Glutenfreier
Sharon/Kaki - Krümelkuchen
Da
ich mit einem gesunden (oder pathologischen?) Mißtrauen fremdartigen
Früchten gegenüber ausgestattet bin, habe ich bisher nicht gewagt,
Kakis, Sharon-Früchte oder Persimonen auszuprobieren.
Dann
jedoch sah ich ein Rezept für einen Kaki-Krümelkuchen bei GialloZafferano und wußte, das muß ich ausprobieren!
Weniger
wegen der Früchte als vielmehr weil ich das kurze Video angeschaut
habe und dachte, cool, der Kuchen geht echt schnell. Mein Ding.
Leider
habe ich nicht bedacht, daß ich in der Küche eher notorisch langsam
bin, und dieser Kuchen hat gleich zwei hinterhältige Fallen, die
bewirken, daß ich für die Vorbereitung vierzig Minuten gebraucht
habe und nicht wie im Video vier...
Erstens
brauche ich immer ewig, um Früchte oder Gemüse zu schälen oder
abzupellen und zu zerkleinern. Das war bei diesen Sharon-Früchten
ein fürchterliches Gefummel meinerseits.
Und
zweitens bin ich nicht gut darin, Krümelteig herzustellen.
Ich
kann die ganze Woche eiskalte Hände gehabt haben, sobald ich kalte
Butter mit Mehl zu Krümeln verarbeiten will, habe ich plötzlich
anstelle von Fingern Heizelemente an den Händen.
Ich
habe einen Pastrycutter, mit dem saue ich die ganze Küche ein und
brauche *noch* länger, ich habe es auch mit der Gabel versucht, das
dauert ebenfalls so erbärmlich lang, daß die Butter genervt
schmilzt.
Keine
Ahnung, wie andere das anstellen, nur kurz mit den Fingerspitzen ein
bißchen zu krümeln, und schon ist der Krümelteig fertig.
Jedenfalls
ist das der Weg: Mehl, Zucker und Butter rasch mit den Fingern zu
Streuseln verarbeiten.
Dann
gab das Rezept eine 26 cm-Form vor, das hat auch nicht geklappt, mit
der Hälfte des Teigs konnte ich höchstens 3/4 des Bodens bedecken.
Also habe ich meine bewährte Herzchen-Form genommen, die ungefähr
einer 22 cm-Form entspricht.
Der
Unterschied zwischen Kaki und Sharon-Frucht besteht offenbar darin,
daß Sharon-Früchte das sind, was man meistens hier bekommt, sie
haben keine Kerne, weniger Bitterstoffe und eine dünnere Schale als
Kakis, weswegen man sie auch im eher weniger reifen Zustand verzehren
kann. Unreife Kakis sind anscheinend bitter.
Wenn
das Fruchtfleisch komische braune Flecken hat, ist das Zucker, keine
Fäulnis (ich hab's probiert, schmeckt süß und nicht muffig, stimmt
also...).
Soweit
die kleine Warenkunde zu Kakis und Sharon-Früchten.
Der
fertige Kuchen ist mir persönlich eigentlich zu butterig-fettig (ich
vertrage viel Fett einfach nicht gut), aber er ist sehr lecker, daran
gibt es keinen Zweifel.
Das
Originalrezept sagt schlicht 210 g Mehl, das kann man 1:1 in
glutenfreies Mehl umsetzen. Ich habe noch einen 3/4 Teelöffel
Xanthan zugegeben, aber wahrscheinlich kann man den auch weglassen.
Als Mehlmischung geht jede für Kuchen geeignete glutenfreie
Mischung. Ich habe meine aus 70 g Ermandelmehl, 70 g Kochbanenenmehl,
40 g Tapiokastärke und 30 g Kartoffelstärke zusammengesetzt, das
hat gut funktioniert. Damit ist der Kuchen vollkommen getreidefrei.
Anstelle
von 150 g Roh-Rohrzucker habe ich 100 g Sukrin Gold genommen, und der
Göttergatte war ebenfalls der Meinung, daß der Kuchen nicht süßer
sein muß.
Für
die Fotos muß ich mich entschuldigen, ich bin keine große
Fotografin vor dem Herrn, und sobald die Lichtverhältnisse so mies
sind wie heute, bringe ich wirklich kein vernünftiges Bild hin. Die
Farben wären wirklich wunderschöne Herbstfarben, aber da sich keine
Sonne blicken läßt und ich einfach keinen Flecken im Haus gefunden
habe, der vernünftige Lichtverhältnisse bot, muß man sich die
Bilder eben schön denken...
Zutaten
für eine ca. 22 cm Form:
210 g glutenfreies
Kuchenmehl
100 g Roh-Rohrzucker
oder Xylit oder Sukrin Gold
10 g ungesüßtes
Kakaopulver
1/2 TL Kardamom
(optional)
eine gute Prise Fleur
de Sel
150 g Butter oder
Alsan, in kleinen Würfeln, kalt
3 Sharon-Früchte oder
Kakis (zusammen ca. 550 g)
Butter / Alsan oder
Kokosöl und etwas Roh-Rohrzucker oder Sukrin Gold für die
Kuchenform (habe ich nicht verwendet, da meine Form aus Silikon ist
und nicht eingefettet zu werden braucht)
Zubereitung:
Kakis pellen und in
Würfelchen schneiden.
Ofen auf 180°
Ober-Unterhitze vorheizen, Kuchenform einfetten und mit etwas
Roh-Rohrzucker ausstreuen
Mehl, Zucker (Xylit,
Sukrin Gold), Kardamom, Kakaopulver, Fleur de Sel mit den kalten
Butterwürfeln rasch zu Krümeln verarbeiten.
Die Hälfte der
Krümelmasse in die Kuchenform geben, mit einer kalten Gabel etwas
andrücken, die Früchte darüber verteilen, und dann den Rest der
Krümelmasse darauf verteilen.
Bei 180°
Ober-Unterhitze 40 Minuten backen.
Nach dem Backen
auskühlen lassen, damit der Kuchen fest wird (wenn er aus dem Ofen
kommt, sind die Krümel alle noch weich bis matschig).
Mit einer schönen
Tasse Tee genießen!