Paprikapastete
Ich
bin weder Vegetarierin noch Veganerin, sondern bekennende
Leberwurst-Esserin.
Sofern
es sich um Bio-Leberwurst handelt.
Und
natürlich nicht jeden Tag, sondern nur ab und zu. So einmal im
Vierteljahr.
Ansonsten
bin ich bereits vor - keine Ahnung, einem Vierteljahrhundert oder so
- den vegetarischen Pasteten in meinem damaligen Stamm-Reformhaus in
Freiburg verfallen.
Tartex
war das damals. Also die Marke der Pasteten, nicht das Reformhaus.
Das Reformhaus war Reformhaus Büstrich "Zum Kornspeicher",
das ich selbst nach 14 Jahren am anderen Ende Deutschlands noch
schrecklich vermisse.
Inzwischen
gibt es unzählige Klone dieser Pasteten in sehr unterschiedlicher
Qualität, bei denen man auf die Zutatenliste schauen sollte, um
nicht mit einer Dose voller gehärteter Fette, Hefeextrakt und
Aromastoffe zu enden.
Über
Hefeextrakt und Geschmacksverstärker und ob Hefeextrakt nun genau so
schlimm ist wie Glutamat, gibt es bereits ungezählte Abhandlungen.
Beispielsweise hier.
Fakt
ist, daß sowohl Glutaminsäure als auch Glutamat in praktisch allen
Lebensmitteln natürlicherweise vorkommen, die Eiweiße enthalten,
also praktisch überall außer in reinem Zucker oder reiner Stärke,
die ja eine Vorform reinen Zuckers ist.
Meine
eigene Erfahrung ist, daß ich von reinem Glutamat immer einen
stundenlangen scheußlichen Nachgeschmack im Mund habe und mindestens
einen halben Tag lang aufstoße, von Hefeextrakt nicht.
Dennoch
ist Hefeextrakt ein stark verarbeitetes Lebensmittel, das ich
deswegen meide.
Nährhefeflocken
hingegen, also durch Hitze inaktivierte Hefe, enthalten ebenfalls
Glutaminsäure und Glutamat, sind jedoch ein komplettes Lebensmittel
und kein chemisch gewonnener Auszug von irgendetwas. Im Grunde das,
was wir zu uns nehmen, wenn wir gebackenen Hefeteig essen. Im
Hefebrot ist die Hefe ja auch durch Hitze deaktiviert.
Aber
ich schweife ab.
Da
ich nun kein wundervolles Reformhaus Büstrich mehr in unmittelbarer
Nachbarschaft habe, und die meisten vegetarischen Pasteten, die man
hier im Supermarkt findet, eher Junkfood sind als gesund, habe ich
begonnen, mir selbst Pasteten zu machen, die meinen Kriterien für
gesund und lecker entsprechen.
Dies
hier ist sicherlich eines meiner Lieblingsbabies.
Zutaten:
- 1 rote Paprika
- 150 g gekochte weiße Bohnen
- 3 EL Sesammus (Tahini)
- 3 EL Hefeflocken
- 1 TL Salz (oder weniger, nach Geschmack)
- 1 TL Zitronensaft
Zubereitung:
- Paprika unter dem Backofengrill unter gelegentlichem Wenden grillen, bis die Haut schwarze Flecken bekommt und Blasen wirft. Bei mir war es höchste Grillstufe des Backofengrills für ca. 15 Minuten. Achtung - kein Backpapier verwenden, das verkokelt! Und dabei bleiben und aufpassen, damit die Paprika nicht zum Häufchen Asche wird.
- Gegrillte Paprika aus dem Ofen nehmen, auf einen Teller legen, mit Alufolie dicht abdecken und eine Stunde lang vergessen. Danach ist sie kühl genug, um sie anzufassen, und die Haut läßt sich ganz leicht abziehen.
- Abgekühlte gegrillte und gehäutete Paprika, gekochte Bohnen, Sesammus (Tahini), Hefeflocken, Salz und Zitronensaft in den Mixer geben und zu einer glatten Creme pürieren. Ich nehme meistens den Pürierstab, das geht sehr gut.
Mit
Gemüsesticks, Crackern oder als Brotaufstrich genießen.
Was
ist Euer Lieblingsbrotbelag?