Sonntag, 21. Februar 2016

Glutenfreier low-carb Mint-Brownie-Cheesecake


Glutenfreier low-carb Mint-Brownie-Cheesecake

Der Kuchen sitzt im Ofen, und das Haus riecht, als sei irgendjemand schrecklich erkältet.
Als Kind habe ich Pfefferminz geliebt, unter anderem in Form von After Eight, obwohl mir davon grundsätzlich schlecht wurde.
Später dann, als Teenager, hätte ich mich beinahe mit japanischem Heilpflanzenöl umgebracht, als ich versuchte, eine Erkältung damit zu bekämpfen.
Es war Sommer - ich habe mich fast immer nur im Sommer erkältet - und wir mußten übers Wochenende "Die Pest" von Camus lesen. Das ist sowieso nicht die fröhlichste Lektüre, aber wenn man vereiterte Nebenhöhlen, Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen hat, ist das Buch noch dreimal deprimierender.
Um meine Atemwege zu befreien und mein verkleistertes Hirn durchzupusten, griff ich zum damals gerade sehr populären japanischen Heilpflanzenöl und tropfte ein paar Tropfen in warmes Wasser, das ich mit tränenden Augen trank.
Mittlerweile beruhigt sich mein Magen augenblicklich, wenn er ein bißchen Minze abbekommt, aber damals dachte ich viel hilft viel und habe viel zu viel Öl genommen. Ich bekam erst recht keine Luft mehr und mir wurde speiübel.
Geholfen hat dann ein einfacher Spaziergang, und seit dem hatte ich ein paar Jahre lang eine starke Aversion gegen Minzöl.
Mittlerweile bin ich wieder ein Fan von Minze, und ich wollte schon immer mal einen Käsekuchen mit Minze backen.
Der Versuch, die Käse-Minz-Masse schön grün zu färben ist kläglich gescheitert, wie man sieht; der eine Teelöffel pulverisierte getrocknete Minze hat eigentlich nur einen grünlichen Grauton hervorgebracht, der beim Backen glücklicherweise wieder verschwunden ist.



Matchapulver hineinzutun habe ich mich nicht getraut. Ich liebe grünen Tee in Form von Gunpowder, aber obwohl ich mir extra eine kleine Menge Matcha zum Grünfärben besorgt habe, konnte ich mich nicht überwinden, den Kuchen möglicherweise mit Grünteearoma zu ruinieren.
Er sieht also nicht so schön grün aus wie die Mint-Cheesecakes, die man im Netz überall so findet, aber dafür enthält er auch keine zweifelhaften Zutaten und schmeckt trotzdem sehr intensiv nach Minze.



Das Minzöl war übrigens Menta piperita als Backöl aus dem Bioladen (gibt es auch als Orangen-, Zitronen- und Limettenöl). Japanisches Heilpflanzenöl geht aber ebenfalls, das habe ich benutzt, bevor ich das Öl im Bioladen entdeckt habe. Ein halbes Fläschchen ergibt sehr intensives Minz-Aroma, was aber auch daran liegen kann, daß ich ja zusätzlich 1 TL getrocknete pulverisierte Minze verwendet habe.

Die Brownie-Basis für den Kuchen ist die gleiche wie für den Low-CarbBrownie Erdbeer-Käsekuchen.
Ich habe mittlerweile alle möglichen Varianten der Käsemasse ausprobiert, man kann sie mit einem halben EL Kokosmehl andicken, mit Xanthan oder Guarkernmehl, aber mittlerweile bin ich zu zwei Teelöffeln Pfeilwurzelstärke übergegangen, weil die am verträglichsten und geschmacksneutralsten ist, und man hat dann immer noch nicht viel Stärke im gesamten Kuchen.
Aber natürlich kann man auch einfach Maisstärke nehmen - oder gar nichts, dann bleibt die Masse weich und sehr cremig, aber es funktioniert und schmeckt.



Zutaten:
Käseschicht:
  • 100 g Ziegenfrischkäse
  • 125 g dicker griechischer Schafmilchjoghurt
  • 1 Ei
  • 4-5 EL Erythrit oder Xylit (oder Zucker)
  • 5 Tropfen flüssiges Stevia (optional)
  • 2 TL Pfeilwurzelstärke
  • 1/2 Fläschchen Minzöl (ca. 1/3 TL)
  • 1 Handvoll Schokodrops (mind. 70% Kakao) oder gehackte Bitterschokolade

Brownie-Schicht:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Kakaopulver, ungesüßt
  • 1 TL Flohsamenschalen
  • 1/2 TL Backpulver
  • 100 g Erythrit oder Xylit oder Zucker
  • 1 TL Honig (optional)
  • 1/2 TL Vanille
  • 1 Ei
  • 75 g griechischer dicker Schafmilchjoghurt
  • 100 ml Milch (egal welche, jede funktioniert)

Zubereitung:
  • Eine 20x20 cm Form mit Backpapier auslegen, das an zwei Seiten überhängt, die beiden unbedeckten Seiten einfetten.
  • Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
  • Alle Zutaten für die Käseschicht in eine Schüssel geben und mit dem Pürierstab vermixen.
  • Gemahlene Mandeln, Erythrit oder Xylit oder Zucker, Kakaopulver, Vanille, Flohsamenschalen, Backpulver gut vermischen.
  • Ei, 75 g Joghurt, Milch und den optionalen Honig schaumig schlagen, mit den trockenen Zutaten vermengen und in die Form füllen, glatt streichen.
  • Käsemasse darübergießen, mit Schokodrops oder gehackter Schokolade bestreuen und bei 180°C Umluft genau 40 Minuten backen.
  • Vollständig auskühlen lassen, bevor man den Kuchen aus der Form hebt (die Käsemasse ist sonst zu weich).



Guten Appetit!

Montag, 15. Februar 2016

Glutenfreie Himbeer-Mascarpone Torte (low-carb, no-bake)


Glutenfreie Himbeer-Mascarpone Torte (low-carb, no bake)

Last-minute-Valentinstags-Torte wäre vielleicht die bessere Bezeichnung für dieses Kunstwerk.
Ich bin mal wieder meiner eigenen Planung zum Opfer gefallen, die sich als utopisch herausgestellt hat, weil ich an diesem Wochenende keine Zeit zum Kuchenbacken hatte.
Aber Sonntagsfrühstück ohne Kuchen geht GAR nicht, und am Valentinstag überhaupt nicht, denn der ist eine neue Mode, die ich schön finde. Ein Tag für Liebende, das kann niemals verkehrt sein.
Auch, wenn das natürlich weitenteils auch wieder vorwiegend ein Geschäftsmodell ist.
Meine Torte beteiligt sich nicht daran, denn ich habe keinen roten oder rosafarbenen Dekor gekauft. Eigentlich habe ich überhaupt nichts Spezielles dafür gekauft - wie gesagt, das ganze war zwar vorher geplant, aber ganz anders, und am Ende verlief es völlig planlos und improvisiert.
Und wie immer hat es prima geklappt.
Es ist ein alltagstaugliches, einfaches und sehr leckeres Rezept dabei herausgekommen, dessen exotischste Zutat Mascarpone ist. Ja, ich weiß, das ist Kuhmilch, die ich eigentlich nicht verwende, aber - manchmal muß es eben Mascarpone sein.
Und natürlich sieht es nicht aus wie eines der Torten-Super-Models, die beim Konditor im Schaufenster stehen.



Dafür ist es eben einfach und auch mal in letzter Minute gemacht (ich hab's um halb acht morgens gemacht, um es um halb elf zu essen).
Der Boden ist der gleiche wie bei meiner Cranberry Pie aus dem vorletzten Jahr. Wie gesagt, es mußte schnell gehen ...

Zutaten für eine 16,5 cm Springform:
Für den Boden:
  • 70 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Bitterschokolade (70-80%)
  • 1 EL Kokosöl
  • 3-4 EL Kokosflocken

Für den Belag:
  • 250 g Mascarpone
  • 1 Ei
  • 2 EL Xylit oder Erythrit, zu Staubzucker vermahlen (oder echter Puderzucker)
  • ca. 5 Tropfen flüssiges Stevia
  • Saft und Schale einer halben Limette
  • 1/4 TL Vanille
  • 125 g Himbeeren (meine waren tiefgekühlt, vom letzten Sommer übrig geblieben)

Zubereitung:
Boden:
  • Springform mit Backpapier auslegen.
  • Schokolade und Kokosfett im Wasserbad schmelzen, dann die gemahlenen Mandeln hinein rühren.
  • Masse in die Springform gießen, glatt streichen und mit Kokosflocken überstreuen, bis eine geschlossene "Schneedecke" über der Schokoladenmasse ist.
  • Ganz vorsichtig ein wenig andrücken und dann ab in den Kühlschrank für ca. 3 Stunden (oder, für last-minute-Aktionen, eine halbe Stunde ins Gefrierfach)

Füllung:

  • Mascarpone, aufgetaute Himbeeren, Vanille, Limettenschale und -saft, Stevia nach Geschmack und Vanille mit dem Pürierstab pürieren.
  • Ei trennen
  • Eiweiß steif schlagen, sobald es glänzend wird, einen EL Staubzucker einrieseln lassen und das Eiweiß komplett steif schlagen
  • Eigelb mit dem zweiten EL Staubzucker auf höchster Stufe cremig rühren, bis es eine sehr helle Creme ist (ca. 4 Minuten)
  • Eigelbcreme unter die Mascarpone-Masse heben, dann das Eiweiß unterheben, nicht zu viel rühren!
  • Den Rand der Springform einfetten und einen Streifen Backpapier zuschneiden, der genau auf den Rand paßt. Diesen Streifen auf den Rand "kleben" (durch das Fett klebt er fest), damit man später den Rand von der Torte lösen kann, ohne daß die Füllung kleben bleibt.
  • Jetzt die Füllung auf den Boden geben und verteilen.
  • Das ganze für ca. 2 Stunden ins Gefrierfach stellen, dann noch eine halbe Stunde im Kühlschrank stehen lassen. Danach kann man den Rand und das Papier ablösen, ohne daß die Füllung zerstört wird.
  • Sofort servieren oder wieder in den Kühlschrank stellen.


Guten Appetit!!

Sonntag, 7. Februar 2016

Glutenfreie Low-Carb Konfetti-Muffins


Glutenfreie Low-Carb Konfetti-Muffins

Seit ich vor Jahren einmal Kuchen mit Zuckerstreuseln darin gesehen habe, will ich unbedingt auch so etwas machen. Ich habe es gern bunt, und Kuchen, Muffins oder Kekse mit bunten Streuseln darin sehen einfach hübsch aus.
Funfetti-Muffins nennen die Amerikaner das.
Was mich davon abgehalten hat, waren die künstlichen Farben der Streusel. Jaja, ich weiß, man kann da auch mal drüber hinweg sehen, wenn man Kuchen ißt.
Aber irgendwie hatte ich als Kind schon eine Sperre gegen Lebensmittel mit unnatürlichen Farben, und das hat sich bis heute fortgesetzt.
Falls jemand sich an das Eis "Grünofant" erinnert, das knallgrüne Waldmeistereis der 70er Jahre, dann weiß er, wovor ich seit mehr als vierzig Jahren trotz Faszination für bunte Farben zurückschrecke.
Als ich dann im Bioladen Bio-Zuckerstreusel und Non-Pareilles entdeckte, war ich hin und weg und entschied, unbedingt endlich meine Funfetti-Muffins zu backen.
Und da gerade Karneval ist (oder Fasching oder Fasnet), passen Konfetti-Muffins ja perfekt zum Sonntagsfrühstück.
Dummerweise sind die Biofarben deutlich weniger knallig, und die Zuckerstreusel im Kuchenteig haben den Backvorgang nicht überlebt. Jedenfalls nicht so, daß sie noch sichtbar wären.
Glücklicherweise hatte ich noch ein paar Liebesperlen (Non-Pareilles) oben drauf gestreut, so daß wenigstens ein bißchen Konfetti-Feeling übrig ist. War. Die Muffins sind bereits alle auf, weswegen ich auch keine weiteren, besseren Fotos machen kann. Aber da die Farben ja sowieso nicht so berühmt waren, ist es auch nicht schlimm, daß die Fotos ein wenig ... schwächlich wirken.
Trotzdem waren die Muffins äußerst lecker (deswegen sind ja auch keine mehr übrig - der Göttergatte und ich haben alle sechs vertilgt, weil zwei übrig lassen lohnt sich ja nicht ...)


Immerhin kann man die Limetten-Frischkäse-Füllung auf dem Foto erkennen.
Das Rezept ist sehr einfach, die Muffins sind glutenfrei und low-carb bis auf die Zuckerstreusel, und wie gesagt, lecker sind sie auch.

Zutaten für 6 Muffins:
Teig:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 großes Ei
  • 25 g Erythrit (oder Xylit oder Zucker)
  • 4 Tropfen Stevia
  • Saft und Schale einer halben Limette
  • 1/2 TL Vanillepulver
  • 1/2 TL Backpulver
  • 2 EL Zuckerstreusel
  • optional: Non-Pareilles oder Zuckerstreusel zum Bestreuen

Füllung:
  • 1 1/2 EL Frischkäse (ich habe Ziegenfrischkäse genommen, jeder andere funktioniert auch)
  • 1/2 EL Erythrit (oder Xylit oder Zucker)
  • 4 Tropfen Stevia
  • 1 TL Pfeilwurzelstärke oder sonstige Speisestärke
  • Saft und Schale einer halben Limette

Zubereitung:
  • Ofen auf 160°C Umluft vorheizen
  • 6 Muffinformen fetten oder mit Papierförmchen auslegen (nicht so empfehlenswert, die Muffins kleben fürchterlich im Papier)
  • Zutaten für die Füllung glatt rühren
  • Ei trennen
  • Eigelb mit Erythrit (oder Xylit oder Zucker), Limettensaft und -schale auf höchster Stufe mit dem Rührgerät zu einer hellen Creme schlagen (ca. 4 Minuten, die Creme ist richtig, wenn Rührspuren sichtbar bleiben)
  • Eiweiß steif schlagen
  • gemahlene Mandeln, Vanille, Backpulver und Zuckerstreusel gut mischen und unter die Eigelbcreme rühren
  • Eiweiß unterheben
  • Die Hälfte des Teiges auf die Förmchen verteilen, dann je ca. 1 TL Füllung darauf geben und mit dem restlichen Teig bedecken
  • Mit Non-Pareilles oder Zuckerstreuseln nachWunsch bestreuen
  • Bei 160°C Umluft 20 Minuten backen
  • Auf einem Gitterrost abkühlen lassen und entweder lauwarm oder vollständig abgekühlt essen.



Helau - Alaaf - Narri-Narro und Guten Appetit!