Glutenfreie
Buchweizen-Muffins
An
sich backe ich für mein Leben gern Brot, also so richtig, mit Hefe
oder Sauerteig. Bevor ich Gluten aus meiner Ernährung verbannt habe,
hatte ich einen wundervollen Roggensauerteig selbst herangezüchtet,
den ich wie ein Haustier gepflegt und geliebt habe.
Mann,
ich war so stolz auf diesen Sauerteig!! Das Brot, das ich daraus
gemacht habe, war zum Niederknien (also für mich - es war eben
säuerliches Roggenvollkornbrot, das man mögen muß).
Aber
ohne Gluten geht's mir definitiv besser, also verbanne ich den
Roggensauerteig ebenso wie das Guinness aus meinem Hirn und
konzentriere mich auf das, was man aus glutenfreien Getreiden basteln
kann.
Ich
backe immer noch gern richtige Hefebrote, aber im Alltag ist mir das
zu umständlich, deswegen ist mein "everyday" Brot
beziehungsweise Brötchen ein Muffin aus Rührteig.
Kein
kuchiger Muffin, sondern ein würziger, brötchenartiger, mit einer
sehr schönen Brotkonsistenz.
Man
kann kein Sandwich daraus machen, aber ich schneide ihn eben in Ringe
und mache daraus so etwas wie kleine runde Party-Pumpernickel, die
ich dann belege oder bestreiche.
Grundsätzlich
kann man, glaube ich, jede glutenfreie Mehlsorte nehmen, in fast
jeder Kombination, und das einzige, was ich bisher nicht probiert
habe, sind fertige Mischungen, Kokosmehl und Hanfmehl.
Kokosmehl
und Hanfmehl, also entölte Mehle, erfordern mehr Flüssigkeit und
Fett, und das ist mir für diese Alltags-Brötchen zu umständlich.
Ich
habe sie auch schon komplett ohne Stärke gemacht, also nur mit
Vollmehl und gemahlenen Mandeln und Leinsamen, das geht alles, man
muß nur eventuell mit der Flüssigkeitsmenge ein wenig
experimentieren.
Nun
habe ich das Rezept einmal "standardisiert". In dieser
Version dauert es zehn Minuten, den Teig zusammenzuhauen, und 25-30
Minuten, bis sie fertig gebacken sind.
Also
echt kein Ding, das mal eben abends vor dem Abendessen
zusammenzurühren und während des Abendessens zu backen. Oder sonst
mal zwischendurch.
Man
kann Kerne hineingeben oder es sein lassen, man kann die
Flohsamenschalen weglassen oder durch Chiasamen ersetzen, man kann
statt Rübenkraut Honig oder Reissirup nehmen ... Das Rezept ist
wirklich sehr robust und krisensicher.
Statt
Xanthan kann man sicher auch Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl
nehmen, habe ich aber noch nicht probiert, daher weiß ich nicht, wie
viel davon. Wenn man nichts von alledem hat, kann man auch einfach
zwei Eßlöffel Flohsamenschalen oder Chiasamen nehmen und vielleicht
eine ganze Tasse gemahlene Leinsamen anstelle einer halben.
Statt
Tahini (Sesammus) kann man auch jedes beliebige Nußmus nehmen oder
einfach 2 Eßlöffel Olivenöl.
Ach
ja, die Tassen: Als notorisch bequemer Mensch benutze ich lieber
amerikanische Meß-Tassen anstelle einer Waage. Wenn Ihr keine
solchen Tassen habt, hier die Umrechnung in ml:
1
Tasse = 250ml
1/2
Tasse = 125ml
Für
die Tee- und Eßlöffel einfach ganz normale Löffel nehmen.
Zutaten:
- 1 Tasse Buchweizenmehl
- 1/2 Tasse Sojamehl (vollfett)
- 1/2 Tasse Vollreismehl
- 1/2 Tasse gemahlene Leinsamen
- 1/2 Tasse Kartoffel- oder Maisstärke
- 3 TL Xanthan
- 1 EL Flohsamenschalen
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron (kann man auch weglassen)
- 1 TL Salz
- 1 EL Tahini
- 1 TL Rübenkraut oder Honig
- 3 Eier
- 1 1/2 Tassen Wasser
Ich
gebe immer noch ein bißchen Anis und Kümmel hinzu und Sonnenblumen-
und Kürbiskerne.
Zubereitung:
- Alle Zutaten von Buchweizenmehl bis Salz in einer Schüssel gut mischen (mit dem Schneebesen geht das gut).
- In einer zweiten Schüssel die übrigen Zutaten schaumig schlagen.
- Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
- Trockene und flüssige Zutaten mischen und glatt rühren.
- Auf 12 Muffinfürmchen verteilen (meine sind aus Silikon und müssen daher nicht eingefettet werden). Die Oberfläche mit einem in warmes Wasser getauchten Löffel glatt streichen.
- 20 Minuten backen, dann aus den Förmchen holen und noch weitere 5-10 Minuten "nackt" auf dem Rost backen, damit sie eine schöne Kruste bekommen.
Komplett
auskühlen lassen und dann am besten einfrieren. Ich hole immer
abends den Muffin fürs Frühstück aus der Truhe und lasse ihn in
einem Frühstücksbeutel über Nacht auftauen.
Und so sieht dann mein Frühstück aus (Das Zeugs da am Messer ist Erdnußmus):
Man
kann den Teig vermutlich auch als Brot backen, doch das habe ich auch
noch nicht probiert, weil das Backen dann länger dauert.
Danke für dieses idiotensichere Rezept...Bin keine versierte Bäckerin und Buchweizen hat bei mir doch öfter eher heterogene Reaktionen verursacht was den teig so dröge machte. Dieses Rezept hat allerdings perfekt funktioniert!
AntwortenLöschenHallo Renate, vielen Dank fürs Ausprobieren und die super Rückmeldung! Es freut mich sehr, daß dieses Rezept für Dich gut klappt. Frohes Backen!
LöschenMia