Gluten-
und zuckerfreies Schoko-Crunch-Müsli (Granola)
Müsli
und ich sind an sich ja keine dicken Freunde, wir hatten einfach
keinen guten Start. Weder die erste Begegnung, als ich acht war, mit
einer Pampe aus Haferflocken, geriebenem Apfel und Milch, noch die
zweite, als ich ungefähr fünfzehn war, mit eingeweichten Körnern
mit Äpfeln und vermutlich ebenfalls Milch (die Details habe ich
verdrängt), konnte uns einander näher bringen. Im Gegenteil.
Jahrelang
war ich der Überzeugung, Müsli sei der heilige Gral der gesunden
Ernährung, DAS Basic, das zu ultimativer Gesundheit und Fitness
führt, und insgeheim dachte ich, daß meine Probleme ganz einfach
darauf zurückzuführen seien, daß ich nicht in der Lage war, Müsli
zu essen.
Diese
düstere Befürchtung zog sich bis in die frühen 2000er, bis ich die
Low-Carb-Ernährung entdeckte und entschied, daß mein Körper immer
Recht hatte und Müsli Bullshit ist.
Mit
reiner Low-Carb-Ernährung ohne Brot und Mehlprodukte ging es mir
auch deutlich besser, was mutmaßlich daran liegt, daß ich dabei
kein Gluten zu mir genommen habe.
Glücklicherweise
hat kein anderer Ernährungshype mich so verfolgt wie der
Müsli-Mythos, und ich halte keine spezielle Ernährung und kein
spezielles Lebensmittel für den heiligen Gral. Ich experimentiere
gern und freue mich, wenn ich etwas finde, das lecker, interessant,
machbar und physiologisch irgendwie sinnvoll ist. Und möglichst
nachhaltig, damit die Generationen nach mir auch noch die Chance
haben, frische Bio-Äpfel zu essen, statt auf den Mars auswandern zu
müssen.
Zum
Beispiel blaue Lebensmittelfarbe natürlichen Ursprungs finde ich
toll, weil Blau meine Lieblingsfarbe ist. Aber das ist eine andere
Sache. Ich erwähne es nur, weil ich nicht widerstehen konnte, den
Joghurt unter dem Müsli mit blauem Spirulinapulver zu färben. Nein,
das ist keine optische Täuschung auf den Fotos, der Joghurt ist
tatsächlich hellblau. Und nein, es ist kein Einhorn-Joghurt. Auf die
Sache mit der blauen Farbe komme ich dann ein anderes Mal zurück.
Um
wieder zum Thema Müsli zurückzukehren: irgendwann sah ich irgendwo
Schoko-Crunch-Müsli, also technisch gesehen "Granola", und
dachte, daß ich das tatsächlich probieren wollen würde. Weil,
Schokolade.
Es
war bloß leider nicht glutenfrei, und außerdem argwöhnte ich, daß
es gruselig süß sein würde, weil Zucker sehr weit vorn auf der
Zutatenliste stand.
Also
suchte ich mir verschiedene Rezepte für hausgemachtes Schoko-Müsli
bzw. Chocolate Granola und bastelte daraus meine eigene Version. Ohne
Zucker, sondern mit Xylit und Erythrit und Schokolade mit 75%
Kakaogehalt. Ich habe einmal Xylit-Schokolade verwendet und bei einer
anderen Version die wunderbare emissionsfreie Schokolade.
Man
kann Olivenöl verwenden, was ich getan habe - schmeckt man nicht
heraus. Oder man kann auch Kokosöl verwenden. Oder beides mischen.
Die
Aroniabeeren habe ich verwendet, weil ich sie gerade hatte und weil
ich die Säure im Kontrast zu dem süßen Müsli mag. Man kann auch
Rosinen verwenden, oder Cranberries oder Gojibeeren oder
Sauerkirschen oder was immer man mag.
Und
natürlich kann man anstelle von Haferflocken jede andere Flocke
nehmen, und anstelle des gepoppten Quinoa jedes andere gepoppte Korn.
Zutaten:
- 3 Tassen glutenfreie Haferflocken oder andere Flocken
- 1 Tasse Quinoapops, ungesüßt, oder andere Pops
- 3/4 Tasse Kokoschips, ungesüßt
- 6 EL Kakaopulver, ungesüßt
- 4 EL Xylit
- 4 EL Erythrit
- 8 EL Olivenöl (oder Kokosöl)
- 1 TL Zimt
- 1 Prise Salz
- 100 g dunkle Schokolade, mindestens 70 % (ich habe 75%ige Xylit-Schokolade verwendet)
- 100 g getrocknete Aroniabeeren oder andere säuerliche Beeren nach Wunsch
Zubereitung:
- Alle Zutaten bis auf die Schokolade und die Aroniabeeren mischen
- Ofen auf 120°C Umluft vorheizen
- Ca. 40-50 Minuten backen, zwischendurch gelegentlich durchmischen
- Aus dem Ofen nehmen, gehackte Schokolade und Aroniabeeren untermischen, alles richtig gut vermischen
- Komplett abkühlen lassen
- Klumpen aufbrechen und in luftdicht verschließbaren Gläsern aufbewahren
Bon
Appétit!
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