Dienstag, 19. März 2019

Gluten- und zuckerfreies Schoko-Crunch-Müsli (Granola)



Gluten- und zuckerfreies Schoko-Crunch-Müsli (Granola)

Müsli und ich sind an sich ja keine dicken Freunde, wir hatten einfach keinen guten Start. Weder die erste Begegnung, als ich acht war, mit einer Pampe aus Haferflocken, geriebenem Apfel und Milch, noch die zweite, als ich ungefähr fünfzehn war, mit eingeweichten Körnern mit Äpfeln und vermutlich ebenfalls Milch (die Details habe ich verdrängt), konnte uns einander näher bringen. Im Gegenteil.
Jahrelang war ich der Überzeugung, Müsli sei der heilige Gral der gesunden Ernährung, DAS Basic, das zu ultimativer Gesundheit und Fitness führt, und insgeheim dachte ich, daß meine Probleme ganz einfach darauf zurückzuführen seien, daß ich nicht in der Lage war, Müsli zu essen.
Diese düstere Befürchtung zog sich bis in die frühen 2000er, bis ich die Low-Carb-Ernährung entdeckte und entschied, daß mein Körper immer Recht hatte und Müsli Bullshit ist.
Mit reiner Low-Carb-Ernährung ohne Brot und Mehlprodukte ging es mir auch deutlich besser, was mutmaßlich daran liegt, daß ich dabei kein Gluten zu mir genommen habe.
Glücklicherweise hat kein anderer Ernährungshype mich so verfolgt wie der Müsli-Mythos, und ich halte keine spezielle Ernährung und kein spezielles Lebensmittel für den heiligen Gral. Ich experimentiere gern und freue mich, wenn ich etwas finde, das lecker, interessant, machbar und physiologisch irgendwie sinnvoll ist. Und möglichst nachhaltig, damit die Generationen nach mir auch noch die Chance haben, frische Bio-Äpfel zu essen, statt auf den Mars auswandern zu müssen.
Zum Beispiel blaue Lebensmittelfarbe natürlichen Ursprungs finde ich toll, weil Blau meine Lieblingsfarbe ist. Aber das ist eine andere Sache. Ich erwähne es nur, weil ich nicht widerstehen konnte, den Joghurt unter dem Müsli mit blauem Spirulinapulver zu färben. Nein, das ist keine optische Täuschung auf den Fotos, der Joghurt ist tatsächlich hellblau. Und nein, es ist kein Einhorn-Joghurt. Auf die Sache mit der blauen Farbe komme ich dann ein anderes Mal zurück.



Um wieder zum Thema Müsli zurückzukehren: irgendwann sah ich irgendwo Schoko-Crunch-Müsli, also technisch gesehen "Granola", und dachte, daß ich das tatsächlich probieren wollen würde. Weil, Schokolade.
Es war bloß leider nicht glutenfrei, und außerdem argwöhnte ich, daß es gruselig süß sein würde, weil Zucker sehr weit vorn auf der Zutatenliste stand.
Also suchte ich mir verschiedene Rezepte für hausgemachtes Schoko-Müsli bzw. Chocolate Granola und bastelte daraus meine eigene Version. Ohne Zucker, sondern mit Xylit und Erythrit und Schokolade mit 75% Kakaogehalt. Ich habe einmal Xylit-Schokolade verwendet und bei einer anderen Version die wunderbare emissionsfreie Schokolade.
Man kann Olivenöl verwenden, was ich getan habe - schmeckt man nicht heraus. Oder man kann auch Kokosöl verwenden. Oder beides mischen.
Die Aroniabeeren habe ich verwendet, weil ich sie gerade hatte und weil ich die Säure im Kontrast zu dem süßen Müsli mag. Man kann auch Rosinen verwenden, oder Cranberries oder Gojibeeren oder Sauerkirschen oder was immer man mag.
Und natürlich kann man anstelle von Haferflocken jede andere Flocke nehmen, und anstelle des gepoppten Quinoa jedes andere gepoppte Korn.



Zutaten:
  • 3 Tassen glutenfreie Haferflocken oder andere Flocken
  • 1 Tasse Quinoapops, ungesüßt, oder andere Pops
  • 3/4 Tasse Kokoschips, ungesüßt
  • 6 EL Kakaopulver, ungesüßt
  • 4 EL Xylit
  • 4 EL Erythrit
  • 8 EL Olivenöl (oder Kokosöl)
  • 1 TL Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 100 g dunkle Schokolade, mindestens 70 % (ich habe 75%ige Xylit-Schokolade verwendet)
  • 100 g getrocknete Aroniabeeren oder andere säuerliche Beeren nach Wunsch

Zubereitung:
  • Alle Zutaten bis auf die Schokolade und die Aroniabeeren mischen
  • Ofen auf 120°C Umluft vorheizen
  • Ca. 40-50 Minuten backen, zwischendurch gelegentlich durchmischen
  • Aus dem Ofen nehmen, gehackte Schokolade und Aroniabeeren untermischen, alles richtig gut vermischen
  • Komplett abkühlen lassen
  • Klumpen aufbrechen und in luftdicht verschließbaren Gläsern aufbewahren



Bon Appétit!

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