Buchvorstellung:
Lavender and Lovage
A
Culinary Notebook of Memories & Recipes from Home & Abroad
Eines
meiner größten Vorbilder im Food-Blogging ist Karen Burns-Booth mit
ihrer wundervollen Seite "Lavender and Lovage".
Kennengelernt
habe ich Karen vor zehn Jahren als Teil einer Food Community, und
schon damals haben ihre Rezepte mich begeistert.
Mittlerweile
gibt es dieses spezielle Forum nicht mehr - der harte Kern der
Community hat jedoch glücklicherweise überlebt, und so war ich
völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung, als Karens Buch "Lavender
& Lovage" herauskam.
Noch
mehr aus dem Häuschen war ich, ein Exemplar vom Verlag zu bekommen,
um es auch in einem deutschen Blog vorzustellen. -->Das hier ist
also Werbung, weil ich einen materiellen Vorteil davon habe, das Buch
vorzustellen. Ich hätte es mir zwar ohnehin gekauft, aber dann wäre
ich vielleicht nicht auf die glänzende Idee gekommen, hier darüber
zu berichten.
Was
soll ich sagen, ich liebe Kochbücher, die zugleich so etwas wie
Reiseführer oder Geschichtenbücher sind. Geschichten über Länder
und Kulturen im Zusammenhang mit den dazugehörigen Rezepten, aber
auch Geschichten und Erlebnisse, die mit bestimmten Rezepten für die
jeweiligen Verfasser verbunden sind, faszinieren mich, und ich kann
sie verschlingen wie einen guten Roman, eine faszinierende Biographie
oder ein besonders spannendes Sachbuch. Und da ich ein sehr visueller
Mensch bin, liebe ich es auch, die Bilder zu betrachten, die mich in
Kochbüchern in andere Welten und Küchen transportieren.
Karens
Buch hat alles, was ein Kochbuch für mich besonders anziehend macht:
Sensationelle Rezepte, wundervolle Bilder und unterhaltsame
Erzählungen. Genau das, was der Titel verspricht: Ein kulinarisches
Notizbuch mit Erinnerungen und Rezepten von Zu Hause und Unterwegs.
Da
sie bereits an vielen Orten der Welt gelebt und viele weitere Orte
bereist und aus allen kulinarische Erinnerungen mitgebracht hat, ist
es ein sehr buntes, vielfältiges Buch, das nicht auf eine Region,
ein Land oder einen Kontinent begrenzt ist, sondern das orientalische
ebenso wie europäische und amerikanische Rezepte vereinigt.
Man
erhält Einblicke in das Leben in ihrem B&B in Südwest-Frankreich
inklusive ihrer Menüpläne, und man zieht mit ihr um in das alte
Schulhaus in Wales, in dem wohl die Arbeit an diesem Buch vollendet
wurde.
Es
beginnt mit einer Einführung, in der sie ihren kulinarischen
Werdegang beschreibt. Danach ist das Buch dann aufgeteilt in Rezepte
für Frühstück, Vorspeisen & Snacks, "Middlings" -
Hauptgerichte, Geflügel, Lamm, Rind und Schwein, Vegetarische
Gerichte, Salate und andere Beilagen, "Under Cover & Exposé"
- Pies, Pasties & Tarts, "Endings" - Warme und kalte
Puddings, Brot und anderes Gebäck (Scones, Kuchen und Kekse),
Eingemachtes: Marmeladen, Chutneys, Pickles und schließlich
"Méli-Mélo" - Dies und Das, Verschiedene Kostbarkeiten.
Natürlich
habe ich das Buch nicht nur gelesen, sondern auch gleich angefangen,
Rezepte daraus zu machen.
Als
erstes habe ich die "Maghreb" Chicken, Apricot &
Chickpea Tagine gemacht, da Tagine-Gerichte zu meinen absoluten
Favoriten gehören. Der Göttergatte und ich waren begeistert - und
mehr verrate ich nicht über das Rezept! Doch, eines noch: es ist
nicht schwierig zu kochen, und man braucht auch keine Tajine, um es
zuzubereiten...
Das
zweite Rezept war "Auberge" Marinated Goat's Cheese.
Eigentlich wird hierfür "wild garlic" verwendet, was ich
mal als Bärlauch interpretiere, aber wenn der gerade nicht Saison
hat, kann man auch einfach normalen Knoblauch verwenden, was ich im
Dezember natürlich getan habe.
Auch
dieses Rezept ist bei uns beiden auf tobende Begeisterung gestoßen,
und wir haben fast die gesamten 250 Gramm eingelegte Ziegenrolle auf
einen Schlag verputzt.
Die
meisten Kochrezepte sind insgesamt natürlich problemlos glutenfrei
zu gestalten. Schwieriger wird es bei Gebäck.
Die
verschiedenen Brote nachzubacken ist ziemlich müßig, aber Kuchen
und Kleingebäck stellen kein Problem dar.
Einer
meiner Favoriten sind die "Fat Rascals", eine Art Kreuzung
zwischen einem Brötchen oder einem Rock Cake und einem Scone, eine
Yorkshire Spezialität des 19. Jahrhunderts. Ganz einfach glutenfrei
nachzubacken und unglaublich lecker.
Wer
also wie ich Kochbücher liebt, die inspirierende und unterhaltsame
Lese-Bücher sind, in denen die Rezepte Reiseberichte und
Lebensgeschichten miteinander verflechten, dem kann ich Karen's
Kochbuch nur allerwärmstens empfehlen.