Samstag, 30. April 2016

Kokos-Mandel-Ghoribas (gluten-, mehl- und milchfrei)


Kokos-Mandel-Ghoriba (gluten-, mehl- und milchfrei)

Nachdem die Ghoriba mit Kokosraspeln und Maisgrieß so gut geworden waren, bin ich jetzt auf dem Ghoriba (oder Ghriba) - Trip und probiere mich durch alle möglichen Varianten.
Als erstes wollte ich eine low-carb Variante mit Kokos machen. Das war sehr einfach, ich habe lediglich den Maisgrieß durch gemahlene Mandeln ersetzt.
Dieses Mal habe ich die Kokosraspeln nicht zusätzlich noch einmal feiner geschreddert, was den Teig krümeliger gemacht hat. Man muß ihn mit gut angefeuchteten Händen schön zusammendrücken und plätten.
Diese Plätzchen benötigen nur 12 Minuten Backzeit, sonst werden sie hart. Wenn man sie aus dem Ofen holt, sind sie so weich, als seien sie nicht fertig, aber sie härten schnell aus und sind dann außen ein wenig knusprig und innen schön weich.

Zutaten für 28 Plätzchen:
  • 150 g Kokosraspeln
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Puderzucker oder zu Staubzucker gemahlenes Xylit oder Erythrit (ich habe letzteres verwendet)
  • 1 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 1/2 TL gemahlene Vanille
  • 1 TL Backpulver
  • 1 großes Ei
  • 35 ml Olivenöl
  • ca. 1 EL Puderzucker zum Wälzen

Zubereitung:
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen.
  • Ei mit 50 g Puderzucker und Vanille auf höchster Stufe mit dem Rührgerät zu einer hellen Creme schlagen.
  • Kokosraspeln, gemahlene Mandeln, Backpulver, abgeriebene Zitronenschale mischen.
  • Eicreme in die trockenen Zutaten gießen, mit den Händen mischen, dann das Öl zugeben und zu einem krümeligen Teig kneten (nicht zu viel kneten!). Wenn man die Kokosraspeln noch einmal feiner schreddert, wird der Teig weniger krümelig.
  • Ein Schnapsgläschen mit Orangenblütenwasser oder klarem Wasser bereitstellen, um die Hände zu befeuchten.
  • Puderzucker zum Wälzen bereitstellen.
  • Hände befeuchten und Teig in Kugeln von der Grüße kleiner Walnüsse formen, leicht plätten, die Oberseite in Puderzucker stippen und dann aufs mit Backpapier ausgelegte Blech setzen. Man kann auch die rohen Plätzchen in ein Schüsselchen mit Puderzucker legen, je nach Größe des Schälchens so drei bis sechs, und dann sanft schütteln, bis alle rundum mit Puderzucker bedeckt sind. Das habe ich dieses mal so gemacht, es verbraucht naturgemäß mehr Puderzucker, funktioniert aber sehr gut.
  • Bei 180°C 12 Minuten backen. Wenn man sie dann aus dem Ofen holt, sind sie noch sehr weich, daher bitte auf dem Blech auskühlen lassen, bis sie fest sind.
  • Auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.
  • Achtung - nicht zu lange backen!! Sie müssen "unfertig" aussehen und sich total weich anfühlen, wenn sie aus dem Ofen kommen, sonst werden sie hart.
  • Mit einem Tässchen marokkanischem Pfefferminztee oder einem schönen Mokka genießen.



Guten Appetit!

Sonntag, 24. April 2016

Glutenfreier Apfelmus-Kuchen mit Rosinen und Pinienkernen


Glutenfreier Apfelmus-Kuchen mit Rosinen und Pinienkernen

Dieser Kuchen ist inspiriert von einem Rezept für einen Kuchen, in dem rohes Apfelmus verwendet wird.
500g Äpfel schälen, entkernen und zu Mus pürieren.
Eine super Idee, aber das war mir zu aufwendig, deswegen habe ich mir eine bequemere Version gebastelt, die zudem auch relativ low-carb ist, weil ich 100g des Mehls durch gemahlene Mandeln ersetzt habe. Außerdem habe ich nicht 200g braunen Zucker verwendet, sondern 100g Erythrit und 20g Roh-Rohrzucker.



Wem das nicht süß genug ist, der kann natürlich mehr Zucker oder andere Süßung hinzufügen.
Anstelle der Butter kann man natürlich auch ungehärtete Margarine verwenden.
Ds Apfelmus schmeckt man nicht durch, aber der Kuchen ist ausgesprochen saftig und aromatisch.



Zutaten:
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 Pckg. (31 g) Vanillepudding-Pulver, ungesüßt
  • 2 EL Kartoffelstärke
  • 2 TL Backpulver
  • 100 g Erythrit oder Xylit oder Zucker
  • 20 g Roh-Rohrzucker
  • 3 große Eier
  • 100 g geschmolzene und wieder abgekühlte Butter
  • 100 g dicker griechischer Schafmilch-Joghurt (Kuhmilch geht natürlich auch)
  • 200 g ungesüßtes Apfelmus
  • 50 g Rosinen
  • Saft und Schale von 1 1/2 Zitronen
  • 50 g Pinienkerne

Zubereitung:
  • Eine Springform mit 24 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen und den Rand einfetten.
  • Ofen auf 160°C Umluft vorheizen (oder 180°C Ober-Unterhitze).
  • Gemahlene Mandeln, Puddingpulver, Kartoffelstärke und Backpulver gut mischen.
  • Rosinen im Zitronensaft einweichen.
  • Eier mit Erythrit, Roh-Rohrzucker und abgeriebener Zitronenschale cremig schlagen, ca. 4-5 Minuten auf höchster Stufe, bis eine steife Creme entsteht.
  • Geschmolzene Butter während des Rührens hineinlaufen lassen, dann Joghurt zugeben, verrühren, Apfelmus dazu und ebenfalls gut verrühren.
  • Rosinen abgießen und in die Creme geben, ca. 3/4 der Pinienkerne ebenfalls sowie die Mandeln mit dem Puddingpulver.
  • Alles gut vermischen und den Teig in die Springform gießen.
  • Die restlichen Pinienkerne darüber streuen und bei 160°C Umluft 35 Minuten backen oder bei 180°C Ober-Unterhitze ca. 45 Minuten.
  • Auskühlen lassen, dann den Ring entfernen und genießen.



Guten Appetit!

Samstag, 16. April 2016

Ghoriba - Plätzchen aus dem Maghreb (gluten- und milchfrei)


Ghoriba - Plätzchen aus dem Maghreb (gluten- und milchfrei)

Ghoriba sind ein typisches Gebäck des mittleren Ostens, das es in vielen Varianten gibt. Am bekanntesten sind wohl die Mandelplätzchen, die den andalusischen Polvorones ähneln.
Charakteristisch für Ghoriba ist das krispe Äußere und weiche Innere.
Neulich stieß ich in einem französischen Blog auf eine Variante mit Grieß und Kokosraspeln und dachte mir, das müßte man mal mit Maisgrieß, also Polenta, ausprobieren.
Das Ergebnis war ein epic fail - der Teig war so krümelig, daß er überhaupt nicht zusammenhielt, bis ich etwas Pfeilwurzelstärke hinzugab. Man formt aus dem Teig walnußgroße Kugeln, die in Puderzucker gewälzt und dann aufs Blech gesetzt und gebacken werden. Soweit das französische Rezept. Beim Backen sollten die Kugeln aufgehen und oben rissig werden - das sieht sehr hübsch aus. Wenn es klappt.
Es hat nicht geklappt, und heraus kamen kompakte steinharte körnige Grießkugeln.
Aber das Aroma war so lecker, daß ich weiter nach einem ähnlichen Rezept gesucht habe und schließlich fündig geworden bin und begriff, daß man das Verhältnis Maisgrieß-Kokosraspeln umkehren muß: Nicht 120 g Grieß und 60 g Kokosraspeln, sondern umgekehrt.
Am Ende war ich mit der Mischung 150 g Kokosraspeln zu 50 g Maisgrieß zufrieden.
Leider habe ich den Überblick über all die Rezepte verloren, die ich mir angesehen habe, aber in einem fand ich den Hinweis, daß es noch besser funktioniert, wenn man die Kokosraspeln noch ein bißchen feiner schreddert.
Muß man nicht, aber wer eine Küchenmaschine hat, mit der das geht, kann es tun. Aber nur ganz kurz schreddern, sonst werden die Raspeln gleich zu Kokosmus vermahlen, das geht sehr schnell.
Hier nun das Rezept für 22 Plätzchen (im Original 15, aber ich habe meine kleiner gemacht):

Zutaten:
  • 150 g Kokosraspeln
  • 50 g feiner Maisgrieß (Polenta)
  • 50 g Puderzucker oder zu Staubzucker gemahlenes Xylit oder Erythrit (ich habe letzteres verwendet)
  • 1 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 1/2 TL gemahlene Vanille
  • 1 TL Backpulver
  • 1 großes Ei
  • 35 ml Olivenöl
  • ca. 1 EL Puderzucker zum Wälzen


Zubereitung:
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen.
  • Ei mit 50 g Puderzucker und Vanille auf höchster Stufe mit dem Rührgerät zu einer weißen Creme schlagen.
  • Kokosraspeln, Grieß, Backpulver, abgeriebene Zitronenschale mischen.
  • Eicreme in die trockenen Zutaten gießen, mit den Händen mischen, dann das Öl zugeben, zu einem weichen Teig kneten (nicht zu viel kneten!).
  • Ein Schälchen mit Wasser bereitstellen (man kann auch Orangenblütenwasser nehmen), um die Hände zu befeuchten.
  • Puderzucker zum Wälzen bereitstellen.
  • Hände befeuchten und Teig in etwa walnußgroße Kugeln rollen, leicht plätten, die Oberseite in Puderzucker stippen und dann aufs mit Backpapier ausgelegte Blech setzen.
  • Genügend Platz zwischen den Plätzchen lassen, sie breiten sich noch aus.
  • Der Teig ist sehr weich und klebrig, daher muß man mit Gefühl rollen - aber es sind ja nur maximal 22 Plätzchen ;-)
  • Bei 180°C 15 Minuten backen. Wenn man sie dann aus dem ofen holt, sind sie noch sehr weich, daher bitte auf dem Blech auskühlen lassen, bis sie fest sind.
  • Auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen und eventuell mit mehr Puderzucker bestäuben.
  • Achtung - nicht zu lange backen!! Sie müssen "unfertig" aussehen, wenn sie aus dem Ofen kommen, sonst werden sie hart.
  • Mit einem Tässchen marokkanischem Pfefferminztee oder einem schönen Mokka genießen.


Guten Appetit!

Sonntag, 10. April 2016

Black Bean Brownies (gluten-, milch-, nuß- und zuckerfrei)


Black Bean Brownies (mehl-, milch und zuckerfrei)

Ja, ich weiß, Black Bean Brownies haben inzwischen sooo einen Bart. Aber man kann es auch so sehen, daß sie mittlerweile ein Klassiker der mehlfreien Kuchenbäckerei sind. Schließlich hat auch irgendwie jeder sein eigenes Rezept für Klassiker wie Chocolate Chip Cookies oder Apfelkuchen.
Ich will auch nicht behaupten, meine Brownies aus schwarzen Bohnen seien die neueste Sensation auf dem Kuchenmarkt, aber sie sind tatsächlich zuckerfrei und deswegen wirklich low-carb.
Sie sind auch nuß- und milchfrei und verwenden auch kein Kokosmehl.
Man kann natürlich gehackte Nüsse hineingeben, wenn man möchte, aber man muß nicht.
Wem ein Eßlöffel Ahorn- oder Reissirup nichts ausmacht, kann einen Eßlöffel davon zugeben, einfach um ihnen mehr geschmackliche Tiefe zu verleihen. Muß aber auch nicht, ich habe den Unterschied überhaupt nicht wahrgenommen.
Die Schokolade, die ich verwendet habe, war Xukkolade Edelbitter, also Schokolade mit Xylit gesüßt, und meine dunklen Schokodrops sind auch mit Xylit gesüßt.



Zutaten für eine 20x20 Brownieform:
  • 250 g gekochte schwarze Bohnen
  • 30 ml Kokosmilch
  • 35 g Bitterschokolade
  • 2 EL Kokosöl
  • 75 g Erythrit
  • 1 EL Ahornsirup oder Reissirup (optional)
  • 4 EL Kakaopulver (ungesüßt)
  • 2 Eier
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL gemahlene Vanille
  • dunkle Schokodrops oder gehackte Bitterschokolade nach Belieben (ich habe 1/2 cup verwendet, also 125 ml)

Zubereitung:

  • Form mit überlappendem Backpapier auslegen, die beiden freien Seiten einfetten. Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
  • Bitterschokolade mit Kokosöl über einem Wasserbad schmelzen.
  • Die übrigen Zutaten außer den Schokodrops in der Küchenmaschine pürieren (oder in einem schmalen hohen Gefäß mit dem Pürierstab - nicht im Mixer, das funktioniert nicht!).
  • Geschmolzene Schokolade mit Kokosöl in den Teig gießen, noch einmal durchmixen, in die Form gießen und 25-30 Minuten backen.
  • Guten Appetit!!

Samstag, 9. April 2016

Bärlauch-Pesto mit Walnüssen und Pecorino


Bärlauch-Pesto mit Walnüssen

Pesto kommt von dem italienischen Wort "pestare", was "zerstampfen" bedeutet, und es bezeichnet eine pastenartige ungekochte Sauce, die meistens zu Nudeln gereicht wird. Klassisches Pesto besteht aus Basilikum, Pinienkernen, etwas Knoblauch, Olivenöl und meistens, aber nicht zwangsläufig, Pecorino oder Parmesan, also harten alten Käse aus Schaf- oder Kuhmilch. Ursprünglich stammt es aus Ligurien in Oberitalien, wo es 1863 erstmals dokumentiert wurde.
Die ältesten Ursprünge dürften wohl im antiken "Moretum" zu finden sein, einer ebenfalls ungekochten, in einer Reibeschale (lateinisch "mortarium") zubereiteten Sauce aus Schafskäse oder Walnüssen, Knoblauch, Olivenöl, Selleriegrün, Salz, Weinraute und Koriander.
Tatsächlich mag ich das klassische "Pesto Genovese" am liebsten, das einfach aus Basilikum, Pinienkernen, Olivenöl, Knoblauch und Pecorino besteht, und ich ärgere mich immer, wenn ich im Supermarkt Gläser mit "echtem Pesto Genovese" sehe, das dann billiges Sonnenblumenöl, Kartoffelflocken, Säuerungsmittel und Cashewkerne enthält. Nichts gegen Cashewkerne, die schmecken schon gut im Pesto, aber das ist kein echtes Pesto Genovese, und moderner Industriemüll wie Sonnenblumenöl, Kartoffelflocken und Säuerungsmittel haben in keiner Pesto-Variante etwas verloren. Auf diese Weise wird das Pesto lediglich billiger in der Herstellung - haltbarer wird es dadurch nicht, denn mein selbstgemachtes Pesto aus den Originalzutaten hält sich im Kühlschrank problemlos mehrere Monate (wenn es nicht vorher aufgegessen wird - aber ich habe einmal ein kleines Glas übersehen und vergessen, und das war nach mehreren Monaten immer noch einwandfrei).
Eine Freundin hat mir vor vielen Jahren ein selbstgemachtes Pesto aus Basilikum, Walnüssen, Knoblauch und Olivenöl geschenkt, ohne Käse darin, und das war köstlich. Seit dem wollte ich schon immer Bärlauchpesto mit Walnüssen machen, und in diesem Jahr habe ich es endlich wirklich getan.
Man kann den Pecorino auch weglassen und statt dessen mehr Salz verwenden, oder Hefeflocken, wenn man sie mag und verträgt. Aber wenn man Pecorino (aus Schafmilch) verträgt, empfehle ich, ihn zu verwenden.
Nur bitte, bitte verwendet natives Olivenöl - kein Sonnenblumenöl!!!



Zutaten:
  • 50 g Bärlauch
  • 1/2 Topf Basilikum
  • 100 g Walnuß-Hälften, leicht getoastet
  • 80 g Pecorino
  • ca. 200 ml Olivenöl
  • ev. 1 Prise Salz
  • Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:
  • Die Walnußhälften bei 180°C Umluft ca. 10-15 Minuten toasten (gut aufpassen, daß sie nicht schwarz werden, sie sollen nur leicht gebräunt sein und aromatisch duften) und vollständig abkühlen lassen.
  • Walnußhälften, Bärlauch, Basilikum, klein geschnittenen oder geriebenen Pecorino und 100 ml Olivenöl in die Küchenmaschine geben (nicht Mixer, das funktioniert nicht) und so fein wie möglich pürieren. Mehr Olivenöl nach Bedarf zugeben und immer wieder die Masse an den Seiten hinunterschieben.
  • Die Masse muß dickflüssig vom Löffel tropfen, dann hat sie die richtige Konsistenz.
  • In ein größeres Schraubdeckelglas oder zwei kleine füllen, mit Olivenöl bedecken und fest verschließen.
  • Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.


Sonntag, 3. April 2016

Persian Love Cake - Persischer Liebeskuchen


Persian Love Cake (glutenfrei, low-carb)

Wie die Bezeichnung "persisch" bereits ahnen läßt, stammt dieses Rezept nicht von mir; ich habe es auf der italienischen Rezept-Seite GialloZafferano gefunden und wußte, daß ich es ausprobieren muß.



Zum einen ist es sozusagen von Natur aus glutenfrei, da kein Mehl verwendet wird, und zum anderen liebe ich die persische Küche, einschließlich der entsetzlich süßen Süßigkeiten. Der Himmel weiß, warum ich orientalische Süßigkeiten mag, obwohl mir schon reine Datteln viiiieel zu süß sind, aber - ich mag sie. Vermutlich liegt es an meinem Vater, der als Rumäne orientalische Süßigkeiten liebte und gelegentlich welche aus dem türkischen Laden mitbrachte. Mir wurde grundsätzlich nach zwei Bissen schlecht, aber trotzdem mochte ich Baklava, Halva und was immer mein Papa sonst mitbrachte.
Auch wenn kein Gluten enthalten ist, wird mir von dem süßen Zeug schlecht, aber ich mag trotzdem die Aromen von Mandeln, Rosenwasser, Kardamom, Zimt, Sesam, Honig und Pistazien.
Also baue ich diese Dinge in weniger süßer Version nach.
Im Originalrezept werden haarsträubende 350 g Zucker auf 360 g Mandeln verwendet.
Ich habe das gesamte Rezept für meine Mini-Springform halbiert und die Zuckermenge dann noch einmal halbiert, und der Kuchen, der dabei herauskam, ist absolut süß genug und sehr, sehr aromatisch.
Das Rezept auf Giallo Zafferano gibt als Gewürz nur Muskatnuß an.
Da der Göttergatte und ich nicht so sehr auf hervorstechenden Muskatnuß-Geschmack stehen, habe ich nur 1/8 TL Muskatblüte verwendet und ansonsten Zimt, Kardamom und Rosenwasser in den Vordergrund gestellt.
Muskatblüte schmeckt ein wenig fruchtiger und leichter, nicht so schwer und pudrig wie Muskatnuß, deswegen ersetze ich Muskatnuß grundsätzlich dadurch. Man kann aber natürlich ebenso gut Muskatnuß verwenden.
Wenn man keinen tierischen Joghurt verwenden möchte, würde ich empfehlen, Pflanzenjoghurt über Nacht in einem Mulltuch abtropfen zu lassen, damit er so dick wird wie der griechische Schafmilchjoghurt. Will man auf das Ei verzichten, würde ich es mit einem EL Apfelmus und einem EL Pfeilwurzelstärke versuchen. Stärke muß dann jedenfalls sein, weil dar Joghurt sonst nicht bindet.
Insgesamt ist der Kuchen sehr leicht und schnell zu machen. Für eine 24 cm Springform einfach die Zutaten verdoppeln.



Zutaten für eine 16-18cm Springform:
  • 180 g gemahlene Mandeln
  • 60 g Butter oder ungehärtete Margarine, Zimmertemperatur
  • 50 g zu Staubzucker gemahlenes Erythrit oder Xylit
  • 25 g plus 1 EL Roh-Rohrzucker
  • 125 g dicker Schafmilchjoghurt (oder jeder andere dicke, also stichfeste Joghurt)
  • 1 Ei
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL Kardamom (gemahlen)
  • 1/8 TL Muskatblüte
  • 1 EL Rosenwasser
  • 20 g gehackte Pistazien

Zubereitung:
  • Springform einfetten und mit etwas Stärke einstäuben und Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze oder 160 °C Umluft vorheizen
  • Mandeln, Erythrit oder Xylit und 25 g Roh-Rohrzucker mischen und mit der weichen Butter zu groben Streuseln verarbeiten (mit den Fingerspitzen am besten).
  • Knapp die Hälfte der Masse (ein bißchen weniger bei einer 16 cm Springform) auf dem Boden der Form verteilen und andrücken.
  • Den Rest mit den Gewürzen, Rosenwasser, Joghurt, Ei und dem zusätzlichen EL Roh-Rohrzucker (oder etwas flüssigem Stevia, das paßt auch) cremig rühren und die Masse auf den Boden geben.
  • Die Form auf die Arbeitsplatte klopfen, bis die Oberfläche der Masse glatt ist, dann die gehackten Pistazien am Rand entlang ringförmig obendrauf streuen.
  • Bei 160°C Umluft oder 180°C Ober-Unterhitze 35 - 40 Minuten backen (bei meiner 16 cm Springform waren es ca. 37 Minuten)
  • Abkühlen lassen und erst dann aus der Springform nehmen, danach eventuell mit Rosenblüten verzieren.



Guten Appetit!

Freitag, 1. April 2016

Glutenfreies Bärlauchbrot


Glutenfreies Bärlauchbrot

Es ist wieder einmal Bärlauch-Zeit. Nachdem mein Bärlauch im vergangenen Jahr sang- und klanglos im Unkraut untergegangen ist, weil ich weder Zeit zum Ernten und Verarbeiten noch überhaupt für den Garten hatte, bin ich letztens auf der Suche nach einem völlig anderen Rezept in Kathrins schönem Blog Fleurcoquet über ein Rezept für Bärlauchbrot gestolpert.
Konventionelles Brot, aber als ich im Rezept den Teil "Kochstück" sah, dachte ich, das müsse problemlos in ein glutenfreies Rezept umwandelbar sein.
Während meiner ersten Experimente mit glutenfreiem Brot hatte ich fast nur Rezepte mit einem sogenannten "Brühstück" (deswegen habe ich diese Bezeichnung statt "Kochstück" beibehalten), weil ein solches das Brot saftiger macht.
Zumindest in der Theorie - in der Praxis hat das bei mir nie so doll geklappt, die Brote wurden einfach nur feuchte Backsteine statt Backsteine ...
Das lag sicherlich an mir und mangelnder Übung, aber trotzdem habe ich mich recht schnell wieder von der Brühstück-Methode abgewandt, da sie mir auch zu aufwendig war, und habe andere Experimente gemacht.
Bei Kathrins Rezept jedoch wußte ich, daß ich das unbedingt probieren muß, und es hat wunderbar geklappt.
Anstelle des Kochbananenmehls im Brühstück kann man auch Hirse-, Teff- oder Vollkornreismehl nehmen, und anstelle der Amaranthflocken auch jede sonstige Art von glutenfreien Flocken.
Auch die Mehlmischung ist, denke ich, durch fast jede andere glutenfreie Mischung ersetzbar, allerdings muß man dann vielleicht die Wassermenge verändern. Mein Teig war ungefähr wie ein zäher Rührteig. Leider war die Hefe nicht mehr hundertprozentig fit, glaube ich, denn es ist weniger aufgegangen als es sollte - aber trotzdem gefällt mir die Konsistenz. Es ist saftig und würzig, und beim Backen hat das ganze Haus wundervoll nach Bärlauch geduftet.
Den Schafmilchjoghurt kann man natürlich auch durch jede andere Art von Joghurt ersetzen.



Zutaten:
Brühstück:
  • 80 g Kochbananenmehl
  • 60 g Amaranthflocken
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • 250 ml Wasser

Hauptteig:
  • 50 g Hirsemehl
  • 150 g Buchweizenmehl
  • 50 g Tapiokastärke
  • 2 EL Flohsamenschalen
  • 1/2 Pckg. Trockenhefe
  • 1 EL Honig
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Apfelessig
  • 90 g Schafmilchjoghurt, zimmerwarm
  • 105 ml lauwarmes Wasser
  • Brühstück
  • 1 Handvoll gehackter Bärlauch

Zubereitung:
  • Am Vorabend die Zutaten für das Brühstück vermischen, aufkochen lassen und unter Rühren kurz einkochen, bis ein zäher Brei entsteht (hat bei mir ca. 2 Minuten gedauert). Heftig rühren, sonst klebt der Teig an!!
  • Abkühlen lassen und über Nacht (oder bis zu 3 Tage) in den Kühlschrank stellen.
  • Am nächsten Tag die Mehle, Flohsamenschalen, Salz und Hefe mischen, beiseite stellen.
  • Bärlauch fein hacken.
  • Lauwarmes Wasser, Joghurt, Honig und Apfelessig mischen und zu den trockenen Zutaten geben.
  • Brühstück und gehackten Bärlauch zugeben und gründlich mischen, dann 10 Minuten mit den Knethaken des Rührgerätes kneten.
  • Teig eine halbe Stunde warm stellen, dann in eine 10x20 Kastenform füllen und im auf 50°C vorgeheizten Ofen 1 Stunde gehen lassen (oder so lange, bis der Teig bis zum oberen Rand der Form aufgegangen ist).
  • Die Form dann vorsichtig aus dem Ofen nehmen und warm stellen, Ofen auf 220°C Ober-Unterhitze vorheizen und das Brot 50 Minuten backen.
  • Direkt aus der Form stürzen und auf einem Gitterrost vollständig auskühlen lassen.


Guten Appetit!!