Dienstag, 11. Juni 2019

Muscovado-Brownies, gluten- und mehlfrei



Glutenfreie, mehlfreie Muscovado-Brownies

Im letzten November erwarb ich eine Packung dunklen Muscovado-Zucker mit dem Entschluß, ihn - unter anderem - für Brownies zu verwenden. Gesagt, getan. Ich machte die besten Brownies, die ich jemals gemacht oder gegessen habe. Sogar fotografiert habe ich sie, wenngleich die Fotos sehr schlecht geworden sind, weil November, schummeriges Licht, und ich hatte gerade wenig Zeit, mich mit Beleuchtung und so weiter zu befassen.
Sobald die Brownies aufgegessen waren, also sehr bald nach ihrer Herstellung, vergaß ich sie wieder.
Ich vergaß auch den Muscovado-Zucker, bis mir neulich durch den Kopf schoß wo ist eigentlich das Rezept von den Brownies, die du da gemacht hast??
Ich fand die armseligen Fotos wieder, aber kein Rezept. Nicht im Computer, nicht zwischen den Zetteln in der Küche.
Dunkel erinnerte ich mich, daß ich damals im Internet nach einer Rezeptidee für diese Brownies gesucht hatte, doch keines der Rezepte, die meine Suche jetzt hervorbrachte, kam mir richtig vor. Ich hatte auch keines davon ausgedruckt, sonst wäre es auf dem Stapel in der Küche gelandet.
Blöderweise konnte ich mich auch nicht im Entferntesten daran erinnern, was ich damals gemacht hatte, um diese göttlichen, einzigartigen Brownies zu produzieren.
Und dann fand ich das Rezept wieder.
Ein loser Freßzettel in einem Notizbuch mit wirren Instruktionen, teilweise durchgestrichen und rot übermalt, aber mit dem hilfreichen Hinweis "Muscovado Brownies" darunter gekritzelt.
Beim Entziffern kehrte dann auch die Erinnerung zurück, und so entschied ich gestern spontan, das Rezept noch einmal in die Tat umzusetzen.
Daß es absolut göttlich gut ist, ist keine verklärte Erinnerung gewesen, sondern entspricht den Tatsachen, wie ich jetzt definitiv feststellen kann.


Eine der miesen Aufnahmen vom letzten November - tatsächlich sieht der Brownie viel dunkler aus, nämlich so wie auf den aktuellen Bildern


Hier ist das Rezept:

Zutaten:
  • 100 g gemahlene Pecannüsse
  • 50 g Kakaopulver
  • 1 TL Flohsamenschalen
  • 1 TL Backpulver
  • 1/2 TL Vanille
  • 1/4 TL Zimt
  • 1 Msp. Piment
  • 75 g dunkler Muscovado-Zucker
  • 25 g Erythrit oder weißer Zucker oder Xylit
  • 2 EL Ahornsirup
  • 75 g griechischer Joghurt
  • 1 Ei
  • 100 ml Sahne
  • 50 g gehackte Bitterschokolade (mindestens 70%, besser mindestens 80%, ich habe 85% verwendet)

Zubereitung:
  • Eine 20x20 cm Form einfetten und mit Backpapier auslegen
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen
  • Gemahlene Pecannüsse, Kakaopulver, Backpulver und Gewürze mischen
  • Die gehackte Schokolade in eine kleine Schüssel oder einen kleinen Topf geben
  • Die Sahne erhitzen, bis sie fast aufkocht, dann über die gehackte Schokolade gießen, rühren, bis die Schokolade geschmolzen ist
  • Alle Zuckerarten, Ahornsirup und griechischen Joghurt mit dem Rührgerät zu einer möglichst homogenen braunen Masse schlagen (wenn noch Krümel vom Muscovadozucker zu sehen sind, macht das nichts), das Ei zugeben und ca. 30 Sekunden verrühren, dann langsam nach und nach die Sahne-Schokoladenmasse hineingießen und ebenfalls verrühren
  • Die Masse auf die trockenen Zutaten geben und alles so gerade vermischen, nicht zu viel rühren!
  • In die Form geben, glatt streichen und ca. 22 Minuten backen (je nach Ofen eventuell auch 25 Minuten)
  • In der Form eine halbe Stunde auskühlen lassen, dann mit dem Backpapier herausheben und auf einem Rost komplett auskühlen lassen
  • Am besten läßt sich der Brownie schneiden, wenn er eine Weile im Kühlschrank fest geworden ist


Bon Appétit!


Montag, 10. Juni 2019

Resteverwertung - Süß-Salzige Glutenfreie Kekse



Resteverwertung - Glutenfreie "Alles-Drin"-Kekse

Jeder, der regelmäßig kocht oder bäckt, kennt das Thema: Man probiert Rezepte aus, für die man eine definierte Menge von irgendetwas braucht; die Packungen, die man kauft, enthalten aber mindestens 50 Gramm mehr als man braucht, man stopft die Packung mit dem Rest in den Küchenschrank mit der gedanklichen Notiz, irgendwann einmal Verwendung dafür zu finden, und geht zur Tagesordnung über.
Die gedankliche Notiz wandert in die Ablage irgendwo in den Tiefen des Unterbewußtseins, und wenn einem dann Wochen oder Monate später beim Öffnen des Küchenschranks hundert Tüten und Schachteln mit Resten von obskuren Zutaten entgegenkommen, fragt man sich entgeistert, wie das passieren konnte. Und wozu zum Teufel hat man eigentlich jemals schokolierte Chiasamen gebraucht??
Okay, die schokolierten Chiasamen waren ein Scherz, sowas würde ich nicht kaufen. Glaube ich zumindest.
Was mir entgegenquoll, waren angefangene Tüten mit blanchierten Mandeln, Walnußhälften, gerösteten und gesalzenen Macadamianüssen, Tamari-Sojabohnen, ein paar vergessene Rosinen und steinharte Goji-Beeren.
Letztere hatte ich ja unbedingt einmal probieren müssen, Superfood und so, um dann festzustellen, daß ich mit simplen Rosinen oder Cranberries vollkommen zufrieden bin.
Jedenfalls stapelte sich das alles auf der Arbeitsplatte, und in einem Flash (eigentlich wollte ich gerade keine Kekse backen) wußte ich plötzlich ganz genau, wie ich das alles verarbeiten würde.
Also nutzte ich den etwas ungebetenen Flow, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Keksbestände auffüllen und Reste verarbeiten, bevor sie Junge bekommen und anfangen, in den Tüten herumzuflattern.
Solche Rezepte haben bei mir die Eigenschaft, besser zu werden als solche, über denen ich lange gebrütet habe.
Leider kann ich mich hinterher in der Regel nicht daran erinnern, was genau ich eigentlich gemacht habe, vor allem, wie viel wovon ich verwendet habe. Dieses Mal war ich so schlau, alles abzuwiegen und sofort jeden Schritt schriftlich festzuhalten.
Und somit habe ich ein reproduzierbares Ergebnis.
Das Beste ist, daß das Rezept sehr flexibel ist. Abgesehen von den Zutaten für den Grundteig kann man alles verarbeiten, was einem in die Quere kommt und was man für kombinierbar hält. Wir mögen die Kombination von Süß und Salzig, daher war es kein Problem, gesalzene Macadamias und Tamari-Sojabohnen mit Rosinen und Schokochips zu kombinieren. Wer das noch nie probiert hat, dem kann ich nur raten, es zu versuchen. Die Kekse haben echtes Suchtpotential.
Okay, die Flexibilität ist das Zweitbeste. Das Beste ist, daß sie extrem lecker sind.



Zutaten für ca. 44 Kekse:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 50 g gemahlene Walnüsse
  • 100 g Haferflocken
  • 50 g Tapiocastärke (oder Kartoffel- oder Maisstärke)
  • 25 g Kokosmehl
  • 50 g Xylit + 25 g Erythrit oder 75 g Zucker
  • 1 TL Backpulver
  • 50 g Butter
  • 1 gehäufter EL Schmand (Joghurt geht vielleicht auch)
  • 1 Ei
  • ca. 90 g gehackte gesalzene, geröstete Macadamianüsse
  • je 1 gute Handvoll Rosinen, Goji-Beeren, Tamari-Sojakerne und dunkle Schokochips
  • Alternativen sind geröstete, gesalzene Pistazienkerne oder Erdnüsse, Cranberries, Aroniabeeren, kandierter Ingwer usw.

Zubereitung:
  • Alle trockenen Zutaten gut mischen, mit der kalten Butter verkneten, dann Schmand und Ei dazu und zu einem klebrigen Teig kneten
  • Backofen auf 160°C Umluft vorheizen
  • Zwei Backbleche mit Backpapier oder Silikonmatten auslegen
  • Der Teig ist klebrig und krümelig zugleich, aber wenn man eine walnußgroße Menge zusammenknetet, kann man sie auf dem Blech etwas flach drücken, ohne daß alles wieder zu Krümeln zerfällt. Die Kekse gehen nicht auseinander beim Backen, daher sollte man sie auf ca. 1,5-2 cm Dicke plätten. Allerdings kann man sie auch dicht nebeneinander auf das Bech setzen.
  • Ich habe zuerst den gesamten Teig verarbeitet und beide Bleche dann gleichzeitig in den Ofen geschoben, bei Umluft geht das ja.
  • Ca. 12-15 Minuten backen (bei mir ca. 14 Minuten)
  • Auf dem Blech noch 10-15 Minuten auskühlen lassen und dann auf einem Gitter vollständig erkalten lassen


Bon Appétit!