Bärlauch-Pesto
mit Walnüssen
Pesto
kommt von dem italienischen Wort "pestare", was
"zerstampfen" bedeutet, und es bezeichnet eine pastenartige
ungekochte Sauce, die meistens zu Nudeln gereicht wird. Klassisches
Pesto besteht aus Basilikum, Pinienkernen, etwas Knoblauch, Olivenöl
und meistens, aber nicht zwangsläufig, Pecorino oder Parmesan, also
harten alten Käse aus Schaf- oder Kuhmilch. Ursprünglich stammt es
aus Ligurien in Oberitalien, wo es 1863 erstmals dokumentiert wurde.
Die
ältesten Ursprünge dürften wohl im antiken "Moretum" zu
finden sein, einer ebenfalls ungekochten, in einer Reibeschale
(lateinisch "mortarium") zubereiteten Sauce aus Schafskäse
oder Walnüssen, Knoblauch, Olivenöl, Selleriegrün, Salz, Weinraute
und Koriander.
Tatsächlich
mag ich das klassische "Pesto Genovese" am liebsten, das
einfach aus Basilikum, Pinienkernen, Olivenöl, Knoblauch und
Pecorino besteht, und ich ärgere mich immer, wenn ich im Supermarkt
Gläser mit "echtem Pesto Genovese" sehe, das dann billiges
Sonnenblumenöl, Kartoffelflocken, Säuerungsmittel und Cashewkerne
enthält. Nichts gegen Cashewkerne, die schmecken schon gut im Pesto,
aber das ist kein echtes Pesto Genovese, und moderner Industriemüll
wie Sonnenblumenöl, Kartoffelflocken und Säuerungsmittel haben in
keiner Pesto-Variante etwas verloren. Auf diese Weise wird das Pesto
lediglich billiger in der Herstellung - haltbarer wird es dadurch
nicht, denn mein selbstgemachtes Pesto aus den Originalzutaten hält
sich im Kühlschrank problemlos mehrere Monate (wenn es nicht vorher
aufgegessen wird - aber ich habe einmal ein kleines Glas übersehen
und vergessen, und das war nach mehreren Monaten immer noch
einwandfrei).
Eine
Freundin hat mir vor vielen Jahren ein selbstgemachtes Pesto aus
Basilikum, Walnüssen, Knoblauch und Olivenöl geschenkt, ohne Käse
darin, und das war köstlich. Seit dem wollte ich schon immer
Bärlauchpesto mit Walnüssen machen, und in diesem Jahr habe ich es
endlich wirklich getan.
Man
kann den Pecorino auch weglassen und statt dessen mehr Salz
verwenden, oder Hefeflocken, wenn man sie mag und verträgt. Aber
wenn man Pecorino (aus Schafmilch) verträgt, empfehle ich, ihn zu
verwenden.
Nur
bitte, bitte verwendet natives Olivenöl - kein Sonnenblumenöl!!!
Zutaten:
- 50 g Bärlauch
- 1/2 Topf Basilikum
- 100 g Walnuß-Hälften, leicht getoastet
- 80 g Pecorino
- ca. 200 ml Olivenöl
- ev. 1 Prise Salz
- Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Die Walnußhälften bei 180°C Umluft ca. 10-15 Minuten toasten (gut aufpassen, daß sie nicht schwarz werden, sie sollen nur leicht gebräunt sein und aromatisch duften) und vollständig abkühlen lassen.
- Walnußhälften, Bärlauch, Basilikum, klein geschnittenen oder geriebenen Pecorino und 100 ml Olivenöl in die Küchenmaschine geben (nicht Mixer, das funktioniert nicht) und so fein wie möglich pürieren. Mehr Olivenöl nach Bedarf zugeben und immer wieder die Masse an den Seiten hinunterschieben.
- Die Masse muß dickflüssig vom Löffel tropfen, dann hat sie die richtige Konsistenz.
- In ein größeres Schraubdeckelglas oder zwei kleine füllen, mit Olivenöl bedecken und fest verschließen.
- Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.
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