Montag, 31. März 2014

Krautsalat mit Thai-Erdnußdressing


Krautsalat mit Thai-Erdnußdressing

Seit Tagen bastele ich im Hintergrund meines Hirns an einer Story für diesen Salat.
Mein absoluter Lieblings-Krautsalat, den ich mindestens einmal pro Woche als Hauptgericht esse und den ich im Prinzip auch jeden Tag essen könnte. Aber das würde ich meinem Göttergatten natürlich nicht antun.

Die großartige Geschichte, an der ich seit Tagen feile, ist die, daß es keine Geschichte gibt.
Das hier ist mein absoluter Lieblings-Krautasalat. Punkt. Ende der Geschichte.
Ich habe mich einen Sommer lang durch alle Varianten dieses Erdnuß-Dressings gemixt und gefuttert, die ich finden konnte, und die beiden Varianten, die ich hier verewige, sind dabei herausgekommen.
Die mache ich im Wechsel, damit der Salat jede Woche wenigstens ein bißchen anders ist. Ahem.



Ansonsten gibt es dazu nicht viel zu sagen, außer, daß ich Spitzkohl bevorzuge, weil ich mir einbilde, ihn besser als normalen Weißkohl zu vertragen.
Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, daß er besser in meinen Kühlschrank paßt.
Jedenfalls ist es egal, ob Weiß- oder Spitzkohl. Beides geht.
Ich schneide den Kohl zwei Stunden vor der Zubereitung des Salates in feine Streifen und salze ihn ein. Dabei gehen Inhaltsstoffe verloren, ich weiß, deswegen rate ich auch nicht, das ebenfalls zu tun. Ich sage es nur, weil ich den so be- oder mißhandelten Kohl tatsächlich besser vertrage als frisch geschnittenen rohen.

Ach ja. Viele - oder die meisten - Rezepte, die ich so gefunden habe, werden mit Koriandergrün dekoriert. Leider konnte ich mich bis jetzt absolut nicht mit dem Geschmack von Koriandergrün anfreunden, daher benutze ich Vietnamesischen Koriander. Man kann aber auch ebenso gut Thai-Basilikum nehmen oder einfach Petersilie.


Zutaten für zwei große Portionen:

  • 500 g Weiß- oder Spitzkohl, gehobelt oder in feine Streifen geschnitten
  • 1 Mango oder Papaya
  • 2 mittelgroße Tomaten
  • 1 Handvoll Cashewkerne
  • Koriandergrün oder Vietnameischer Koriander, Thai-Basilikum oder Petersilie zum Garnieren
  • 200 g Hähnchenbrustfilet oder 300 g neutraler Tofu
  • 1 EL Balsamico-Essig
  • 2 EL Tamari

    Für das Dressing:
  • 1 gehäufter EL Erdnußmus
  • 1 EL Limettensaft
  • 1 EL Honig oder Xylitol oder Roh-Rohrzucker
  • 1 EL Thai-Fischsauce
  • 1 EL süße Thai-Chilisauce
  • 2-4 EL Wasser
    oder:
  • 1 gehäufter EL Erdnußmus
  • 2 EL Tamari
  • 1 EL Honig oder Xylitol oder Roh-Rohrzucker
  • 1 EL Reisessig oder Apfelessig
  • 1 kleine gehackte Knoblauchzehe
  • 1 TL fein gehackter Ingwer
  • 2-4 EL Wasser

Zubereitung:

  • Hähnchenbrust oder Tofu in feine Streiefen bzw. Scheiben schneiden, mit etwas Erdnuß- oder Kokosöl oder auch Olivenöl anbraten. Mit 1 EL Balsamico-Essig und 2 EL Tamari ablöschen, weiterbraten, bis die Flüssigkeit verdampft und das Fleisch bzw. der Tofu schön rot-braun ist. Vorsicht, nicht zu lange braten, sonst verbrennen Essig und Tamari!
  • Aus der Pfanne auf einen Teller geben und beiseite stellen.
  • Fein geschnittenen Kohl entweder 2 Stunden vor der Salatbereitung einsalzen, stehen lassen und dann gut ausdrücken oder frisch geschnitten und ungsalzen verwenden
  • Mango oder Papaya und Tomaten würfeln, Cashewkerne grob hacken und mit dem fein geschnittenen Kohl mischen.
  • Limettensaft, Fischsauce, Honig oder Xylitol oder Zucker und süße Chilisauce bzw. Reis-oder Apfelessig, Tamari, Knoblauch, Ingwer, Honig oder anderes Süßungsmittel mischen, Erdnußmus dazu geben und alles glatt rühren, 2-4 EL Wasser nach und nach unterrühren, bis die Sauce cremig ist und die gewünschte Dicke hat (zäh oder eben flüssiger).
  • Fleisch oder Tofu in den Salat geben, Dressing untermischen und mit gehacktem Koriandergrün, Vietnamesischem Koriander, Thai-Basilikum oder einfach Petersilie garniert servieren.


Guten Appetit!

Mittwoch, 26. März 2014

Fructosefreie Weiße Schokolade


Fructosefreie weiße Schokolade

Taizé, September 1987.
Eine Gruppe katholischer deutscher Zwölftklässler sitzt auf dem Campinggelände zwischen den Zelten in der Sonne, zwischen sich auf einem Stein eine Tafel weiße Schokolade.
Der Religionslehrer kommt dazu, wirft einen Blick auf die Schokolade und bemerkt erstaunt: "Eure Butter bleibt aber erstaunlich fest in der Sonne!"



Leider war ich nicht dabei, aber meine Klassenkameraden haben mir diese Begebenheit so oft erzählt, daß ich beinahe glaube, doch dabei gewesen zu sein, zumal uns dies als stehender Witz bis zum Abitur begleitete.

Weiße Schokolade ist, wenn man einmal darüber nachdenkt, eines dieser sinnlosen Produkte, die kein Mensch braucht: Fett, Zucker, Milch und Aroma. Wenn man Glück hat, echte Vanille, wenn man Pech hat, Vanillin.
Zu allem Überfluß sind Süßwaren seit den 80er Jahren im Schnitt mittlerweile um 20 % süßer geworden (das ist nicht mein subjektives Empfinden, sondern eine betrübliche Tatsache).
Weiße Schokolade war damals schon nicht unsüß, aber mittlerweile finden sogar die ausgesprochenen Süßschnäbel, die ich kennen, sowohl das milchhaltige Original als auch die milchfreien Alternativen nahezu ungenießbar süß.
Und trotzdem will man manchmal weiße Schokolade haben.
Für weiße Mousse, als Chips für Cookies, oder als Zutat im White Chocolate Latte.

Die Alternative ist einfach - dank Internet mittlerweile für jedermann erhältlich und auch erschwinglich, wenn man nicht hundert Gramm pro Tag davon ißt, was sowieso nicht ratsam ist: reine Kakaobutter.
Für das weiße-Schokolade-Aroma benötigt man nichts als diesen simplen Grundstoff, nämlich das reine Fett der Kakaobohne, das trotz seiner Butterfarbe ein wunderbares Kakao-Aroma liefert.
Achtung - keine desodorierte Kakaobutter kaufen!! Die schmeckt nach nichts, weil man die Aromastoffe entzogen hat, die das Schokoladenaroma ausmachen.

Fructosefreie weiße Schokolade ist also recht einfach herzustellen.
Um sie cremiger zu bekommen, ist es ratsam, Lecithin zuzugeben. Das gibt es als Soja- oder Sonnenblumenlecithin, allerdings muß man achtgeben, daß man auch wirklich Reinstlecithin nimmt und nicht eines, das mit Weizenmehl gemischt ist.

Es geht auch ohne Lecithin, dann ist die Konsistenz nicht so sahnig, aber um die Schokolade als Backzutat zu benutzen, finde ich sie allemal gut genug.



Zutaten:

  • 60 g Kakaobutter
  • 20 g Sukrin Melis oder zu Puder gemahlenes Erythritol
  • 2 TL Reissirup
  • Mark einer halben Vanilleschote oder trockenes Vanillepulver nach Geschmack
  • optional 1/4 TL Reinstlecithin


Wer es süßer möchte, kann entsprechend mehr Erythritol oder Reissirup nehmen.
Man kann auch nur Reissirup oder nur Erythritol nehmen - mit Reissirup allein wird der Geschmack karamelliger und die Konsistenz ein wenig mehr "Fudge"-artig.

Zubereitung:

  • Kakaobutter im Wasserbad schmelzen
  • Erythritol, Reissirup, Vanille und optional Lecithin einrühren
  • In Förmchen gießen - ich habe Schokoladenförmchen mit ca. 3,5 cm Durchmesser benutzt und 9 Stücke mit dieser Menge produziert. Es funktioniert aber auch mit normalen Muffinformen, man bekommt dann eben größere Scheiben.
  • Im Kühlschrank fest werden lassen.
  • Aus den Förmchen nehmen und im Kühlschrank oder Gefrierfach aufbewahren.
Update 23.05.2014:
Nach dem Hinweis von Anne habe ich das ganze noch einmal wiederholt und festgestellt, daß man auf jeden Fall das Kakaobutter-Erythrytol bzw. Kakaobutter-Reissirup-Gemisch im kalten Wasserbad rühren muß, bis die Masse eine Art Puddingstadium erreicht, also wieder cremeweiß und fester wird. Danach muß man die Masse sehr schnell in die Förmchen füllen, weil sie ab diesem Zeitpunkt ruck-zuck ganz fest wird. Das Ergebnis sieht dann meistens nicht so bildschön aus, aber wenigstens hat man eine homogene Masse und nicht oben Kakaobutter und unten Sirup :-)

Dienstag, 18. März 2014

Gluten- und Fructosefreie Chocolate-Chips-Muffins



Mein absoluter Lieblingskuchen als Kind war Omas Schokoladenkuchen. Ein einfacher Rührkuchen mit Schokoladenstücken und Schokoguß.
Genau genommen ist es immer noch mein Lieblingskuchen.
Seit ich allerdings vor vierzehn Jahren auf den Muffin gekommen bin, backe ich statt dessen Chocolate Chip Muffins. Die Backzeit ist kürzer, man braucht keine ordentlichen Scheiben zu schneiden und kann sie sehr gut und einfach einfrieren.

Dieses Rezept ist die Version, die ich während meiner strikten Fructose-Karenz entwickelt habe. Es enthält weder Frutose noch irgendeinen Milchbestandteil, und das Mehl ist absolut ballaststofffrei.
Ein Gesundheitsverbrechen im Land der amtlich verordneten Vollkornkost, ich weiß.
In Anbetracht dessen, daß ganz Südeuropa jedoch unbeirrt weiterhin Weißbrot ißt und, abgesehen von Portugal, eine höhere Lebenserwartung hat als Deutschland, erlaube ich mir allerdings gewisse Zweifel daran, daß unsere Gesundheit wirklich von Vollkorn abhängt.
Prinzipiell sind Ballaststoffe aus Gemüse und Obst eine wesentlich sinnvollere Sache, zumal man darüber erheblich mehr Faserstoffe bekommt als über Vollkornbrot.

Da man ja nicht über Probleme reden soll, sage ich einmal, die Herausforderung bei Menschen mit Darmerkrankungen und Unverträglichkeiten ist aber häufig, daß sie mit Faserstoffen überhaupt nicht gut zurecht kommen, egal, aus welcher Quelle diese stammen.
Wie gesagt, ich habe keine Fructose-Malabsorption, doch in Phasen, in denen ich hormonell bedingte Magen-Darm-Probleme habe, ist das einzige, was ich ohne Schwierigkeiten essen kann, faserarme Kost.
Grundsätzlich halte ich natürlich auch nichts davon, zu viel stärkehaltige Produkte zu essen, daher mache ich diese Muffins mittlerweile meistens mit Hirse- oder Vollkornreismehl, oder aber auch mit Maismehl. Wer also mit diesen Mehlen zurecht kommt, kann sie problemlos statt des weißen Reismehls und der Maisstärke verwenden, man muß dann nur eventuell ein wenig mehr Wasser zufügen.

Ansonsten finde ich diese äußerst einfachen Muffins eine sehr schöne Lösung, wenn man trotz hochgradiger Unverträglichkeiten ein bißchen Kuchen genießen möchte.


Zutaten:
  • 90 g Reismehl
  • 30 g Maisstärke
  • 1/4 TL Xanthan
  • 80 g Erythritol
  • 2 TL Backpulver
  • 50 ml Öl (ich nehme Olivenöl, man schmeckt es hinterher nicht heraus)
  • 70 ml Wasser
  • 1 Ei
  • Mark einer Vanilleschote oder 1/2 TL Vanillepulver

Zubereitung:
  • Reismehl, Maisstärke, Xanthan, Erythritol und Backpulver gut vermischen
  • Ei mit Öl, Vanille und Wasser so schaumig wie möglich schlagen
  • Mehlmischung in die Flüssigkeit rühren, gut vermischen
  • Die Schokotropfen direkt aus dem Gefrierfach in den Teig geben, verrühren
  • Teig auf 6 Muffinförmchen verteilen
  • Bei 190°C 18-20 Minuten backen
  • Komplett abkühlen lassen - warm schmecken sie nicht so gut wie kalt.

Achtung: Nicht zu lange backen, sonst werden sie zu fest! Die Muffins sollten oben leicht hellbraun sein und sich noch ein wenig elastisch anfühlen, wenn man darauf drückt.
Und gerade (heute am 20. März) habe ich den Fehlerteufel entdeckt - in der ersten Version habe ich das Ei in den Zutaten vergessen! Sorry!!


Was ist Euer Lieblingskuchen?

Sonntag, 16. März 2014

Fructosefreie Schokotropfen / Chocolate Chips



Was mich immer sehr an fructosefreien Produkten gestört hat, war der viele Traubenzucker.
Sicher, die Verarbeitung von Traubenzucker ist für unseren Körper einfacher als die von Fruchtzucker, aber faktisch sind wir von der Natur ebenso wenig für dauerhaft hohen Konsum reiner Glucose ausgelegt wie für hohen Konsum reiner Fructose. Weder das eine noch das andere tritt in der Natur auf.
Natürlich tritt auch keine reine Saccharose in der Natur auf - wenn man sich anschaut, wovon wir ohne Nahrungsmittelindustrie leben würden, tritt dort überhaupt recht wenig Zucker auf. Wann begegnet man in unseren Breiten schon einmal einem Baum mit reifen Bananen, und Honig würde man auch nicht jeden Tag problemlos bekommen.
Und, ganz ehrlich, auch ein Gesunder würde eher selten vier Äpfel auf einen Streich verputzen.

Wie man es dreht und wendet, unser Bedürfnis nach Süßem ist zwar natürlich und erklärlich, weil Süßes schnell Energie spendet und zudem auch noch die Seele streichelt, in einer Gesellschaft jedoch, in der jede Art von Nahrungsmittel leicht verfügbar ist, total unsinnig.

Die meisten, die von einer Fructose-Malabsorption betroffen sind, gewöhnen sich ohnehin irgendwann an weniger süßen Geschmack und finden "normal" Süßes eher scheußlich, wenn sie es dann doch einmal wieder probieren.

Der langen Rede kurzer Sinn - da ich nun einmal gern Kuchen und Kekse backe und esse und Schokolade liebe, die angebotenen Traubenzuckerschokoladen jedoch erstens viel zu süß und zweitens viel zu ungesund fand, habe ich mir Alternativen gebastelt.
Heutzutage nehme ich 70 und 80prozentige Schokolade, aber während meines No-Fructose-Trips war ich so paranoid, daß ich selbst vor den winzigen Mengen Saccharose in 90prozentiger Schokolade zurückgeschreckt bin.
Immerhin hatte ich gelesen, daß es Leute gibt, die selbst das nicht vertragen.

Hier nun also meine alternativen fructosefreien dunklen, vollmundig schokoladigen Schokodrops zum Backen:

Zutaten:
  • 1 EL natives Kokosöl
  • 2 EL Reissirup
  • 2 EL (ungesüßtes) Kakaopulver

Zubereitung:
  • Klarsichtfolie auf ein ca. 15x20 cm großes Schneidebrettchen legen.
  • Kokosöl und Reissirup im Wasserbad bei sehr geringer Hitze schmelzen.
  • Behälter aus dem Wasserbad nehmen und sofort das Kakaopulver hinein rühren.
  • Die entstandene Paste in einen kleinen Gefrierbeutel füllen, von dem man eine kleine Ecke abschneidet (die entstandene Öffnung sollte ca. 0,5 cm groß sein).
  • Schokotropfen in gewünschter Größe auf das mit Folie ausgelegte Brettchen spritzen.
  • Das Brettchen für eine halbe Stunde ins Gefrierfach stellen.
  • Gehärtete Schokotropfen entweder direkt verwenden oder in einen Gefrierbeutel füllen und im Gefrierfach bis zur weiteren Verarbeitung aufbewahren.



Die Tropfen sollten am besten direkt aus dem Gefrierfach in den Teig gegeben werden.


Für die Verwendung in Kuchen oder Muffins produziere ich dickere Tropfen, für Kekse eher flachere Chocolate Chips.
Was mögt Ihr lieber? Muffins oder Chocolate Chip Cookies?

Mein fructosefreier Irrweg

Mein Ausflug in die fructosefreie Diät

Glücklicherweise hat meine Diagnose "Fructose-Malabsorption" sich ja längst als Ente erwiesen.
Warum?
Sehr einfach.
Für den H2-Atemtest bekam ich 50g reine Fructose in Wasser aufgelöst zu trinken.
Danach hatte ich irgendwann ein leichtes Grummeln im Bauch, mehr allerdings nicht. Und die Atemgase haben auch nicht gerade das Meßgerät gesprengt.
Ich habe weder wild gepupst (sorry, aber so ist ja es nun einmal) noch Durchfall bekommen, nichts. Gar nichts. Nur die Atemgase waren ein wenig erhöht.
Trotzdem war ich so froh, endlich irgendeine Diagnose zu haben und vielleicht den Verursacher all meiner Probleme entlarvt zu haben, daß ich mit beinahe religiösem Fanatismus beinahe zwei Jahre lang jedes Fructosemolekül verfolgte und bekämpfte, das meinen Weg kreuzte.
Die fructosearme Diät half nämlich nichts, weswegen ich mir einbildete, ich müsse wirklich jedes allerletzte Krümelchen Fructose aus meinem Essen eliminieren, und dann würde es wohl schon besser werden. Schließlich hatte ich ja eine wissenschaftliche Diagnose.
Ich war verzweifelt genug, um absolut alles auszuprobieren - ich hätte mir die Haare blau gefärbt und für den Rest meines Lebens nur noch Fenchelknollen gegessen (ich hasse Fenchel), hätte mir jemand versichert, daß alle meine Probleme dann verschwinden würden.
Es half aber nix.
Bis sich dann schließlich mein Verstand zurückmeldete, als ich in einem Forum las, jemand sei nach einem Atemtest mit 25g Fructose zwei Tage quasi nicht mehr vom Klo gekommen.
Seltsam, was für Aussetzer man haben kann, wenn man etwas glauben will.
In diesem Augenblick jedenfalls erinnerte mein Hirn sich urplötzlich daran zu wissen, daß beinahe niemand mehr als 35g reine Fructose auf einen Schlag verarbeiten kann.
Ich fragte dann einmal vorsichtig in jenem Forum nach und erfuhr, daß der H2-Test normalerweise tatsächlich mit 25g reiner Fructose durchgeführt wird. Die Reaktion auf meine Mitteilung, bei mir seien es aber 50g gewesen:
"50g? Du liebe Güte, danach müßte doch jeder Gesunde schon mächtig Streß bekommen! Wie, du hast nur ein leichtes Grummeln gehabt nach 50g reiner Fructose??? Dann hast du niemals im Leben eine Fructose-Malabsorption!"
Eigentlich, überlegte mein wiedererwachtes Hirn daraufhin, habe ich auch nie in meinem Leben ein Problem mit Äpfeln gehabt.
Leute mit einer Fructose-Malabsorption hingegen vertragen häufig nicht einmal ein Schnitzchen Apfel.
An jenem Tag flatterte mir als Werbegeschenk mit irgendeiner Bestellung glutenfreier Produkte ein glutenfreier Apfel-Mandelriegel ins Haus. Apfel, Mandel, Datteln, Rosinen.
Insgesamt 40g von allem, was bei einem fructosemalabsorbierenden Menschen Katastrophen auslösen würde.
Ich futterte das Ding auf und wartete.
Eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden, vier Stunden, fünf Stunden - und dann hatte ich wieder Hunger.
Tat sich etwas?
Nicht im geringsten.
Am nächsten Tag aß ich einen Apfel.
Auch kein Problem.
Tja, und das war das Ende meiner Fructose-Phobie.
Inzwischen weiß ich ja auch, wo mein Problem tatsächlich liegt, und deswegen meide ich Fructose nicht mehr wie der Teufel das Weihwasser.
Allerdings habe ich in jenen zwei Jahren sehr viel über Fructose und Fructose-Malabsorption gelernt und auch sehr viel experimentiert.
Dieses Wissen und die Ergebnisse meiner Experimente nun ungenutzt zu lassen, erscheint mir reichlich sinnlos - deswegen richte ich eine Rubrik "Fructosefreies" ein, wo ich die fructosefreien Früchte meines vorübergehenden zweijährigen Wahns teilen möchte :)

Samstag, 15. März 2014

Marokkanische Mandelhörnchen



Lust auf einen kleinen Ausflug in den Orient?
Ein Täßchen arabischer Kaffee, gewürzt mit Kardamom und vielleicht Rosenwasser, oder ein Glas Schwarztee mit Minze ...
Und dazu eines oder auch zwei von diesen zartschmelzenden Mandelhörnchen.



Leider sind diese kleinen Leckerbissen nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen. Ich habe sie lediglich gluten- und zuckerfrei gemacht.
Das Original findet Ihr hier.

Meistens benutze ich ebenfalls Tassen und Eß- oder Teelöffel als Maßeinheit, aber da nicht jeder über amerikanische Meßbecher und -löffel verfügt, gebe ich die Mengen in g und ml an.

Der Teig ist sehr, sehr weich. Wenn er zu weich ist, gebt eßlöffelweise ein bißchen Hirsemehl oder Stärke zu - gerade so, daß der Teig formbar wird. Wenn man zu viel Mehl zugibt, werden sie etwas kompakter und trockener.
Ich habe es nicht ausprobiert, aber eventuell hilft es, wenn man ihn eine Viertelstunde lang in den Kühlschrank stellt, statt mehr Mehl zuzugeben.

Erythritol gibt es auch als Puder-Version, doch man kann ebenso gut grobkörniges Erythritol im Mixer oder in der Küchenmaschine zu Puder verarbeiten. Nach dem Mixen nur erst einen Moment warten, bis sich der Staub ein bißchen gelegt hat :)

Statt Hirse- und Klebereismehl kann man natürlich einfach 120g jeder anderen glutenfreien Mehlmischung benutzen, die sich für Kekse eignet.

Zutaten:
  • 120 g gemahlene blanchierte Mandeln
  • 60 g Puderzucker oder Puder-Erythritol
  • 40 g Hirsemehl
  • 80 g Klebereismehl
  • 1 Ei, leicht verquirlt
  • 1 TL Zimt
  • 125 g Alsan, Zimmertemperatur
  • 60 g Sesamsamen

Zubereitung:
  • Alle Zutaten außer den Sesamsamen zu einem weichen Teig kneten. Der Teig sollte so gerade formbar sein, und nur, wenn es wirklich nicht anders geht, sollte man eßlöffelweise ein wenig mehr Mehl zugeben.
  • Walnußgroße Teigportionen zu ca. 5 cm langen Würsten rollen, in Sesamsamen wälzen und dann zu Hörnchen formen.
  • Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180°C ca. 15-18 Minuten backen.
  • Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.


Die Plätzchen schmecken erst richtig gut, wenn sie ausgekühlt sind, also lieber abwarten und zuerst ein Täßchen Tee trinken.
Oder Mokka.


Was bevorzugt Ihr? Tee oder Kaffee? Oder einfach nur Plätzchen ... ?

Donnerstag, 6. März 2014

Lava-Gewürz-Kuchen für eine Person


Lava-Gewürz-Kuchen für eine Person

Es ist Frühling. Zwölf Grad und strahlender Sonnenschein am Nachmittag, alles sprießt, und eigentlich könnte man sich fast schon in die Eisdiele setzen.

Nur heute morgen, als ich losjoggte, war alles voller Rauhreif, und das Thermometer zeigte -1 Grad (minus ein Grad!!!).
Joggen in kalter klarer Luft ist schon schön, aber als ich wieder zu Hause war, sprang mich das Bedürfnis nach etwas Warmem, Schokoladigem, Würzigem an. Also das, wonach ich mangels Kälte in der Weihnachtszeit gar kein so großes Verlangen hatte ...

Nach dem Motto besser spät als nie, beschloß ich also, die Idee umzusetzen, die mir schon den ganzen Winter durch den Kopf gespukt war.
Ich liebe "Molten Lava Cake", kleine Schokoladenkuchen mit flüssigem Innenleben, die warm gegessen werden.
Pure Schokoladen-Dekadenz.
Aber ein wenig aufwendig, und vor allem in der Originalversion nicht wirklich als Einzelportion machbar.
Außerdem muß Dekadenz ja auch nicht gleich ungesund sein, daher habe ich meine eigene, gesündere und recht einfache Version entwickelt.
Die poste ich, sobald ich ein Foto davon habe - bis jetzt habe ich die kleinen Schokobomben immer aufgegessen, bevor ich sie fotografieren konnte.

Aber heute morgen waren Gewürze angesagt. Also entweder heißer Kakao mit Zimt, oder ein Schoko-Lava-Gewürz-Kuchen. Ich habe mich für letzteres entschieden, und ich habe mich sogar zusammengerissen und ein paar Fotos geschossen, bevor ich ihn vernichtet habe.
Yeah.

Die Zubereitung ist sehr einfach. Da ich mich an amerikanischen Rezepten orientiert habe, benutze ich Eßlöffel, Teelöffel und Tassen als Einheiten. Dieser Kuchen kann mit ganz normalen Eß- und Teelöffeln abgemessen werden, man kann fast nichts falsch machen.

Zutaten:

  • 1 1/2 EL Vollkornreismehl (15g)
  • 1 EL Maisstärke (7 g)
  • 1 EL Kakao
  • 1/8 TL Backpulver
  • 1/4 TL gemahlene Leinsamen
  • 1 TL Zimt (oder Lebkuchengewürz)
  • 1 EL Erythritol (oder Xylitol oder brauner Zucker)
  • 3 EL Milch nach Wahl (45 ml)
  • 1 EL ungesüßtes Apfelmus
  • 2 TL Ahornsirup (oder 1 TL Honig oder 2 TL Agavensirup oder Reissirup)
  • 6 g gehackte Bitterschokolade (1/2 Quadrat Bitterschokolade von Lidl)
  • 1/2 EL Milch nach Wahl

Zubereitung:

  • Eine kleine Souffléform einfetten
  • Ofen auf 180 ° C Umluft vorheizen
  • 1/2 EL Milch mit dem gehackten halbe Schokoladenquadrat bei sehr geringer Hitze langsam schmelzen.
  • Mehl, Stärke, Backpulver, Kakaopulver, Erythritol oder Zucker, Leinsamen und Zimt in einer Tasse gut vermischen.
  • 3 EL (45 ml) Milch nach Wahl mit 1 Eßlöffel Apfelmus und dem Sirup oder Honig vermischen.
  • Flüssigkeit in die Mehlmischung rühren.
  • Die Hälfte der Mehlmischung in die gefettete Souffléform gießen.
  • Die in der Mich geschmolzene Schokolade in die Mitte des Teigs in der Souffléform gießen.
  • Die restliche Teigmasse darüber gießen.
  • Bei 180° C 12-15 Minuten backen (bei mir waren es 15 Min.)
  • Aus dem Ofen nehmen und in der Form ca. 10 Minuten abkühlen lassen.

  • Mit einem Messer am Rand der Form entlangschneiden, um den Kuchen zu lösen.
  • Vorsichtig auf einen Teller stürzen und noch vorsichtiger umdrehen.
  • Und warm aufessen.