Montag, 30. November 2020

Kandierter Ingwer mit Xylit



Kandierter Ingwer mit Xylit


Ursprünglich ist Kandieren eine ungesunde Art, frische Früchte zu konservieren. Zum Konservieren haben wir heute Methoden, die weniger Zucker involvieren, und das Kandieren ist mehr ein Selbstzweck geworden, weil kandierte Früchte deutlich leckerer sind als Fruchtgummis mit künstlichen Aromen.

Auch wenn die süßen Früchtchen mehr gesunde Inhaltsstoffe haben als das künstliche Gummizeug, überwiegt dennoch leider die Tatsache, daß die irre Zuckermenge den gesundheitlichen Wert der wunderbaren Pflanzeninhaltsstoffe weit übersteigt.

Obwohl ich so richtig süße Sachen gar nicht mag, liebe ich schokolierten kandierten Ingwer.

Als ein bekannter Discounter letzte Woche solchen anbot, raffte ich mich endlich zu dem Experiment auf, das ich schon seit einer Ewigkeit vor mir her schiebe: Auszuprobieren, ob das Kandieren mit Xylit wirklich funktioniert, um eine etwas gesündere Variante von kandiertem Ingwer zu haben.

Und was soll ich sagen, es hat hervorragend geklappt!

Ich weiß nicht, wie sich der mit Xylit kandierte Ingwer verhält, wenn er nicht zusätzlich schokoliert wird. Also er wird irgendwann trocken, so weit, so klar. Aber wie lange er sich dann hält, kann ich nicht sagen.

Ich kann auch nicht sagen, wie lange er sich hält, wenn er schokoliert ist, denn er wird hier im Haus nicht lange genug überleben, um aussagekräftige Werte zu liefern.

Ich kann nur sagen, daß es klappt und daß er der zuckrigen gekauften Variante in nichts nachsteht. Im Gegenteil. Ich finde ihn sogar besser :-)

Der Prozeß ist etwas aufwendig, weil er sich über mehrere Tage hin zieht, aber er erfordert nicht wirklich viel Arbeit und ist auch nicht kompliziert in dem Sinne, daß man irgendetwas besonders gut können muß. Außer warten.



Zutaten für 200g Ingwer:

  • 200g frischen Ingwer (geschält)

  • 200 g Xylit

  • 300 ml Wasser


Zubereitung:

  • 1. Tag: Ingwer schälen und in ca. 0,5-1 cm dicke Stifte oder Stücke schneiden. In einem Topf komplett mit Wasser bedecken und 20-50 Minuten köcheln, je nach dem, wie alt der Ingwer ist. Er sollte am Ende des Kochvorgangs bißfest sein. Das Wasser abgießen und den Ingwer mit 300 ml frischem Wasser und 150g Xylit aufkochen und dann abkühlen lassen.

  • 2. Tag: 50 g Xylit zugeben, aufkochen und 15 Minuten schwach simmern lassen.

  • 3. + 4. Tag: Ziehen lassen

  • 5. Tag: Aufkochen und 15-30 Minuten köcheln lassen, bis der Ingwer glasig ausieht. Die Flüssigkeit wird zu einem recht dicken dunkelgelben Sirup. Anschließend den Ingwer mit einem Schaumlöffel aus dem Sirup heben und auf einem Gitter trocknen lassen.


     

  • Nach einem Tag war ein Teil der Stücke trocken, ein anderer Teil halb trocken, und ein weiterer Teil noch recht feucht. Ich habe trotzdem einfach alle Stücke schokoliert, und bis jetzt, drei Tage später, sind sie (kühl in einem verschlossenen Glas aufbewahrt) noch immer fest und trocken. Der Sirup bleibt nicht komplett flüssig, sondern das Xylit rekristallisiert zu einem Klumpen. Möchte man wieder Sirup, muß man das ganze vorsichtig erwärmen, bis das Xylit wieder schmilzt. Danach kann man den Sirup über Pfannkuchen gießen oder in Backwaren verarbeiten.


Ob es funktioniert, die Stücke in Xylit zu wälzen, solange sie noch feucht sind, kann ich nicht sagen, und wie sie sich halten, wenn man sie nicht schokoliert, ebenfalls nicht, aber ich vermute, daß sie nicht so lange haltbar sind wie mit Zucker kandierter Ingwer.

Auf jeden Fall schmecken sie absolut göttlich!

Zum Schokolieren Kuvertüre oder Bitterschokolade mit etwas Kokosöl im Wasserbad schmelzen, die Ingwerstücke hineintauchen (ich lasse sie einfach hineinfallen und fische sie dann mit einer Gabel wieder heraus) und auf Backpapier fest werden lassen. Wie man auf dem Foto sieht, habe ich sie auf dem gleichen Gitter fest werden lassen, auf dem ich den Ingwer hatte trocknen lassen. Das ist eine blöde Idee, man bekommt die Stücke dann nur sehr schlecht wieder herunter!


 

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