Mittwoch, 30. April 2014

Paprikapastete


Paprikapastete

Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, sondern bekennende Leberwurst-Esserin.
Sofern es sich um Bio-Leberwurst handelt.
Und natürlich nicht jeden Tag, sondern nur ab und zu. So einmal im Vierteljahr.

Ansonsten bin ich bereits vor - keine Ahnung, einem Vierteljahrhundert oder so - den vegetarischen Pasteten in meinem damaligen Stamm-Reformhaus in Freiburg verfallen.
Tartex war das damals. Also die Marke der Pasteten, nicht das Reformhaus. Das Reformhaus war Reformhaus Büstrich "Zum Kornspeicher", das ich selbst nach 14 Jahren am anderen Ende Deutschlands noch schrecklich vermisse.

Inzwischen gibt es unzählige Klone dieser Pasteten in sehr unterschiedlicher Qualität, bei denen man auf die Zutatenliste schauen sollte, um nicht mit einer Dose voller gehärteter Fette, Hefeextrakt und Aromastoffe zu enden.
Über Hefeextrakt und Geschmacksverstärker und ob Hefeextrakt nun genau so schlimm ist wie Glutamat, gibt es bereits ungezählte Abhandlungen.
Beispielsweise hier.
Fakt ist, daß sowohl Glutaminsäure als auch Glutamat in praktisch allen Lebensmitteln natürlicherweise vorkommen, die Eiweiße enthalten, also praktisch überall außer in reinem Zucker oder reiner Stärke, die ja eine Vorform reinen Zuckers ist.

Meine eigene Erfahrung ist, daß ich von reinem Glutamat immer einen stundenlangen scheußlichen Nachgeschmack im Mund habe und mindestens einen halben Tag lang aufstoße, von Hefeextrakt nicht.
Dennoch ist Hefeextrakt ein stark verarbeitetes Lebensmittel, das ich deswegen meide.

Nährhefeflocken hingegen, also durch Hitze inaktivierte Hefe, enthalten ebenfalls Glutaminsäure und Glutamat, sind jedoch ein komplettes Lebensmittel und kein chemisch gewonnener Auszug von irgendetwas. Im Grunde das, was wir zu uns nehmen, wenn wir gebackenen Hefeteig essen. Im Hefebrot ist die Hefe ja auch durch Hitze deaktiviert.

Aber ich schweife ab.
Da ich nun kein wundervolles Reformhaus Büstrich mehr in unmittelbarer Nachbarschaft habe, und die meisten vegetarischen Pasteten, die man hier im Supermarkt findet, eher Junkfood sind als gesund, habe ich begonnen, mir selbst Pasteten zu machen, die meinen Kriterien für gesund und lecker entsprechen.
Dies hier ist sicherlich eines meiner Lieblingsbabies.


Zutaten:
  • 1 rote Paprika
  • 150 g gekochte weiße Bohnen
  • 3 EL Sesammus (Tahini)
  • 3 EL Hefeflocken
  • 1 TL Salz (oder weniger, nach Geschmack)
  • 1 TL Zitronensaft


Zubereitung:
  • Paprika unter dem Backofengrill unter gelegentlichem Wenden grillen, bis die Haut schwarze Flecken bekommt und Blasen wirft. Bei mir war es höchste Grillstufe des Backofengrills für ca. 15 Minuten. Achtung - kein Backpapier verwenden, das verkokelt! Und dabei bleiben und aufpassen, damit die Paprika nicht zum Häufchen Asche wird.
  • Gegrillte Paprika aus dem Ofen nehmen, auf einen Teller legen, mit Alufolie dicht abdecken und eine Stunde lang vergessen. Danach ist sie kühl genug, um sie anzufassen, und die Haut läßt sich ganz leicht abziehen.
  • Abgekühlte gegrillte und gehäutete Paprika, gekochte Bohnen, Sesammus (Tahini), Hefeflocken, Salz und Zitronensaft in den Mixer geben und zu einer glatten Creme pürieren. Ich nehme meistens den Pürierstab, das geht sehr gut.
Mit Gemüsesticks, Crackern oder als Brotaufstrich genießen.


Was ist Euer Lieblingsbrotbelag?

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