Sonntag, 22. September 2019

Glutenfreie Apfel-Quitten-Tarte



Glutenfreie rustikale Apfel-Quitten-Tarte

Quitten sind etwas, das man hier am niederländischen Ende Nordrhein-Westfalens meistens nur im türkischen Lebensmittelladen findet. Um so erfreuter war ich, als ich Mittwoch den Wochenmarkt überquerte und mir eine Kiste mit Birnenquitten ins Auge fiel.
Nein, kein Quittengelee. Ich bin kein Marmeladen- oder Gelee-Fan, deswegen fällt mir nicht im Traum ein, mir eine solche Mühe zu machen. Auch nicht mit Quittenbeil.
Nein, ich schmore die Dinger als Beilage zum Mittagessen.
Oder ich mache damit eine Apfel-Quitten-Tarte.



In diesem Jahr hat meine graue Herbstrenette mich mit einer Flut hagebuttengroßer Äpfel beglückt. Da ich im Frühjahr zur Apfelblüte abgelenkt war und nicht mitbekommen habe, wie viele Blüten der Baum hatte, habe ich auch nicht rechtzeitig die Früchte ausgedünnt. Das muß man tun, wenn es so viele sind, daß sie nicht alle eine Chance haben, groß zu werden.
Im letzten Herbst haben wir ja einen Kahlschlag im Garten veranstaltet, und da es schon ab dem frühen Frühjahr viel zu trocken war, habe ich es aufgegeben, irgendetwas neu anlegen zu wollen. Und deswegen habe ich auch dem armen Apfelbäumchen keine Beachtung geschenkt, bis ich den Rasen mähen mußte und eine gefühlte Million kleiner Äpfel im Gras (soweit noch Gras vorhanden) lag.
Mein Blick wanderte hinauf in die Baumkrone (oder vielmehr, ich richtete mich auf, um mit dem Kopf mitten in der Baumkrone zu stehen, es ist ein Niederstämmchen) und ich sah mich umgeben von hagebuttengroßen Äpfeln. Tausende, wie mir schien, obwohl schon Millionen auf dem Boden lagen.
Wie gesagt, es war knochentrocken, also schien es mir nicht mehr der Mühe wert, mich weiter um die schröppeligen Äpfelchen zu kümmern. Die am Boden waren sowieso Opfer der Wespen geworden oder angefault oder eben einfach winzig klein und schröppelig.
Ich warf sie in die Bio-Tonne und mähte den Rasen.
Letzte Woche dann entschied ich, doch noch einmal nach dem Baum zu gucken. Ein paar Äpfel hingen noch, und zu meinem Erstaunen waren ein paar dabei, die zwar klein waren, aber irgendwie intakt aussahen. Sonst haben alle Äpfel dieses Baumes grundsätzlich Bewohner, aber das Insektensterben macht sich immer deutlicher bemerkbar. An sich schlecht, aber für meine Äpfelchen gut.
Nun dachte ich, daß die Äpfelchen vermutlich trocken und sauer sein würden, doch erstaunlicherweise waren sie saftig und hatten das typische herbsüße Aroma einer grauen Herbstrenette, weswegen ich diese Sorte damals überhaupt ausgesucht habe.
Wir haben ein paar so gegessen, und vier davon wanderten in diese leckere rustikale Apfel-Quitten-Tarte.
Man kann die Tarte natürlich auch mit normalem Weizenmehl backen, dann nimmt man anstelle der komplizierten glutenfreien Mischung einfach 290 g Mehl. Und wenn man sich die komplizierte Mischung ersparen will, kann man auch die gleiche Menge einer fertigen glutenfreien Mischung für Kuchen nehmen. Daß das glutenfreie Mehl insgesamt nur 270 g sind statt 290 liegt am Xanthan. Bei 290 g glutenfreier Mehlmischung plus Xanthan müßte man noch etwas Flüssigkeit zugeben, und der Teig wird etwas zu kompakt für meinen Geschmack.



Zutaten:
  • 150 g Butter, weich
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 80 g Maisstärke
  • 120 g Puderzucker (ich habe Puder-Xucker genommen)
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier Größe M
  • 110 g feines Maismehl
  • 100 g Klebereismehl (oder einfach weißes Reismehl)
  • 20 g Sorghummehl (oder 20 g Hirsemehl oder Vollkornreismehl)
  • 40 g Tapiokastärke (oder Kartoffelstärke)
  • 1/2 TL Xanthan
  • 3 mittlere oder 4 kleine Äpfel
  • 1 große Quitte (oder mehr Äpfel)
  • 3 1/2 EL Roh-Rohrzucker
  • 2 EL Maisstärke
  • 1 EL Zimt
  • 2 EL Zitronensaft
  • ca. 40 g gemahlene Mandeln
  • 1 Eigelb zum Bestreichen

Zubereitung:
  • Quitte und Äpfel waschen und ungeschält in kleine Würfel schneiden, mit Zitronensaft, Roh-Rohrzucker, Zimt, und 2 EL Maisstärke vermischen, für 20 Minuten beiseite stellen.
  • Für den Mürbeteig zuerst 110 g Maismehl, 100 g Klebereismehl (oder einfach weißes Reismehl), 20 g Sorghummehl (oder 20 g Hirsemehl oder Vollkornreismehl), 40 g Tapiokastärke (oder Kartoffelstärke) und 1/2 TL Xanthan zusammensieben.
  • Weiche Butter cremig schlagen (am besten mit einem Rührgerät), dann Puderzucker, 80 g Stärke, gemahlene Mandeln und 1 Ei dazugeben, weiter mit hoher Geschwindigkeit rühren. Das zweite Ei sowie die Mehlmischung dazugeben. Ich habe ab hier mit den Händen geknetet, bis ich einen glatten Teig hatte.
  • Eine Kugel formen und auf ein Backpapier legen, mit Klarsichtfolie bedecken und zu einem Kreis ausrollen, der das ganze Backpapier ausfüllt.
  • Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
  • Den ausgerollten Teig mit gemahlenen Mandeln bestreuen, dabei einen ca. 4 cm breiten Rand aussparen.
  • Die Apfel-Quittenmischung darauf verteilen, eventuell mit noch etwas Roh-Rohrzucker bestreuen, dann den ausgesparten Rand umklappen und mit dem verquirlten Eigelb bestreichen.
  • Bei 180° Umluft ca. 25 Minuten backen, dann auf 160° runterschalten und weitere 5-10 Minuten backen, bis der Rand schön goldbraun ist.
  • Warm mit Vanilleeis genießen oder später kalt mit Vanillesauce. Oder einfach so...
  • Und am besten noch warm in Portionen schneiden, dann ist der Teig noch weich, später wird er etwas bröckeliger.

Bon Appétit!

Dienstag, 11. Juni 2019

Muscovado-Brownies, gluten- und mehlfrei



Glutenfreie, mehlfreie Muscovado-Brownies

Im letzten November erwarb ich eine Packung dunklen Muscovado-Zucker mit dem Entschluß, ihn - unter anderem - für Brownies zu verwenden. Gesagt, getan. Ich machte die besten Brownies, die ich jemals gemacht oder gegessen habe. Sogar fotografiert habe ich sie, wenngleich die Fotos sehr schlecht geworden sind, weil November, schummeriges Licht, und ich hatte gerade wenig Zeit, mich mit Beleuchtung und so weiter zu befassen.
Sobald die Brownies aufgegessen waren, also sehr bald nach ihrer Herstellung, vergaß ich sie wieder.
Ich vergaß auch den Muscovado-Zucker, bis mir neulich durch den Kopf schoß wo ist eigentlich das Rezept von den Brownies, die du da gemacht hast??
Ich fand die armseligen Fotos wieder, aber kein Rezept. Nicht im Computer, nicht zwischen den Zetteln in der Küche.
Dunkel erinnerte ich mich, daß ich damals im Internet nach einer Rezeptidee für diese Brownies gesucht hatte, doch keines der Rezepte, die meine Suche jetzt hervorbrachte, kam mir richtig vor. Ich hatte auch keines davon ausgedruckt, sonst wäre es auf dem Stapel in der Küche gelandet.
Blöderweise konnte ich mich auch nicht im Entferntesten daran erinnern, was ich damals gemacht hatte, um diese göttlichen, einzigartigen Brownies zu produzieren.
Und dann fand ich das Rezept wieder.
Ein loser Freßzettel in einem Notizbuch mit wirren Instruktionen, teilweise durchgestrichen und rot übermalt, aber mit dem hilfreichen Hinweis "Muscovado Brownies" darunter gekritzelt.
Beim Entziffern kehrte dann auch die Erinnerung zurück, und so entschied ich gestern spontan, das Rezept noch einmal in die Tat umzusetzen.
Daß es absolut göttlich gut ist, ist keine verklärte Erinnerung gewesen, sondern entspricht den Tatsachen, wie ich jetzt definitiv feststellen kann.


Eine der miesen Aufnahmen vom letzten November - tatsächlich sieht der Brownie viel dunkler aus, nämlich so wie auf den aktuellen Bildern


Hier ist das Rezept:

Zutaten:
  • 100 g gemahlene Pecannüsse
  • 50 g Kakaopulver
  • 1 TL Flohsamenschalen
  • 1 TL Backpulver
  • 1/2 TL Vanille
  • 1/4 TL Zimt
  • 1 Msp. Piment
  • 75 g dunkler Muscovado-Zucker
  • 25 g Erythrit oder weißer Zucker oder Xylit
  • 2 EL Ahornsirup
  • 75 g griechischer Joghurt
  • 1 Ei
  • 100 ml Sahne
  • 50 g gehackte Bitterschokolade (mindestens 70%, besser mindestens 80%, ich habe 85% verwendet)

Zubereitung:
  • Eine 20x20 cm Form einfetten und mit Backpapier auslegen
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen
  • Gemahlene Pecannüsse, Kakaopulver, Backpulver und Gewürze mischen
  • Die gehackte Schokolade in eine kleine Schüssel oder einen kleinen Topf geben
  • Die Sahne erhitzen, bis sie fast aufkocht, dann über die gehackte Schokolade gießen, rühren, bis die Schokolade geschmolzen ist
  • Alle Zuckerarten, Ahornsirup und griechischen Joghurt mit dem Rührgerät zu einer möglichst homogenen braunen Masse schlagen (wenn noch Krümel vom Muscovadozucker zu sehen sind, macht das nichts), das Ei zugeben und ca. 30 Sekunden verrühren, dann langsam nach und nach die Sahne-Schokoladenmasse hineingießen und ebenfalls verrühren
  • Die Masse auf die trockenen Zutaten geben und alles so gerade vermischen, nicht zu viel rühren!
  • In die Form geben, glatt streichen und ca. 22 Minuten backen (je nach Ofen eventuell auch 25 Minuten)
  • In der Form eine halbe Stunde auskühlen lassen, dann mit dem Backpapier herausheben und auf einem Rost komplett auskühlen lassen
  • Am besten läßt sich der Brownie schneiden, wenn er eine Weile im Kühlschrank fest geworden ist


Bon Appétit!


Montag, 10. Juni 2019

Resteverwertung - Süß-Salzige Glutenfreie Kekse



Resteverwertung - Glutenfreie "Alles-Drin"-Kekse

Jeder, der regelmäßig kocht oder bäckt, kennt das Thema: Man probiert Rezepte aus, für die man eine definierte Menge von irgendetwas braucht; die Packungen, die man kauft, enthalten aber mindestens 50 Gramm mehr als man braucht, man stopft die Packung mit dem Rest in den Küchenschrank mit der gedanklichen Notiz, irgendwann einmal Verwendung dafür zu finden, und geht zur Tagesordnung über.
Die gedankliche Notiz wandert in die Ablage irgendwo in den Tiefen des Unterbewußtseins, und wenn einem dann Wochen oder Monate später beim Öffnen des Küchenschranks hundert Tüten und Schachteln mit Resten von obskuren Zutaten entgegenkommen, fragt man sich entgeistert, wie das passieren konnte. Und wozu zum Teufel hat man eigentlich jemals schokolierte Chiasamen gebraucht??
Okay, die schokolierten Chiasamen waren ein Scherz, sowas würde ich nicht kaufen. Glaube ich zumindest.
Was mir entgegenquoll, waren angefangene Tüten mit blanchierten Mandeln, Walnußhälften, gerösteten und gesalzenen Macadamianüssen, Tamari-Sojabohnen, ein paar vergessene Rosinen und steinharte Goji-Beeren.
Letztere hatte ich ja unbedingt einmal probieren müssen, Superfood und so, um dann festzustellen, daß ich mit simplen Rosinen oder Cranberries vollkommen zufrieden bin.
Jedenfalls stapelte sich das alles auf der Arbeitsplatte, und in einem Flash (eigentlich wollte ich gerade keine Kekse backen) wußte ich plötzlich ganz genau, wie ich das alles verarbeiten würde.
Also nutzte ich den etwas ungebetenen Flow, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Keksbestände auffüllen und Reste verarbeiten, bevor sie Junge bekommen und anfangen, in den Tüten herumzuflattern.
Solche Rezepte haben bei mir die Eigenschaft, besser zu werden als solche, über denen ich lange gebrütet habe.
Leider kann ich mich hinterher in der Regel nicht daran erinnern, was genau ich eigentlich gemacht habe, vor allem, wie viel wovon ich verwendet habe. Dieses Mal war ich so schlau, alles abzuwiegen und sofort jeden Schritt schriftlich festzuhalten.
Und somit habe ich ein reproduzierbares Ergebnis.
Das Beste ist, daß das Rezept sehr flexibel ist. Abgesehen von den Zutaten für den Grundteig kann man alles verarbeiten, was einem in die Quere kommt und was man für kombinierbar hält. Wir mögen die Kombination von Süß und Salzig, daher war es kein Problem, gesalzene Macadamias und Tamari-Sojabohnen mit Rosinen und Schokochips zu kombinieren. Wer das noch nie probiert hat, dem kann ich nur raten, es zu versuchen. Die Kekse haben echtes Suchtpotential.
Okay, die Flexibilität ist das Zweitbeste. Das Beste ist, daß sie extrem lecker sind.



Zutaten für ca. 44 Kekse:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 50 g gemahlene Walnüsse
  • 100 g Haferflocken
  • 50 g Tapiocastärke (oder Kartoffel- oder Maisstärke)
  • 25 g Kokosmehl
  • 50 g Xylit + 25 g Erythrit oder 75 g Zucker
  • 1 TL Backpulver
  • 50 g Butter
  • 1 gehäufter EL Schmand (Joghurt geht vielleicht auch)
  • 1 Ei
  • ca. 90 g gehackte gesalzene, geröstete Macadamianüsse
  • je 1 gute Handvoll Rosinen, Goji-Beeren, Tamari-Sojakerne und dunkle Schokochips
  • Alternativen sind geröstete, gesalzene Pistazienkerne oder Erdnüsse, Cranberries, Aroniabeeren, kandierter Ingwer usw.

Zubereitung:
  • Alle trockenen Zutaten gut mischen, mit der kalten Butter verkneten, dann Schmand und Ei dazu und zu einem klebrigen Teig kneten
  • Backofen auf 160°C Umluft vorheizen
  • Zwei Backbleche mit Backpapier oder Silikonmatten auslegen
  • Der Teig ist klebrig und krümelig zugleich, aber wenn man eine walnußgroße Menge zusammenknetet, kann man sie auf dem Blech etwas flach drücken, ohne daß alles wieder zu Krümeln zerfällt. Die Kekse gehen nicht auseinander beim Backen, daher sollte man sie auf ca. 1,5-2 cm Dicke plätten. Allerdings kann man sie auch dicht nebeneinander auf das Bech setzen.
  • Ich habe zuerst den gesamten Teig verarbeitet und beide Bleche dann gleichzeitig in den Ofen geschoben, bei Umluft geht das ja.
  • Ca. 12-15 Minuten backen (bei mir ca. 14 Minuten)
  • Auf dem Blech noch 10-15 Minuten auskühlen lassen und dann auf einem Gitter vollständig erkalten lassen


Bon Appétit!

Sonntag, 14. April 2019

Glutenfreies Bärlauch-Cassava-Brot



Glutenfreies Bärlauch-Cassava-Brot

Es ist wieder so weit, der Bärlauch ist da. Um mich vor der Gartenarbeit zu drücken, bis mein eletrischer Unkrautbrenner da ist, habe ich fix den Bärlauch, der den Kahlschlag überlebt hat, eingesammelt und beschlossen, ihn mit meinem Rezept für Cassavabrot zu vermählen.
Ergänzt habe ich das Rezept durch gerösteten Sesam und gehackte Pecannüsse sowie drei Eßlöffel Naturjoghurt, die im ursprünglichen Cassavabrot nicht enthalten waren.

Ich wünschte wirklich, man könnte den göttlichen Duft auf Bildern festhalten, das Brot duftet so gut, daß ich es an einem Stück aufessen könnte!

Zutaten:
  • 200 g Cassavamehl
  • 100 g Tapiokastärke
  • 100 g Kartoffelstärke
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 50 g geröstete Sesamsamen
  • 100 g gehackte Pecannüsse
  • 1 1/2 EL Flohsamenschalenpulver
  • 1 EL Chiasamen
  • 1 TL Salz
  • 3 EL Naturjoghurt
  • 1/2 Würfel Hefe oder 1 Pckg. Trockenhefe
  • 1 TL Honig
  • ca. 370 ml lauwarmes Wasser
  • ca. 100 g frischer Bärlauch

Zubereitung:
  • Alle trockenen Zutaten gründlich mischen
  • 3 EL Naturjoghurt und 1 TL Honig mit 370 ml lauwarmem Wasser auffüllen, Hefe hineinbröckeln und stehen lassen, bis sie ein wenig zu arbeiten beginnt
  • Inzwischen den Bärlauch hacken und mit den trockenen Zutaten mischen
  • Hefewasser hineingießen und alles zu einem feuchten, aber nicht klebrigen Teig kneten, eventuell schlukcweise noch etwas mehr lauwarmes Wasser hinzugeben
  • Teig ca. 5 Minuten auf einer sauberen Arbeitsfläche kneten (nicht einmehlen, der Teig sollte sich so kneten lassen, ohne festzukleben)
  • Ofen auf 50°C vorheizen
  • Einen Brotlaib formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen, mit Olivenöl bestreichen, mit Folie abdecken und ca. 1 Stunde gehen lassen

Hier einmal das ungebackene Brot vor und nach dem Gehen:

  • Nach einer Stunde Folie entfernen, Ofen auf 180°C Umluft schalten und das Brot genau 60 Minuten backen lassen
  • Nach 60 Minuten prüfen, ob es hohl klingt, wenn man auf die Unterseite klopft, dann ist das Brot fertig. Auf einem Gitterrost auskühlen lassen und mit Butter oder Frischkäse genießen.



Bon Appétit!

Donnerstag, 4. April 2019

Einfacher glutenfreier Kardamom-Gewürzkuchen



Einfacher glutenfreier Kardamom-Gewürzkuchen / Easy gluten free Cardamom Spice Cake

Das Rezept für diesen unkomplizierten Kuchen basiert auf dem berühmten amerikanischen "Crazy" oder "Wacky" Cake, einem Schokoladenkuchen aus der Depressions-Zeit, der ohne Eier und Milchprodukte auskommt.
Vor einigen Wochen habe ich ausprobiert, ob der auch glutenfrei funktioniert, was er tatsächlich tut. Daher mußte ich diese Variation natürlich unbedingt ausprobieren, als ich sie sah - das hier ist das Originalrezept von Mikekey auf Justapinch: Easy Cardamom Spice Cake

Ich habe mich für eine Mischung aus Buchweizen- und Kastanienmehl entschieden, weil beides so wunderbar aromatisch ist und perfekt mit den Gewürzen harmoniert.
Der Kuchen hat eine traumhafte Konsistenz für einen glutenfreien Kuchen, kein bißchen trocken und krümelig, sondern elastisch und saftig.
Im Originalrezept besteht die Gewürzmischung neben Kardamom aus Zimt und Muskatnuß. Da der Göttergatte und ich Muskatnuß nicht mögen, habe ich sie durch Ingwer und eine winzige Prise Muskatblüte ersetzt.
Außerdem habe ich statt Natron und Essig direkt Backpulver verwendet.
Maßeinheiten sind Tassen: 1 Tasse faßt ca. 250 ml



Zutaten für eine 22x22 cm Form:
  • 1 Tasse Buchweizenmehl
  • 1/2 Tasse Kastanienmehl
  • 1/2 EL gemahlene Flohsamenschalen
  • 2 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Kardamom
  • 1/2 TL Vanille
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL Ingwer
  • 1 Prise Muskatblüte
  • 1/4 Tasse Roh-Rohrzucker oder Sukrin Gold
  • 1/2 Tasse Zucker oder Xylit oder Erythrit
  • 6 EL Olivenöl
  • 1 Tasse Wasser

Zubereitung:
  • Form fetten und mit Backpapier auslegen
  • Ofen auf 180°C Umluft vorheizen
  • Trockene Zutaten in einer Schüssel mischen
  • Öl und Wasser zugeben und mischen, bis alles gut vermischt ist - nicht länger als unbedingt nötig rühren und mischen!
  • Teig in die Form geben und 30-35 Minuten backen (bei mir haben 30 Minuten vollkommen ausgereicht)
  • Etwas abkühlen lassen, dann auf ein Gitter transferieren und komplett auskühlen lassen oder leicht warm servieren
Bon Appétit!
 
Ingredients for an 8x8 inch pan:

  • 1 cup buckwheat flour
  • 1/2 cup chestnut flour
  • 1/2 tbsp. psyllium husk powder
  • 2 tsp. baking powder
  • 1 pinch salt
  • 1 tsp. cardamom
  • 1/2 tsp. vanilla powder
  • 1/2 tsp. cinnamon
  • 1/2 tsp. ground ginger
  • 1 pinch mace
  • 1/4 cup brown sugar
  • 1/2 cup sugar
  • 6 tbsp. olive oil
  • 1 cup water

Preparation:

  • Grease pan and layer with baking paper.
  • Preheat oven to 350 °F / 180 °C
  • Combine dry ingredients in a bowl.
  • Add oil and water, mix just until well combined, don't overmix.
  • Pour batter into pan and bake for 30-35 minutes.
  • Let cool a bit, then transfer to a wire rack and let cool completely or serve slightly warm.



Dienstag, 26. März 2019

Gesunde Pistazien-Hafer-Cookies, vegan, gluten- und zuckerfrei



Gesunde Pistazien-Hafer-Cookies, vegan, gluten- und zuckerfrei

Im Moment brauche ich Kekse. Also, man braucht natürlich immer Kekse, aber im Moment brauche ich viele.
Ich gehöre zu den sogenannten Streß-Essern. Je mehr Streß, durch desto mehr Energie brenne ich mich hindurch. Buchstäblich - Streß scheint mich in eine Art unheimlichen Hulk zu verwandeln, jedenfalls was den Energieverbrauch betrifft.

Daß ich gerade auf dem Pistazien-Trip bin, liegt aber nicht daran, daß ich irgendwelche Hulk-Analogien schaffen will, sondern daran, daß ich hinten im Schrank mehrere Tütchen gemahlene, gehackte und ganze Pistazien gefunden habe, ein Hamsterkauf von vor drei Jahren nach Ostern, als die übrig gebliebenen Oster-Backzutaten im Angebot waren.
Die waren in Vergessenheit geraten und müssen jetzt dringend weg, bevor sie ranzig werden.
Deswegen das ganze Grün in meinen Keksen.



Es versteht sich von selbst, daß die Kekse einigermaßen gesund sein sollten, denn auch wenn ich große Mengen an Energie in mich hinein schaufele, werde ich mich nicht zur Junk-Food-Deponie umfunktionieren. Dadurch wird man nicht fitter und nicht streßresistenter.
Ach ja - aus Streß zu essen ist eine ganz blöde Idee, wenn man die zusätzliche Energie nicht verbrennt. Wollte ich nur gesagt haben, damit sich hinterher keiner beschwert ...



Die Pistazien-Hafer-Plätzchen basieren auf dem simplen Rezept für schnelle gesunde Chocolate-Chip-Cookies.

Zutaten für 30 Plätzchen:
  • 115 g Hafermehl
  • 35 g gemahlene Pistazien
  • 35 g gehackte Pistazien
  • 3 EL Zucker bzw. Xylit und / oder Erythrit
  • 1/4 TL Kardamom
  • 1 TL Backpulver
  • 2 1/2 EL Kokosöl, nicht flüssig
  • ca. 60 ml (4 EL) Kokosmilch
  • 1 Handvoll Schokodrops

Zubereitung:
  • Ofen auf 190°C Ober-Unterhitze vorheizen
  • Alle trockenen Zutaten bis auf die Schokodrops mischen
  • Das Kokosfett hineinkneten, bis Krümel entstehen
  • Die Kokosmilch hinzugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten
  • Schokodrops hineinkneten
  • 30 Plätzchen formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
  • Ca. 7-8 Minuten backen
  • Noch mindestens 10 Minuten auf dem Blech fest werden lassen, wenn man sie aus dem Ofen geholt hat

Bon Appétit!

Samstag, 23. März 2019

Gesunde schnelle Schoko-Chip-Cookies (vegan, gluten- und zuckerfrei)



Gesunde schnelle Schoko-Chip-Cookies (vegan, gluten-, und zuckerfrei)

Du brauchst Schoko-Cookies, jetzt, sofort, und es macht nichts, wenn sie gesund sind, solange sie gut schmecken?
OK, hier mein Rezept für 24 zartschmelzende, glutenfreie Chocolate Chips Cookies. Wenn man vegane Schokolade verwendet, sind sie sogar vegan.
Ich kombiniere inzwischen meistens Xylit und Erythrit, weil das die Backeigenschaften verbessert. Erythrit verwende ich deswegen, weil die Süßkraft nicht so groß ist, das heißt, man hat mehr Masse, ohne aber die Süße der gleichen Menge Zucker. Wer es gern süß mag, kann auch den gesamten Zucker durch Xylit ersetzen.

Da nicht nur die Herstellung schnell geht, sondern auch die anschließende Vernichtung, ist es nicht mehr zu einem ausführlichen Foto-Shooting gekommen, und ich kann nur die Schnappschüsse der frisch aus dem Ofen gezogenen Plätzchen präsentieren.



Zutaten:
  • 100 g Hafermehl
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 2 EL Erythrit + 1 EL Xylit oder 3 EL Zucker
  • 3/4 TL Backpulver
  • 1/4 TL Vanille
  • 2 1/2 EL Kokosöl, nicht geschmolzen
  • 3 EL (45 ml) Kokosmilch (oder andere Milch)
  • 1-2 Handvoll Schokochips (ich verwende mit Xylit gesüßte Schokochips)

Zubereitung:
  • Ofen auf 190°C Ober-Unterhitze vorheizen
  • Trockene Zutaten bis auf Schokochips mischen
  • Kokosfett hineinkneten, bis man grobe Krümel bzw. kleine Streusel hat
  • Milch hinzugeben und zu glattem Teig verkneten
  • Schokochips hineinkneten
  • 24 Plätzchen formen und 7-8 Minuten backen
  • Auf dem Blech mindestens 10 Minuten auskühlen und fest werden lassen

Bon Appétit!

Dienstag, 19. März 2019

Gluten- und zuckerfreies Schoko-Crunch-Müsli (Granola)



Gluten- und zuckerfreies Schoko-Crunch-Müsli (Granola)

Müsli und ich sind an sich ja keine dicken Freunde, wir hatten einfach keinen guten Start. Weder die erste Begegnung, als ich acht war, mit einer Pampe aus Haferflocken, geriebenem Apfel und Milch, noch die zweite, als ich ungefähr fünfzehn war, mit eingeweichten Körnern mit Äpfeln und vermutlich ebenfalls Milch (die Details habe ich verdrängt), konnte uns einander näher bringen. Im Gegenteil.
Jahrelang war ich der Überzeugung, Müsli sei der heilige Gral der gesunden Ernährung, DAS Basic, das zu ultimativer Gesundheit und Fitness führt, und insgeheim dachte ich, daß meine Probleme ganz einfach darauf zurückzuführen seien, daß ich nicht in der Lage war, Müsli zu essen.
Diese düstere Befürchtung zog sich bis in die frühen 2000er, bis ich die Low-Carb-Ernährung entdeckte und entschied, daß mein Körper immer Recht hatte und Müsli Bullshit ist.
Mit reiner Low-Carb-Ernährung ohne Brot und Mehlprodukte ging es mir auch deutlich besser, was mutmaßlich daran liegt, daß ich dabei kein Gluten zu mir genommen habe.
Glücklicherweise hat kein anderer Ernährungshype mich so verfolgt wie der Müsli-Mythos, und ich halte keine spezielle Ernährung und kein spezielles Lebensmittel für den heiligen Gral. Ich experimentiere gern und freue mich, wenn ich etwas finde, das lecker, interessant, machbar und physiologisch irgendwie sinnvoll ist. Und möglichst nachhaltig, damit die Generationen nach mir auch noch die Chance haben, frische Bio-Äpfel zu essen, statt auf den Mars auswandern zu müssen.
Zum Beispiel blaue Lebensmittelfarbe natürlichen Ursprungs finde ich toll, weil Blau meine Lieblingsfarbe ist. Aber das ist eine andere Sache. Ich erwähne es nur, weil ich nicht widerstehen konnte, den Joghurt unter dem Müsli mit blauem Spirulinapulver zu färben. Nein, das ist keine optische Täuschung auf den Fotos, der Joghurt ist tatsächlich hellblau. Und nein, es ist kein Einhorn-Joghurt. Auf die Sache mit der blauen Farbe komme ich dann ein anderes Mal zurück.



Um wieder zum Thema Müsli zurückzukehren: irgendwann sah ich irgendwo Schoko-Crunch-Müsli, also technisch gesehen "Granola", und dachte, daß ich das tatsächlich probieren wollen würde. Weil, Schokolade.
Es war bloß leider nicht glutenfrei, und außerdem argwöhnte ich, daß es gruselig süß sein würde, weil Zucker sehr weit vorn auf der Zutatenliste stand.
Also suchte ich mir verschiedene Rezepte für hausgemachtes Schoko-Müsli bzw. Chocolate Granola und bastelte daraus meine eigene Version. Ohne Zucker, sondern mit Xylit und Erythrit und Schokolade mit 75% Kakaogehalt. Ich habe einmal Xylit-Schokolade verwendet und bei einer anderen Version die wunderbare emissionsfreie Schokolade.
Man kann Olivenöl verwenden, was ich getan habe - schmeckt man nicht heraus. Oder man kann auch Kokosöl verwenden. Oder beides mischen.
Die Aroniabeeren habe ich verwendet, weil ich sie gerade hatte und weil ich die Säure im Kontrast zu dem süßen Müsli mag. Man kann auch Rosinen verwenden, oder Cranberries oder Gojibeeren oder Sauerkirschen oder was immer man mag.
Und natürlich kann man anstelle von Haferflocken jede andere Flocke nehmen, und anstelle des gepoppten Quinoa jedes andere gepoppte Korn.



Zutaten:
  • 3 Tassen glutenfreie Haferflocken oder andere Flocken
  • 1 Tasse Quinoapops, ungesüßt, oder andere Pops
  • 3/4 Tasse Kokoschips, ungesüßt
  • 6 EL Kakaopulver, ungesüßt
  • 4 EL Xylit
  • 4 EL Erythrit
  • 8 EL Olivenöl (oder Kokosöl)
  • 1 TL Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 100 g dunkle Schokolade, mindestens 70 % (ich habe 75%ige Xylit-Schokolade verwendet)
  • 100 g getrocknete Aroniabeeren oder andere säuerliche Beeren nach Wunsch

Zubereitung:
  • Alle Zutaten bis auf die Schokolade und die Aroniabeeren mischen
  • Ofen auf 120°C Umluft vorheizen
  • Ca. 40-50 Minuten backen, zwischendurch gelegentlich durchmischen
  • Aus dem Ofen nehmen, gehackte Schokolade und Aroniabeeren untermischen, alles richtig gut vermischen
  • Komplett abkühlen lassen
  • Klumpen aufbrechen und in luftdicht verschließbaren Gläsern aufbewahren



Bon Appétit!