Glutenfreier
Zwetschgendatschi
Spätsommer.
Zwetschgen.
ZWETSCHGENDATSCHI.
Echter
Zwetschgendatschi mit Hefe.
Obwohl
der echte gar nicht mit Hefe gemacht wird, also der ganz echte aus
Augsburg.
Der
mit Hefe scheint seinen Ursprung in Franken zu haben - und ich habe
gelernt, daß Franken sehr, sehr beleidigt sind, wenn man sie als
Bayern bezeichnet.
Ebenso
wie Freiburger sehr, sehr beleidigt sind, wenn man sie als Schwaben
bezeichnet.
Nichts
desto weniger hat Schamu, der ein echter Münchner ist, einen
Zwetschgendatschi mit Hefe gemacht, als ich einmal zu Besuch bei Gabi
in Fürstenfeldbruck war. Fürstenfeldbruck ist im Prinzip auch
München, Gabi ist auch Münchnerin, und Schamu ist Gabis
Göttergatte.
Von
Gabi und Schamu habe ich alles gelernt, was Gott verboten hat. Also
kulinarisch, meine ich.
Zum
Beispiel Rotweinpunsch, aber das ist eine andere Geschichte.
Schamus
Zwetschgendatschi jedenfalls war traumhaft. Ich bin ja nicht so
"süß", und der eher wenig süße Datschi hat mich in die
vierte Dimension des Kuchenglücks katapultiert.
Seit
dem (das war so 2001 oder 2002) denke ich darüber nach, selbst einen
Zwetschgendatschi zu machen. Und seit 2007, als ich meine Küche von
Gluten befreit habe, denke ich über glutenfreien Zwetschgendatschi
nach.
Wie
mein Griechischlehrer bereits sagte: Du denkst zu viel!
Man
sieht, er hatte recht. Fünfzehn Jahre lang nachzudenken ist schon
fast pathologisch, wenn es um Kuchen geht.
Als
ich kürzlich im Gemüseladen Zwetschgen sah, gab es mal wieder einen
Kurzschluß in meinem Hirn, und ich hatte nur noch einen Gedanken:
Zwetschgendatschi! Jetzt oder nie.
Leider
hatte ich kein Rezept studiert, bevor ich den Laden betrat, daher
kaufte ich nicht 1,5 kg Zwetschgen, wie man sie eigentlich benötigt,
sondern es waren mal gerade 1,2 kg. Und da ich meistens am Sonntagmorgen backe und es an der Tankstelle keine Zwetschgen gibt (völlig unverständlich eigentlich), mußte ich eben mit diesen 1,2 kg auskommen.
Deswegen
ist der Datschi ein bißchen spärlich belegt, aber das ist ein guter
Grund, ihn dann bald wieder zu backen, bevor es keine Zwetschgen mehr
gibt.
Ich
habe mich an verschiedenen konventionellen Rezepten aus dem Internet
orientiert, und heraus kam dies:
Zutaten:
- 1,5 kg Zwetschgen
- 80 g Butter (oder Alsan), geschmolzen
- 250 ml Milch (ich habe Mandelmilch verwendet)
- 200 g Maismehl
- 100 g Sojamehl
- 100 g Klebereismehl
- 20 g Tapioca-Stärke
- 80 g Kartoffelstärke
- 1 1/2 TL Flohsamenschalenpulver (oder 2- 2 1/2 TL Flohsamenschalen)
- 1 Pckg. Trockenhefe
- 1 Prise Salz
- 3 EL Roh-Rohrzucker (oder Sukrin Gold für Zuckerfrei)
Zum
Bestreuen:
- 2 TL Roh-Rohrzucker oder Sukrin Gold gemischt mit 1 TL Zimt
Zubereitung:
- Mehl, Hefe, Zucker, Prise Salz, Flohsamenschalen mischen, geschmolzene Butter und zimmerwarme Milch dazugeben und alles zu einem weichen Teig verkneten.
- Abgedeckt bei Zimmertemperatur 1 Stunde gehen lassen.
- In der Zeit die Zwetschgen waschen, abtrocknen, halbieren und dabei entkernen.
- Nach 1 Stunde Gehzeit den Teig nochmals gut durchkneten.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf ausrollen, so daß die Ränder ein wenig dicker sind.
- Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
- Die Zwetschgenhälften überlappend wie Dachziegel darauf verteilen, anschließend mit dem Zimtzucker bestreuen.
- Bei 180°C Umluft 35 Minuten backen.
- Warm oder kalt genießen - eventuell mit Sahne, wenn man mag, oder mit Vanilleeis.
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