Mia's
Möhrenkuchen (gluten-, milch und zuckerfrei)
Falls
jemand findet, daß dieser Kuchen schon irgendwie ... gebaucht
aussieht, liegt das daran, daß er gebraucht ist: Er wurde vorgestern
gebacken, und obwohl er heute sogar eher noch besser schmeckt als
gestern, sind die Reste nicht mehr so fotogen wie das komplette
Exemplar, das ich vorgestern abend glasiert habe.
Im
Dreiländer-Eck, wo ich aufgewachsen bin, kommt man unausweichlich
nicht nur mit Elsässer Flammkuchen in Berührung, sondern auch mit
Schweizer Rüeblitorte, einer Spezialität aus dem Aargau.
Das
Original habe ich nur ein einziges Mal genossen, und seit dem trage
ich den Gedanken mit mir herum, einen etwas weniger süßen Nachbau
zu produzieren. Ich mag nämlich das nussige Aroma und die saftige
Konsistenz, nur fand ich das Original viel, viel zu süß.
Nach
einer nun ungefähr 30 Jahre währenden gedanklichen Schwangerschaft
habe ich endlich *meine* Rüeblitorte geboren. Mehlfrei und somit
todsicher glutenfrei, und außerdem zuckerfrei und somit auch noch
low-carb.
Sogar
der Zuckerguß ist zuckerfrei: Er besteht aus zu Puderzucker
gemahlenem Xylit.
Der
Kuchen ist also wirklich und wahrhaftig ein gesundes Nahrungsmittel.
Die
echte Rüeblitorte enthält gemahlene Mandeln und / oder Haselnüsse.
Da der Göttergatte nicht so wild auf Haselnüsse ist und ich mir
dachte, daß Walnüsse sowieso noch einen zusätzlichen
Gesundheitswert bieten, habe ich mich für eine Mischung aus 200g
gemahlenen Mandeln und 100g gemahlenen Walnüsse entschieden. Man
kann aber auch einfach 300g *irgendwelche* gemahlenen Nüsse nehmen,
egal, in welcher Zusammensetzung, es funktioniert. Nur der Geschmack
ist dann eben unterschiedlich.
Wem
meine Süßungsmenge zu gering ist, der kann noch mehr Erythrit
nehmen, oder mehr Stevia, oder Zucker, braunen Zucker oder was auch
immer.
Das
Originalrezept verlangt 200g Zucker - eine meines Erachtens völlig
irrsinnige Menge, sowohl physiologisch als auch geschmacklich. Die
Nüsse, Mandeln und Möhren haben ja bereits eine eigene Süße.
Mein Testesser, der wesentlich süß-orientierter ist als ich, fand den Kuchen absolut süß genug.
Zutaten:
- 300g Möhren, fein geraspelt
- 200g gemahlene Mandeln
- 100g gemahlene Walnüsse
- 15g (1 EL) Haferfaser oder Flohsamenschalen oder auch gemahlene Leinsamen
- 4 Eier, getrennt
- 75g Erythrit
- 5 Tropfen (oder nach Geschmack) flüssiges Stevia (Extrakt auf Glycerinbasis)
- 1 TL Backpulver
- 1/2 TL Zimt
- Saft und Schale von 1 Zitrone
Guß:
- 100g gepudertes Xylit
- 1-3 EL Zitronensaft (bei mir waren es 3 EL)
Zubereitung:
- Edit 12.04.2015: An dieser Stelle tausend Dank an Constanze, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, daß ich vergessen habe, die Backtemperatur anzugeben :) Also: Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen!
- Gemahlene Mandeln, Nüsse, Zimt, Backpulver und Haferfaser oder Flohsamenschalen in einer Schüssel gut mischen.
- Möhren fein raspeln.
- Eine 24 cm Springform fetten und mit Reismehl bestäuben.
- Eier trennen und die Eigelbe mit Erythrit, Stevia und abgeriebener Zitronenschale auf höchster Stufe mit dem Rührgerät cremig schlagen. Dauert etwa 5-10 Minuten, bis eine hellgelbe Creme entsteht. Das Erythrit ist nicht so gut löslich, deswegen sieht man die Kristalle auch nach dem Schlagen noch. Man kann auch gepudertes Erythrit nehmen, aber im gebackenen Endergebnis macht es keinen Unterschied.
- Eiweiße steif schlagen.
- Abwechselnd gemahlene Nüsse, Möhren und ausgepreßten Zitronensaft in die Eigelbcreme rühren, alles gut vermischen und dann vorsichtig die steif geschlagenen Eiweiße unterheben.
- Die Masse in die Springform füllen und auf mittlerer Schiene 60 Minuten backen.
- Nach dem Abkühlen gepudertes Xylit und Zitronensaft verrühren und auf dem Kuchen verteilen.
- Trocknen lassen, und den Kuchen am besten über Nacht durchziehen lassen - er schmeckt nach mindestens 8 Stunden Ruhezeit am besten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen