Resteverwertung
- Glutenfreie "Alles-Drin"-Kekse
Jeder,
der regelmäßig kocht oder bäckt, kennt das Thema: Man probiert
Rezepte aus, für die man eine definierte Menge von irgendetwas
braucht; die Packungen, die man kauft, enthalten aber mindestens 50
Gramm mehr als man braucht, man stopft die Packung mit dem Rest in
den Küchenschrank mit der gedanklichen Notiz, irgendwann einmal
Verwendung dafür zu finden, und geht zur Tagesordnung über.
Die
gedankliche Notiz wandert in die Ablage irgendwo in den Tiefen des
Unterbewußtseins, und wenn einem dann Wochen oder Monate später
beim Öffnen des Küchenschranks hundert Tüten und Schachteln mit
Resten von obskuren Zutaten entgegenkommen, fragt man sich
entgeistert, wie das passieren konnte. Und wozu zum Teufel hat man
eigentlich jemals schokolierte Chiasamen gebraucht??
Okay,
die schokolierten Chiasamen waren ein Scherz, sowas würde ich nicht
kaufen. Glaube ich zumindest.
Was
mir entgegenquoll, waren angefangene Tüten mit blanchierten Mandeln,
Walnußhälften, gerösteten und gesalzenen Macadamianüssen,
Tamari-Sojabohnen, ein paar vergessene Rosinen und steinharte
Goji-Beeren.
Letztere
hatte ich ja unbedingt einmal probieren müssen, Superfood und so, um
dann festzustellen, daß ich mit simplen Rosinen oder Cranberries
vollkommen zufrieden bin.
Jedenfalls
stapelte sich das alles auf der Arbeitsplatte, und in einem Flash
(eigentlich wollte ich gerade keine Kekse backen) wußte ich
plötzlich ganz genau, wie ich das alles verarbeiten würde.
Also
nutzte ich den etwas ungebetenen Flow, um zwei Fliegen mit einer
Klappe zu schlagen: Keksbestände auffüllen und Reste verarbeiten,
bevor sie Junge bekommen und anfangen, in den Tüten herumzuflattern.
Solche
Rezepte haben bei mir die Eigenschaft, besser zu werden als solche,
über denen ich lange gebrütet habe.
Leider
kann ich mich hinterher in der Regel nicht daran erinnern, was genau
ich eigentlich gemacht habe, vor allem, wie viel wovon ich verwendet
habe. Dieses Mal war ich so schlau, alles abzuwiegen und sofort jeden
Schritt schriftlich festzuhalten.
Und
somit habe ich ein reproduzierbares Ergebnis.
Das
Beste ist, daß das Rezept sehr flexibel ist. Abgesehen von den
Zutaten für den Grundteig kann man alles verarbeiten, was einem in
die Quere kommt und was man für kombinierbar hält. Wir mögen die
Kombination von Süß und Salzig, daher war es kein Problem,
gesalzene Macadamias und Tamari-Sojabohnen mit Rosinen und
Schokochips zu kombinieren. Wer das noch nie probiert hat, dem kann
ich nur raten, es zu versuchen. Die Kekse haben echtes
Suchtpotential.
Okay,
die Flexibilität ist das Zweitbeste. Das Beste ist, daß sie extrem
lecker sind.
Zutaten
für ca. 44 Kekse:
- 100 g gemahlene Mandeln
- 50 g gemahlene Walnüsse
- 100 g Haferflocken
- 50 g Tapiocastärke (oder Kartoffel- oder Maisstärke)
- 25 g Kokosmehl
- 50 g Xylit + 25 g Erythrit oder 75 g Zucker
- 1 TL Backpulver
- 50 g Butter
- 1 gehäufter EL Schmand (Joghurt geht vielleicht auch)
- 1 Ei
- ca. 90 g gehackte gesalzene, geröstete Macadamianüsse
- je 1 gute Handvoll Rosinen, Goji-Beeren, Tamari-Sojakerne und dunkle Schokochips
- Alternativen sind geröstete, gesalzene Pistazienkerne oder Erdnüsse, Cranberries, Aroniabeeren, kandierter Ingwer usw.
Zubereitung:
- Alle trockenen Zutaten gut mischen, mit der kalten Butter verkneten, dann Schmand und Ei dazu und zu einem klebrigen Teig kneten
- Backofen auf 160°C Umluft vorheizen
- Zwei Backbleche mit Backpapier oder Silikonmatten auslegen
- Der Teig ist klebrig und krümelig zugleich, aber wenn man eine walnußgroße Menge zusammenknetet, kann man sie auf dem Blech etwas flach drücken, ohne daß alles wieder zu Krümeln zerfällt. Die Kekse gehen nicht auseinander beim Backen, daher sollte man sie auf ca. 1,5-2 cm Dicke plätten. Allerdings kann man sie auch dicht nebeneinander auf das Bech setzen.
- Ich habe zuerst den gesamten Teig verarbeitet und beide Bleche dann gleichzeitig in den Ofen geschoben, bei Umluft geht das ja.
- Ca. 12-15 Minuten backen (bei mir ca. 14 Minuten)
- Auf dem Blech noch 10-15 Minuten auskühlen lassen und dann auf einem Gitter vollständig erkalten lassen
Bon
Appétit!
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