Glutenfreies
Apfelbrot mit Kastanienmehl
Mit Apfelbrot begann
2008 mein fruktosefreier Irrweg.
Unser Apfelbaum ist
eine graue Herbstrenette, die frühe, häßliche, aber sehr leckere
Äpfel produziert, die man nicht lange lagern kann. Zu allem Überfluß
haben die Äpfel meistens Bewohner, was die Haltbarkeit nicht
verbessert.
2008 hatte ich eine
Schwemme solcher Äpfel und entschied, diese zu Apfelbrot zu
verarbeiten, das man gut einfrieren kann.
Früher hatte ich es
mit Dinkelmehl gebacken, nun probierte ich die verschiedensten
glutenfreien Varianten aus, unter anderem mit Braunhirse.
Da ich damals noch
keine Flohsamenschalen verwendete, war es krümelig und bröckelig,
daher versuchte ich es mit Zugabe von Ei, was alles nicht so recht
erfolgreich war. Die Konsistenz blieb krümelig, der Geschmack war
nach wie vor sagenhaft.
Die Wirkung auf meinen
Verdauungstrakt allerdings auch, ich bekam immer mehr Blähungen,
Bauchschmerzen und Krämpfe, bis ich jenen fatalen
Fruktosetoleranz-Test machte, der mir eine Fruktosemalabsorption
einredete und die folgenden drei Jahre zu einer ernährungstechnischen
Katastrophe machte.
Heute weiß ich, daß
bestimmte hormonelle Situationen eben dazu führen, daß ich
Faserstoffe und bestimmte unverdauliche Zucker und Oligosaccharide
nicht vertrage bzw. vertrug. Das hat sich glücklicherweise
weitgehend gelegt, aber obwohl ich schon 2011 wieder dazu
übergegangen bin, alles außer Gluten zu essen und mich dabei eben
an meine hormonellen Schwankungen anzupassen, habe ich mich nicht
mehr getraut, Apfelbrot zu machen. 2008 habe ich es einfach
übertrieben. Wenn ich keine Zeit hatte, Mittagessen zu machen, habe
ich mir einfach Apfelbrot hineingestopft, weil es ziemlich sättigend
ist und eine Scheibe Brot mit Butter schnell geht. Diese Mengen waren
schlicht und ergreifend zu viel an Faserstoffe, Zucker allgemein,
Fruktose und Oligosacchariden.
Dieses Jahr war die
Zeit reif, ich wollte endlich wieder Apfelbrot haben, und der
Göttergatte ebenfalls.
Außerdem geht mir
schon seit letzten Jahr die Idee im Kopf herum, es mit Kastanienmehl
zu backen.
Vorgestern also setzte
ich die 750g Äpfel an, mit Xylit dieses Mal und nur zwei Löffeln
Roh-Rohrzucker. Das Originalrezept verlangt 250g Zucker, was mir
weitaus zu viel erschien. Selbst mit 200 g Xylit und nur etwas
zusätzlichem Roh-Rohrzucker ist mir das Brot zu süß, daher werde
ich es beim nächsten Mal mit 150 g Xylit versuchen.
Man sollte den Teig vor
dem Backen ein wenig stehen lassen, damit die Flohsamenschalen
quellen. das habe ich nicht gemacht, weil ich es eilig hatte, und es
ging trotzdem. Aber ich denke, mit mehr Quellzeit wird es noch
besser.
Wegen der vielen
Apfelstücke und der ganzen Haselnüsse war es auch als glutenhaltige
Variante immer etwas bröckelig, daher habe ich nicht den Anspruch,
ein völlig kompaktes Brot herzustellen. Es läßt sich gut
schneiden, einigermaßen gut mit Butter bestreichen und schmeckt
sensationell, und damit bin ich sehr zufrieden.
Zutaten
für zwei kleine oder einen großen Laib:
750 g Äpfel
100 g Kastanienmehl
250 g Buchweizenmehl
100 g Tapiokastärke
50 g Kartoffelstärke
200 g Xylit (oder
Zucker)
2 EL Roh-Rohrzucker
200 g Rosinen
200 g ganze Haselnüsse
1 EL Kakaopulver
1 TL Zimt
1/2 TL Piment (oder
mehr, nach Geschmack)
1/2 TL Ingwerpulver
100 ml Rum
1 Pckg. Backpulver
1 Pr. Salz
3 EL Flohsamenschalen
(oder 2 EL Flohsamenschalen-Pulver)
Zubereitung:
Am Abend vor dem
Backen Äpfel schälen und würfeln (kleine Würfel natürlich) und
mit den übrigen Zutaten AUSSER Backpulver, Mehl, Salz und
Flohsamenschalen gut vermischen. Über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Morgen
den Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Umluft, weil der Teig recht
feucht ist und bei Ober-Unterhitze das Brot bei mir nicht richtig
durchbäckt.
Die Mehle mit
Flohsamenschalen, Backpulver und Salz mischen und zu der
Apfelmischung geben, gut mischen und in zwei gefettete und mit
Backpapier ausgelegte 9x20 cm Kastenformen geben (oder eine
entsprechend größere).
Ein paar Minuten
stehen lassen, damit die Flohsamenschalen quellen können, dann bei
170°C Umluft 60 Minuten backen.
Nach ca. 25-30 Minuten
mit Alufolie abdecken, damit das Brot nicht zu braun wird, und 10
Minuten vor Ende der Backzeit dann die Folie wieder abnehmen.
In der Form etwas
abkühlen lassen, herausnehmen und auf einem Gitter komplett
auskühlen lassen.
Schmeckt fantastisch
mit Butter oder Frischkäse, aber auch einfach so ohne alles...
Bon Appetit!