Torta
Salata con Agretti senza glutine
Zu
gut Deutsch: salzige Torte mit Mönchsbart. Glutenfrei, versteht
sich.
Mönchsbart,
botanisch Salsola soda, ist eine Pflanze aus der Familie der
Salzkräuter, die im Mittelmeer heimisch ist und bevorzugt an der
Küste wächst. Traditionell wird daraus Natriumcarbonat gewonnen, in
Italien jedoch werden die agretti auch als Gemüse sehr
geschätzt.
Da
ich gern schon einmal auf italienischen Rezeptseiten herumstöbere,
bin ich natürlich auch auf den Mönchsbart gestoßen, doch in der
Annahme, daß dieser außerhalb meiner Reichweite liege, habe ich ihn
dann wieder vergessen.
Bis
ich letzte Woche im real beim Biogemüse darauf stieß. Da gab es
wahr und wahrhaftig italienischen Mönchsbart.
Der
mußte natürlich sofort ausprobiert werden!
Also
suchte ich das Rezept heraus, das ich bei Giallozafferano gefunden
hatte: Törtchen mit Mönchsbart.
Grundsätzlich
scheinen salzige Torten mit diesem Gewächs eine der populärsten
Zubereitungsformen darzustellen, also habe ich entschieden, eine
einzelne größere Torte zu machen, weil mir die Lust und Zeit
fehlte, zehn kleine Törtchen zu basteln.
Da
ich beim Kauf des Mönchsbartes nicht mehr wußte, was für ein
Rezept irgendwann einmal meine Aufmerksamkeit erregt hatte, habe ich
natürlich auch nicht gezielt Zutaten für so eine Torte besorgt.
Also
habe ich einfach genommen, was der Kühlschranke noch so hergab, und
das Ergebnis war ausgesprochen lecker.
Mönchsbart
ist geschmacklich am ehesten mit Spinat zu vergleichen, riecht und
schmeckt mineralisch, aber auch wieder mit einem ganz eigenen
Geschmack, den man schlecht beschreiben kann.
In
der Torte war der Eigengeschmack sehr dezent.
Grundsätzlich
könnte man für dieses Rezept auch ebenso gut Spinat nehmen, wer
also keine agretti zur Hand hat, kann sich mit frischem Spinat
behelfen.
Natürlich
kam mir erst hinterher die Idee, daß ich das Grünzeug im
Naturzustand hätte fotografieren sollen - doch das habe ich
vergessen. Wer wissen möchte, wie Mönchsbart aussieht, kann das bei
Wikipedia tun, einfach runterscrollen, bis das Bild der
Mönchsbart-Sträußchen kommt.
Die
Fotos sind wie immer Action-Shots statt kunstvoller Arrangements.
Sozusagen die Reality-Show der Food-Fotografie, das Dschungelcamp in
der Küche.
Zutaten
für eine 20cm ø Form:
Boden:
- 80 g Buchweizenmehl
- 20 g Tapiokastärke
- Prise Salz
- 40 ml Olivenöl
- 30-50 ml Eiswasser
Füllung:
- 80 g Ziegenfrischkäse
- 100 g saure Sahne
- ca. 80 g Pecorino, gerieben,
- 1 Ei
- 1 Bund Mönchsbart oder frischer Spinat
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Die holzigen unteren Enden des Mönchsbarts abschneiden, das Grün gründlich waschen.
- In kochendem Salzwasser ca. 30 Sekunden blanchieren und dann in eine Schüssel mit Eiswasser geben, damit der Kochprozeß sofort unterbrochen wird und die knallgrüne Farbe erhalten bleibt.
- Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
- Mehl und Salz mit dem Öl mischen und nach und nach so viel Eiswasser zugeben, daß ein einigermaßen geschmeidiger Teig entsteht, den man gut ausrollen kann.
- Auf einem leicht bemehlten Backpapier zu einer runden Teigplatte mit ca. 4 mm Dicke ausrollen, in die gefettete Form geben und an den Rändern festdrücken. Eventuell überstehenden Teig abschneiden, den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen, damit er sich nicht hochwölbt beim Backen.
- Für die Füllung nun Ziegenkäse, saure Sahne, Ei, Salz und Pfeffer sowie 2/3 des geriebenen Pecorino mit einem Stabmixer pürieren, den Mönchsbart auf Küchenpapier abtrocknen und auf dem Teig verteilen, dann die Ziegenkäse-Masse darüber geben und zum Schluß den restlichen Pecorino drüberstreuen.
- Sollte noch Teig am Rand überstehen, kann man ihn umknicken, so daß man einen geschlossenen Rand erhält.
- Die Torte 25-30 Minuten bei 180°C Umluft backen.
Dazu
paßt sehr schön ein Tomatensalat.
Bon
Appetit!