Samstag, 16. April 2016

Ghoriba - Plätzchen aus dem Maghreb (gluten- und milchfrei)


Ghoriba - Plätzchen aus dem Maghreb (gluten- und milchfrei)

Ghoriba sind ein typisches Gebäck des mittleren Ostens, das es in vielen Varianten gibt. Am bekanntesten sind wohl die Mandelplätzchen, die den andalusischen Polvorones ähneln.
Charakteristisch für Ghoriba ist das krispe Äußere und weiche Innere.
Neulich stieß ich in einem französischen Blog auf eine Variante mit Grieß und Kokosraspeln und dachte mir, das müßte man mal mit Maisgrieß, also Polenta, ausprobieren.
Das Ergebnis war ein epic fail - der Teig war so krümelig, daß er überhaupt nicht zusammenhielt, bis ich etwas Pfeilwurzelstärke hinzugab. Man formt aus dem Teig walnußgroße Kugeln, die in Puderzucker gewälzt und dann aufs Blech gesetzt und gebacken werden. Soweit das französische Rezept. Beim Backen sollten die Kugeln aufgehen und oben rissig werden - das sieht sehr hübsch aus. Wenn es klappt.
Es hat nicht geklappt, und heraus kamen kompakte steinharte körnige Grießkugeln.
Aber das Aroma war so lecker, daß ich weiter nach einem ähnlichen Rezept gesucht habe und schließlich fündig geworden bin und begriff, daß man das Verhältnis Maisgrieß-Kokosraspeln umkehren muß: Nicht 120 g Grieß und 60 g Kokosraspeln, sondern umgekehrt.
Am Ende war ich mit der Mischung 150 g Kokosraspeln zu 50 g Maisgrieß zufrieden.
Leider habe ich den Überblick über all die Rezepte verloren, die ich mir angesehen habe, aber in einem fand ich den Hinweis, daß es noch besser funktioniert, wenn man die Kokosraspeln noch ein bißchen feiner schreddert.
Muß man nicht, aber wer eine Küchenmaschine hat, mit der das geht, kann es tun. Aber nur ganz kurz schreddern, sonst werden die Raspeln gleich zu Kokosmus vermahlen, das geht sehr schnell.
Hier nun das Rezept für 22 Plätzchen (im Original 15, aber ich habe meine kleiner gemacht):

Zutaten:
  • 150 g Kokosraspeln
  • 50 g feiner Maisgrieß (Polenta)
  • 50 g Puderzucker oder zu Staubzucker gemahlenes Xylit oder Erythrit (ich habe letzteres verwendet)
  • 1 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 1/2 TL gemahlene Vanille
  • 1 TL Backpulver
  • 1 großes Ei
  • 35 ml Olivenöl
  • ca. 1 EL Puderzucker zum Wälzen


Zubereitung:
  • Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen.
  • Ei mit 50 g Puderzucker und Vanille auf höchster Stufe mit dem Rührgerät zu einer weißen Creme schlagen.
  • Kokosraspeln, Grieß, Backpulver, abgeriebene Zitronenschale mischen.
  • Eicreme in die trockenen Zutaten gießen, mit den Händen mischen, dann das Öl zugeben, zu einem weichen Teig kneten (nicht zu viel kneten!).
  • Ein Schälchen mit Wasser bereitstellen (man kann auch Orangenblütenwasser nehmen), um die Hände zu befeuchten.
  • Puderzucker zum Wälzen bereitstellen.
  • Hände befeuchten und Teig in etwa walnußgroße Kugeln rollen, leicht plätten, die Oberseite in Puderzucker stippen und dann aufs mit Backpapier ausgelegte Blech setzen.
  • Genügend Platz zwischen den Plätzchen lassen, sie breiten sich noch aus.
  • Der Teig ist sehr weich und klebrig, daher muß man mit Gefühl rollen - aber es sind ja nur maximal 22 Plätzchen ;-)
  • Bei 180°C 15 Minuten backen. Wenn man sie dann aus dem ofen holt, sind sie noch sehr weich, daher bitte auf dem Blech auskühlen lassen, bis sie fest sind.
  • Auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen und eventuell mit mehr Puderzucker bestäuben.
  • Achtung - nicht zu lange backen!! Sie müssen "unfertig" aussehen, wenn sie aus dem Ofen kommen, sonst werden sie hart.
  • Mit einem Tässchen marokkanischem Pfefferminztee oder einem schönen Mokka genießen.


Guten Appetit!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen