Sonntag, 13. November 2016

Glutenfreier Kaki-Krümelkuchen


Glutenfreier Sharon/Kaki - Krümelkuchen

Da ich mit einem gesunden (oder pathologischen?) Mißtrauen fremdartigen Früchten gegenüber ausgestattet bin, habe ich bisher nicht gewagt, Kakis, Sharon-Früchte oder Persimonen auszuprobieren.
Dann jedoch sah ich ein Rezept für einen Kaki-Krümelkuchen bei GialloZafferano und wußte, das muß ich ausprobieren!
Weniger wegen der Früchte als vielmehr weil ich das kurze Video angeschaut habe und dachte, cool, der Kuchen geht echt schnell. Mein Ding.
Leider habe ich nicht bedacht, daß ich in der Küche eher notorisch langsam bin, und dieser Kuchen hat gleich zwei hinterhältige Fallen, die bewirken, daß ich für die Vorbereitung vierzig Minuten gebraucht habe und nicht wie im Video vier...
Erstens brauche ich immer ewig, um Früchte oder Gemüse zu schälen oder abzupellen und zu zerkleinern. Das war bei diesen Sharon-Früchten ein fürchterliches Gefummel meinerseits.
Und zweitens bin ich nicht gut darin, Krümelteig herzustellen.
Ich kann die ganze Woche eiskalte Hände gehabt haben, sobald ich kalte Butter mit Mehl zu Krümeln verarbeiten will, habe ich plötzlich anstelle von Fingern Heizelemente an den Händen.
Ich habe einen Pastrycutter, mit dem saue ich die ganze Küche ein und brauche *noch* länger, ich habe es auch mit der Gabel versucht, das dauert ebenfalls so erbärmlich lang, daß die Butter genervt schmilzt.
Keine Ahnung, wie andere das anstellen, nur kurz mit den Fingerspitzen ein bißchen zu krümeln, und schon ist der Krümelteig fertig.
Jedenfalls ist das der Weg: Mehl, Zucker und Butter rasch mit den Fingern zu Streuseln verarbeiten.
Dann gab das Rezept eine 26 cm-Form vor, das hat auch nicht geklappt, mit der Hälfte des Teigs konnte ich höchstens 3/4 des Bodens bedecken. Also habe ich meine bewährte Herzchen-Form genommen, die ungefähr einer 22 cm-Form entspricht.
Der Unterschied zwischen Kaki und Sharon-Frucht besteht offenbar darin, daß Sharon-Früchte das sind, was man meistens hier bekommt, sie haben keine Kerne, weniger Bitterstoffe und eine dünnere Schale als Kakis, weswegen man sie auch im eher weniger reifen Zustand verzehren kann. Unreife Kakis sind anscheinend bitter.
Wenn das Fruchtfleisch komische braune Flecken hat, ist das Zucker, keine Fäulnis (ich hab's probiert, schmeckt süß und nicht muffig, stimmt also...).
Soweit die kleine Warenkunde zu Kakis und Sharon-Früchten.



Der fertige Kuchen ist mir persönlich eigentlich zu butterig-fettig (ich vertrage viel Fett einfach nicht gut), aber er ist sehr lecker, daran gibt es keinen Zweifel.
Das Originalrezept sagt schlicht 210 g Mehl, das kann man 1:1 in glutenfreies Mehl umsetzen. Ich habe noch einen 3/4 Teelöffel Xanthan zugegeben, aber wahrscheinlich kann man den auch weglassen. Als Mehlmischung geht jede für Kuchen geeignete glutenfreie Mischung. Ich habe meine aus 70 g Ermandelmehl, 70 g Kochbanenenmehl, 40 g Tapiokastärke und 30 g Kartoffelstärke zusammengesetzt, das hat gut funktioniert. Damit ist der Kuchen vollkommen getreidefrei.
Anstelle von 150 g Roh-Rohrzucker habe ich 100 g Sukrin Gold genommen, und der Göttergatte war ebenfalls der Meinung, daß der Kuchen nicht süßer sein muß.



Für die Fotos muß ich mich entschuldigen, ich bin keine große Fotografin vor dem Herrn, und sobald die Lichtverhältnisse so mies sind wie heute, bringe ich wirklich kein vernünftiges Bild hin. Die Farben wären wirklich wunderschöne Herbstfarben, aber da sich keine Sonne blicken läßt und ich einfach keinen Flecken im Haus gefunden habe, der vernünftige Lichtverhältnisse bot, muß man sich die Bilder eben schön denken...

Zutaten für eine ca. 22 cm Form:
  • 210 g glutenfreies Kuchenmehl
  • 100 g Roh-Rohrzucker oder Xylit oder Sukrin Gold
  • 10 g ungesüßtes Kakaopulver
  • 1/2 TL Kardamom (optional)
  • eine gute Prise Fleur de Sel
  • 150 g Butter oder Alsan, in kleinen Würfeln, kalt
  • 3 Sharon-Früchte oder Kakis (zusammen ca. 550 g)
  • Butter / Alsan oder Kokosöl und etwas Roh-Rohrzucker oder Sukrin Gold für die Kuchenform (habe ich nicht verwendet, da meine Form aus Silikon ist und nicht eingefettet zu werden braucht)

Zubereitung:

  • Kakis pellen und in Würfelchen schneiden.
  • Ofen auf 180° Ober-Unterhitze vorheizen, Kuchenform einfetten und mit etwas Roh-Rohrzucker ausstreuen
  • Mehl, Zucker (Xylit, Sukrin Gold), Kardamom, Kakaopulver, Fleur de Sel mit den kalten Butterwürfeln rasch zu Krümeln verarbeiten.
  • Die Hälfte der Krümelmasse in die Kuchenform geben, mit einer kalten Gabel etwas andrücken, die Früchte darüber verteilen, und dann den Rest der Krümelmasse darauf verteilen.
  • Bei 180° Ober-Unterhitze 40 Minuten backen.
  • Nach dem Backen auskühlen lassen, damit der Kuchen fest wird (wenn er aus dem Ofen kommt, sind die Krümel alle noch weich bis matschig).
  • Mit einer schönen Tasse Tee genießen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen