Dienstag, 29. Dezember 2015

Glutenfreie low-carb Lebkuchen-Muffins


Glutenfreie low-carb Lebkuchen-Muffins

Lebkuchengewürz kann ich eigentlich immer essen, genau wie Spekulatius. Also jedenfalls solange die Außentemperatur unter 20 Grad liegt. Also hierzulande im Prinzip das ganze Jahr über. Bis auf ein paar Tage. Vielleicht.

Die Notizen für diese Lebkuchenmuffins, die ich einmal auf ein Post-it gekritzelt habe, kleben schon zwei Jahre an meinem Rezeptbuch.
Da steht drauf "gemahlene Mandeln und Nüsse, Lebkuchengewürz, Orangenschale, Orangeat, Zitronat, Rosinen, Kakao."
Ungefähr das habe ich auch zusammengemixt (bis auf die Rosinen) und daraus neun sensationell leckere Muffins gebacken. Ehrlich wahr.
Und low carb auch noch, weil ich lediglich 2 Eßlöffel Ahornsirup und 2 Teelöffel Dattelsüße (getrocknete pulverisierte Datteln) und dazu 50 g Erythrit benutzt habe. Man kann natürlich auch Zucker, braunen Zucker oder Xylit nehmen und die Dattelsüße durch Roh-Rohrzucker ersetzen. Und die gehackte Schokolade war 70%ige Xylit-Schokolade.
Bio-Zitronat und -Orangeat schmecken viel fruchtiger und frischer als konventionelles, wie ich festgestellt habe. Und wenn man es klein hackt, kommt es wesentlich angenehmer zur Geltung als in dicken Stücken.
Warum das Rezept 9 Muffins ergibt, weiß ich auch nicht, aber ich habe mit dem Teig genau 9 Förmchen von meinem 12er Muffinblech zu 4/5 voll bekommen.



Zutaten für 9 Muffins:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 100 g gemahlene Haselnüsse
  • 3 Eier
  • 50 g Erythrit (oder Xylit oder Zucker)
  • 2 EL Ahornsirup
  • 2 TL Dattelsüße (oder 1 TL Roh-Rohrzucker)
  • 2 TL ungesüßtes Kakaopulver
  • 1 TL Backpulver
  • 3 TL Lebkuchengewürz
  • 2 TL geriebene Orangenschale
  • 1 EL Orangeat, fein gehackt
  • 1 EL Zitronat, fein gehackt
  • 30 g Bitterschokolade, gehackt (ich habe 70% Xylit-Schokolade genommen)

Zubereitung:
  • Alle trockenen Zutaten bis auf das Erythrit (oder den Zucker) mischen, beiseite stellen.
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen.
  • Muffinblech mit Förmchen auslegen (bei mir waren es 9 von 12).
  • Eier mit Erythrit oder Zucker und Ahornsirup ca. 5 Minuten lang schaumig schlagen (Rührgerät, höchste Stufe).
  • Trockene Zutaten in die Eiermasse geben, gut mischen, aber nicht zu viel rühren.
  • Auf die Muffinförmchen verteilen und bei 180°C 23 Minuten lang backen.



Sonntag, 27. Dezember 2015

Paleo Lebkuchen


Paleo Lebkuchen

Das erste, was mir hierzu einfällt, sind die spitzen Worte meiner Englischlehrerin, wenn jemand zu spät zum Unterricht kam: "Better late than never!"
Besser spät als nie.
Immerhin schaffe ich es, mein diesjähriges Lebkuchen-Rezept vor Silvester zu posten.
Der zweite Gedanke ist: Paleo-Lebkuchen gibt es nicht.
Unsere altsteinzeitlichen Vorfahren haben vermutlich weder Lebkuchen gebacken noch Weihnachten gefeiert. Sie haben sicherlich Nüsse gegessen und Eßkastanien, und sie haben vielleicht auch irgendwie die Wintersonnwende gefeiert.
Aber Kekse gebacken haben sie wohl eher nicht.
Also müßte ich korrekterweise sagen, daß dies hier Lebkuchen aus Paleo-Zutaten sind.
Mehr oder weniger.
Tapiokastärke hatten die damals wohl eher auch nicht. Schon gar nicht in Mitteleuropa.
Aber okay, im Zeitalter der Globalisierung kann man auch die altsteinzeitliche Küche globalisieren.
Ich tue mich irgendwie schwer mit dem Begriff "Paleo-Ernährung", nur leider fällt mir kein wirklich besseres Wort ein.
Man weiß nicht genau, wer eigentlich unsere Vorfahren hier in Mitteleuropa waren. Die Altsteinzeit war hier eine kalte, kahle Angelegenheit, und wenn wir unseren Speisezettel danach richten wollten, würden wir wirklich fast nur von Fleisch und Fisch leben.
Im Rest der Welt ist "Paleo" äußerst unterschiedlich. Die einen Völker hatten mehr Obst, die anderen weniger, die einen hatten viele eßbare Knollen, die anderen eher nicht, und man kann eigentlich nur sicher sagen, daß sie damals eine deutlich höhere Vitalstoff- und eine wesentlich geringere Schadstoffdichte in der Nahrung hatten.

Zurück zu den Lebkuchen.
Sie enthalten kein Getreide, sind aber nicht stärke- und zuckerfrei. Allerdings sind sie frei von Industriezucker, das einzige Süßungsmittel ist das, was traditionell in Lebkuchen gehört: Honig.
Und ja, ich weiß. Kastanienmehl und Kochbananenmehl sind teuer.
Aber vielleicht erinnern wir uns mal daran, daß Lebkuchen eine Festtagsspezialität sind. Nicht das Massen-Konsumgut, zu dem sie heute geworden sind, und das vorwiegend aus billigem Zucker besteht.
Nein, das ist keine Moralpredigt.
Just sayin'.

Das Rezept ist angelehnt an meine glutenfreien Lebkuchen.

Zutaten für 92 kleine bis mittelgroße Lebkuchen:

  • 200 g flüssiger Honig
  • 100 g Alsan (oder Butter oder eine andere ungehärtete Pflanzenmargarine)
  • 100 g gemahlene Haselnüsse
  • 150 g Kastanienmehl
  • 100 g Kochbananenmehl
  • 50 g Tapiokastärke
  • 1 EL Lebkuchengewürz
  • 1 TL Pottasche
  • 1 EL Rosenwasser

Zubereitung:

  • Honig mit Alsan oder Butter bei niedriger Temperatur schmelzen und dann wieder abkühlen lassen.
  • Gemahlene Haselnüsse, Mehle, Stärke und Lebkuchengewürz gut vermischen.
  • 1 TL Pottasche mit 1 EL Rosenwasser vermischen.
  • Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und 48 Stunden an einem kühlen Ort ruhen lassen (bei mir war es der Keller).
  • Nach 48 Stunden: Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Teig ca. 1/2 cm dick ausrollen (am besten zwischen 2 Blättern Backpapier) und Figuren ausstechen.
  • Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech bei 200°C 10 Minuten backen.
  • Auf einem Gitter auskühlen lassen und in einer verschlossenen Dose aufbewahren.