Mittwoch, 30. April 2014

Paprikapastete


Paprikapastete

Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, sondern bekennende Leberwurst-Esserin.
Sofern es sich um Bio-Leberwurst handelt.
Und natürlich nicht jeden Tag, sondern nur ab und zu. So einmal im Vierteljahr.

Ansonsten bin ich bereits vor - keine Ahnung, einem Vierteljahrhundert oder so - den vegetarischen Pasteten in meinem damaligen Stamm-Reformhaus in Freiburg verfallen.
Tartex war das damals. Also die Marke der Pasteten, nicht das Reformhaus. Das Reformhaus war Reformhaus Büstrich "Zum Kornspeicher", das ich selbst nach 14 Jahren am anderen Ende Deutschlands noch schrecklich vermisse.

Inzwischen gibt es unzählige Klone dieser Pasteten in sehr unterschiedlicher Qualität, bei denen man auf die Zutatenliste schauen sollte, um nicht mit einer Dose voller gehärteter Fette, Hefeextrakt und Aromastoffe zu enden.
Über Hefeextrakt und Geschmacksverstärker und ob Hefeextrakt nun genau so schlimm ist wie Glutamat, gibt es bereits ungezählte Abhandlungen.
Beispielsweise hier.
Fakt ist, daß sowohl Glutaminsäure als auch Glutamat in praktisch allen Lebensmitteln natürlicherweise vorkommen, die Eiweiße enthalten, also praktisch überall außer in reinem Zucker oder reiner Stärke, die ja eine Vorform reinen Zuckers ist.

Meine eigene Erfahrung ist, daß ich von reinem Glutamat immer einen stundenlangen scheußlichen Nachgeschmack im Mund habe und mindestens einen halben Tag lang aufstoße, von Hefeextrakt nicht.
Dennoch ist Hefeextrakt ein stark verarbeitetes Lebensmittel, das ich deswegen meide.

Nährhefeflocken hingegen, also durch Hitze inaktivierte Hefe, enthalten ebenfalls Glutaminsäure und Glutamat, sind jedoch ein komplettes Lebensmittel und kein chemisch gewonnener Auszug von irgendetwas. Im Grunde das, was wir zu uns nehmen, wenn wir gebackenen Hefeteig essen. Im Hefebrot ist die Hefe ja auch durch Hitze deaktiviert.

Aber ich schweife ab.
Da ich nun kein wundervolles Reformhaus Büstrich mehr in unmittelbarer Nachbarschaft habe, und die meisten vegetarischen Pasteten, die man hier im Supermarkt findet, eher Junkfood sind als gesund, habe ich begonnen, mir selbst Pasteten zu machen, die meinen Kriterien für gesund und lecker entsprechen.
Dies hier ist sicherlich eines meiner Lieblingsbabies.


Zutaten:
  • 1 rote Paprika
  • 150 g gekochte weiße Bohnen
  • 3 EL Sesammus (Tahini)
  • 3 EL Hefeflocken
  • 1 TL Salz (oder weniger, nach Geschmack)
  • 1 TL Zitronensaft


Zubereitung:
  • Paprika unter dem Backofengrill unter gelegentlichem Wenden grillen, bis die Haut schwarze Flecken bekommt und Blasen wirft. Bei mir war es höchste Grillstufe des Backofengrills für ca. 15 Minuten. Achtung - kein Backpapier verwenden, das verkokelt! Und dabei bleiben und aufpassen, damit die Paprika nicht zum Häufchen Asche wird.
  • Gegrillte Paprika aus dem Ofen nehmen, auf einen Teller legen, mit Alufolie dicht abdecken und eine Stunde lang vergessen. Danach ist sie kühl genug, um sie anzufassen, und die Haut läßt sich ganz leicht abziehen.
  • Abgekühlte gegrillte und gehäutete Paprika, gekochte Bohnen, Sesammus (Tahini), Hefeflocken, Salz und Zitronensaft in den Mixer geben und zu einer glatten Creme pürieren. Ich nehme meistens den Pürierstab, das geht sehr gut.
Mit Gemüsesticks, Crackern oder als Brotaufstrich genießen.


Was ist Euer Lieblingsbrotbelag?

Freitag, 25. April 2014

Veganer, fructosearmer Chia-Limettenpudding


Veganer, fructosearmer Chia-Limettenpudding

Eine der beliebtesten Pies in Amerika ist die berühmte "Key Lime Pie", für die es mehrere Millionen Rezepte zu geben scheint. In jeder Variation. Konventionell, vegan, glutenfrei - einfach jede nur denkbare Variante.

Neulich stieß ich auf das köstliche Rezept für rohe, vegane Key Lime Mousse aus Avocados, Bananen und Limettensaft. Eine fantastische Mousse, aber so sehr ich Bananen mag, wollte ich doch gern einmal eine Limettenmousse ohne Bananengeschmack.

Da Limetten bei Fructosemalabsorption einigermaßen zu gehen scheinen, fand ich auch die Idee einer fructosearmen Key Lime Mousse attraktiv für diejenigen, die Fructose meiden müssen.
Und da ich sowieso auf dem Chia-Pudding-Trip bin, dachte ich mir, daß man daraus ja mit Leichtigkeit einen Limettenpudding machen könnte.



Vanille enthält zwar eine ordentliche Menge Glucose, Fructose und Saccharose, doch die verwendeten Mengen sind ja sehr gering, zumal, wenn man lediglich ein kleines Stückchen Vanilleschote mit den Chiasamen über Nacht einweicht und vor dem Verzehr wieder entfernt.
Wer dennoch keine Vanille verträgt, kann sie ebenso gut weglassen, meines Erachtens schmeckt der Pudding auch ohne.

Zutaten für 1 Portion:
  • 125 ml Kokosmilch light
  • 2 EL Chiasamen (ungemahlen)
  • 2 cm Vanilleschote, der Länge nach aufgeschlitzt
  • 1-2 TL (oder nach Geschmack) Reissirup oder Erythritol (am besten Sukrin Melis oder im Mixer zu Staubzucker gemahlenes Erythritol)
  • abgeriebene Schale und Saft von 1/2 Bio-Limette

Zubereitung:
  • Chiasamen, Kokosmilch und Vanilleschote verrühren, zehn Minuten stehen lassen und dann noch einmal kräftig verrühren, damit es keine Klumpen gibt.
  • Mehrere Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
  • Vor dem Verzehr Limettenschale und -saft sowie Süßungsmittel zugeben, Vanilleschote entfernen.


Habt Ihr schon einmal Key Lime Pie in irgendeiner Form probiert?

Montag, 14. April 2014

Glutenfreie, hefefreie vegane Mohnschnecken


Glutenfreie, hefefreie vegane Mohnschnecken

Mohnschnecken geistern mir schon seit einer halben Ewigkeit im Kopf herum. Nur wollte ich sie nicht mit Hefe machen.
Ich vertrage Hefe zwar, habe jedoch häufig keine Lust auf den damit verbundenen größeren Aufwand. Der Mensch an sich ist eben faul.
Vorgestern habe ich endlich die zehn Ideen in meinem Kopf zu einer zusammengefaßt und in die Tat umgesetzt, und das Ergebnis hat mir so gut geschmeckt, daß ich gleich vier Schnecken auf einmal verputzt habe!
Glücklicherweise sind sie nicht so groß wie "normale" Mohnschnecken...



Vegan sind die Schnecken natürlich nur, wenn man sie nicht mit Ei glasiert, wie ich es getan habe, sondern mit veganer Glasur.
In diesem Fall verfolgt die Glasur nicht nur kosmetische Zwecke, sondern soll auch die Füllung ein bißchen zusammenhalten.
Für nicht-vegan also mit einem verquirlten Ei bestreichen, für vegan mit einer 1:1:1 Mischung aus Öl, Pflanzenmilch und entweder Zucker oder Ahornsirup.

Zutaten:

Teig:
  • 140 g Vollkorn-Reismehl
  • 70 g Vollkorn-Hirsemehl
  • 70 g Kartoffelstärke
  • 1 TL Xanthan
  • 2 EL Erythritol oder Xylitol oder Zucker
  • 1 EL Roh-Rohrzucker
  • 4 TL Backpulver (ja, wirklich!!)
  • 1 Msp. Salz
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL ungesüßtes Apfelmus (oder einen weiteren EL Öl)
  • 150-180 ml Pflanzenmilch

Füllung:
  • 60g Mohn, gemahlen
  • 300ml Pflanzenmilch
  • 1 TL Zimt
  • 2 EL Erythritol oder anderes Süßungsmittel nach Wunsch
  • 1 TL Roh-Rohrzucker
  • 2 EL Vanillepuddingpulver
  • 1 TL Roh-Rohrzucker
  • 1/2 TL Zimt

Zubereitung:

Zuerst die Füllung:
  • Mohn mit 200ml Milch, 1 TL Zimt, 2 EL Erythritol oder Zucker und 1 TL Roh-Rohrzucker aufkochen, 2-3 Minuten köcheln lassen. Wem dies nicht süß genug ist, der kann natürlich mehr Zucker oder andere Süßung nach Wunsch hinzufügen!
  • Währenddessen das Puddingpulver mit der restlichen Milch verrühren und nach ca. 3 Minuten in die Mohnmasse einrühren.
  • Unter Rühren aufkochen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Wenn die Füllung abgekühlt ist:

  • Vollkornreis-, Vollkornhirsemehl und Kartoffelstärke zusammensieben, Xanthan, Backpulver, Salz, Erythritol oder Zucker und Roh-Rohrzucker zugeben.
  • Öl und Apfelmus oder nur Öl in das Mehl reiben, bis man grobe Krümel hat.
  • Langsam die Milch zugeben und mit den Händen kneten, bis man einen sehr weichen, gerade noch gut knetbaren und gerade nicht mehr klebrigen Teigball hat. Falls er doch zu klebrig geworden ist, ein bißchen weißes Reismehl hinzufügen, bis der Teig wieder knetbar ist.
  • Ofen auf 200°C Ober-Unterhitze oder 180°C Umluft vorheizen.
  • Muffinblech für 12 Muffins einfetten oder mit Förmchen auslegen. Meine Muffinbleche sind aus Silikon, die brauche ich natürlich nicht einzufetten.
  • Arbeitsfläche mit Backpapier auslegen, das gut bemehlt werden muß, damit nichts klebt, und darauf dann den Teig zu einem ca. 45x35cm großen Rechteck ausrollen, eventuell mit Mehl bestäuben, damit auch nichts am Nudelholz kleben bleibt. Das Backpapier dient dazu, den Teig mit der Füllung besser aufrollen zu können.
  • Füllung auf den Teig geben und dabei an den kürzeren Rändern ca. 2cm frei lassen, an der einen langen Seite ebenfalls ca. 2cm und an der anderen ca. 4cm.
  • Füllung mit restlichem TL Roh-Rohrzucker und 1/2 TL Zimt bestreuen.
  • Von der langen Seite mit dem 2cm Rand vorsichtig zum 4cm Rand hin aufrollen.
  • Rolle mit scharfem Messer in 12 Schnecken schneiden und diese in die Muffinförmchen setzen.
  • 20-25 Minuten backen, etwa nach der Hälfte der Zeit mit Glasur bestreichen, falls gewünscht. Man kann die Glasur auch weglassen, denke ich, aber sie sehen einfach schöner aus und halten vermutlich auch ein wenig besser zusammen.
  • Im Muffinblech abkühlen lassen, bis sie nur noch lauwarm sind, dann auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

Was mögt Ihr lieber - Mohnschnecken oder Zimtschnecken?

Freitag, 11. April 2014

Gesundes, gluten- und milchfreies Eiskonfekt


Gesundes Gluten- und Milchfreies Eiskonfekt

Mit Eiskonfekt assoziiere ich 80er und 90er Jahre, Like Ice in the Sunshine und Kino.
Keine Ahnung, ob es das heute im Kino noch gibt - mittlerweile habe ich mich da auf salziges Popcorn verlegt, und daneben spingen mir immer nur die Taco-Chips mit Salsa ins Auge.
Aber aus irgendeinem Grund schoß mir unvermittelt Eiskonfekt durch den Kopf, als ich neulich eine sehr reife Banane in der Hand hatte. Den Zusammenhang verstehe ich zwar nicht, jedoch dachte ich plötzlich, daß man daraus doch selbstgemachtes, gesundes Eiskonfekt machen könnte.
Also kritzelte ich schnell Banane, Limette, Kokosmus, Kuvertüre --> Eiskonfekt auf einen Zettel und machte mich gestern morgen ans Werk.
Als ich den Göttergatten später überfiel und ihm ein Konfektstück in den Mund schob, riß er die Augen auf und platzte heraus: "O mein Gott sind die gut! Was ist das denn??"
Tja, Eiskonfekt.



Ein Wort zum Kokosmus:
Man kann die zwei EL Kokosmus durch einen EL Kokosfett ersetzen, aber die Konsistenz wird mit Kokosmus besser. Wenn man Kokosöl nimmt, bringt der Einsatz von etwas Lecithin eine deutliche Verbesserung der Konsistenz. Es geht aber auf jeden Fall auch einfach nur mit Banane, Kokosöl und Limette, dann allerdings sollte man das Konfekt wirklich ein bißchen antauen lassen, weil es sonst doch recht hart ist.

Kokosmus ist im Handel erhältlich, man kann es jedoch auch sehr einfach uns sehr viel günstiger selbst machen. Alles, was man braucht, sind Kokosflocken oder -raspeln und ein Mixer.
400 g Kokosflocken oder -raspeln in den Mixer geben und mixen. Man muß lediglich darauf achten, daß das ganze nicht zu heiß wird. Die Kokosflocken oder -raspeln bilden nach einer Weile einen Klumpen, dann tritt das Kokosöl aus, und die Masse fängt an, geschmeidiger zu werden. Wenn sie nicht ganz glatt wird, einen EL Kokosöl hinzugeben und weitermixen, bis alles glatt und cremig ist.
In einem Schraubdeckelglas aufbewahren, aber nicht im Kühlschrank, weil sich da Kondenswasser bildet, das zu Schimmel führen kann!



Zutaten für das Eiskonfekt:

  • 1 sehr reife, mittelgroße Banane
  • 2 EL Kokosmus oder 1 EL Kokosöl
  • 1 Teelöffelspitze Lecithin (optional)
  • Saft und abgeriebene Schale von 1/2 Limette (falls keine Bio-Limette zur Hand ist, kann man die abgeriebene Schale ebenso gut weglassen)
  • 50 g Bitterschokolade
  • 1 TL Kokosfett (oder statt Schokolade und Kokosfett fertige glutenfreie Kuvertüre, z.B. von Rapunzel)
  • Pralinenförmchen oder Eiswürfelschale

Zubereitung:

  • Banane mit Limettensaft und -schale zermatschen, bis sie zu flüssigem Brei geworden ist
  • Leicht erwärmtes, flüssiges Kokosmus oder -öl hinzugeben, gut vermischen
  • optional eine Teelöffelspitze Lecithin zugeben
  • Masse in Pralinenförmchen oder Eiswürfelschale füllen (bei mir gab es 11 Konfektstückchen)
  • Für ein paar Stunden ins Gefrierfach stellen.
  • Bitterschokolade mit 1 TL Kokosfett (oder fertige Kuvertüre) im Wasserbad schmelzen.
  • Konfektstückchen einzeln eintauchen und auf ein mit Backpapier belegtes Brettchen legen (Achtung - auf den gefrorenen Stückchen wird die Kuvertüre fast sofort fest!)
  • Konfekt wieder einfrieren.
  • Vor dem Verzehr fünf bis zehn Minuten außerhalb des Kühlschranks oder bis zu eine Stunde lang im Kühlschrank antauen lassen.


Womit verbindet Ihr Kino? Eiskonfekt oder eher Taco-Chips?

Mittwoch, 9. April 2014

Glutenfreie Orangenplätzchen


Glutenfreie Orangen-Taler

Ich hatte einmal wieder ein Eigelb übrig.
Nachdem ich drei Runden um den Küchentisch gedreht hatte, verwarf ich die Idee einer gebundenen Sauce zum Mittagessen und entschied mich für Plätzchen.
Da war auch noch dieser Rest Alsan, den ich irgendwie nirgendwo unterbringen konnte, und die frisch gemahlenen Leinsamen, die heute morgen nicht mehr in das Glas gepaßt hatten, in dem ich immer ungefähr 1 Tasse gemahlenen Leinsamen auf Vorrat im Kühlschrank aufbewahre. Und die 50g gemahlenen Mandeln, die neulich übrig geblieben sind...
Also schmiß ich das alles zusammen, fügte noch ein paar weitere Zutaten hinzu und warf den Ofen an.
Das Ergebnis hat mich selbst überrascht - manchmal funktionieren Dinge am besten, über die man nicht allzu lange nachdenkt.
Der Göttergatte war so begeistert von den Plätzchen, daß er drängte: "Die mußt du posten, die sind sooo gut!"



Die Glasur ist ebenso notdürftig wie die Fotos, weil das ganze ja eigentlich nicht wirklich geplant und ich in Eile war. Im nachhinein finde ich sie sogar ohne Schokoglasur besser, weil das Orangenaroma dann intensiver ist. Allerdings waren sie "nackt" so gar nicht fotogen, deswegen habe ich schnell die Glasur draufgehauen, um sie dann ebenso schnell zu fotografieren, bevor sie verschwinden.



Zutaten:

  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 100 g gelbes feines Maismehl
  • 50 g gemahlene Leinsamen
  • 50 g Kartoffelstärke oder Maisstärke
  • 25 g Alsan, kalt
  • 50 g Erythritol oder Xylitol oder Zucker
  • 25 g Roh-Rohrzucker
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Orangenschale (frisch oder getrocknete Bio-Orangenschale)
  • 1/2 TL Vanille
  • Soja- oder andere Milch, kalt (ich hatte gerade nur leicht gesüßte Vanille-Sojamilch zur Hand, mit anderer Milch muß man vielleicht mehr Vanille oder Zucker oder beides zugeben)

Zubereitung:

  • Mandeln, Maismehl, Leinsamen, Kartoffelstärke, Erythritol oder Zucker, Rohrzucker, Vanille und Orangenschale in einer Schüssel gut vermischen.
  • Alsan gekühlt und in Stücke geschnitten zugeben, mit den Händen zu einer krümeligen Masse verarbeiten.
  • Eigelb zugeben, vermischen. Das ergibt eine grob krümelige Masse.
  • Ganz langsam, Eßlöffel für Eßlöffel, kalte Sojamilch oder andere Milch zugeben, bis ein weicher, nicht mehr krümeliger, gut formbarer Teig entsteht.
  • Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
  • Teigbällchen in der Größe kleiner Walnüsse auf ein Blech setzen und plätten.
  • Bei 180°C für 10 Minuten backen; die Plätzchen sehen danach noch nicht wirklich gar aus, aber keine Sorge, sie werden noch fest!
  • 10 Minuten auf dem Backblech ruhen lassen, dann auf ein Kuchengitter legen und komplett auskühlen lassen.

Für die Glasur, falls gewünscht, 25 g gehackte Bitterschokolade mit 1/2 TL Kokosöl im Wasserbad schmelzen (oder fertige Kuvertüre benutzen). Abkühlen lassen, in einen kleinen Gefrierbeutel füllen, von dem man eine winzige Ecke unten abschneidet, so daß man ihn als kleinen Spritzbeutel benutzen kann.
Abkühlen lassen ist wichtig, denn wenn die Schokolade zu flüssig ist, kleckert man und das ganze sieht aus wie bei mir - wie gesagt, ich war in Eile und habe die Schokolade warm und sehr flüssig über die Plätzchen gegossen :-)

Ergibt 36 Plätzchen.

Was sind Eure "zufälligen" genialen Würfe, die Ihr einfach so mal schnell zusammengeworfen habt und die dann besonders gut waren?

Samstag, 5. April 2014

Chia-Orangen-Schoko-Pudding


Chia-Orangen-Schoko-Pudding

Und noch ein Chia-Pudding.
Orange, Vanille, Schokolade - was kann mit Orange und Schokolade schon schief gehen ...


Nicht nur bei Pudding, sondern auch in Form von Muffins, nebenbei bemerkt :-)


Zutaten für eine Portion:

  • 2 EL Chia-Samen, ungemahlen
  • 125 ml Milch (ich benutze light Kokosmilch)
  • 1/2 Vanilleschote oder 1/2 TL Vanillepulver (oder gemahlene Vanille aus der Mühle nach Geschmack)
  • 2 TL Kakaopulver
  • 2-3 TL zu Staubzucker gemahlenes Erythritol (oder anderes Süßungsmittel nach Geschmack)
  • 1 TL Agavendicksaft (oder anderes Süßungsmittel nach Geschmack)
  • 1/2 Orange, Filets
  • abgeriebene Schale einer Orange

Zubereitung:
  • Chia-Samen mit der Länge nach aufgeschlitzter und ausgekratzter Vanilleschote über Nacht in 125 ml Milch einweichen (gemahlen oder ungemahlen; das Omega-3-Fett aus gemahlenen Samen ist für den Körper besser aufnehmbar); beim Einweichen zuerst fünf Minuten stehen lassen, dann gut umrühren, damit die Samen nicht am Boden verklumpen, und danach in den Kühlschrank stellen.
  • Am nächsten Morgen die Schale der Orange abreiben und mit 1/2 filetierten und in Stücke geschnittenen Orange und zwei TL des Chia-Gels vermischen.
  • Chia-Gel in zwei Portionen teilen.
  • Die eine Portion mit Kakaopulver und Erythritol oder anderem Süßungsmittel nach Geschmack verrühren und in ein Glas füllen.
  • Die zweite Portion mit Agavendicksaft oder anderem Süßungsmittel nach Geschmack verrühren.
  • Orangenstücke über dem Schokoladenpudding verteilen.
  • Vanillepudding über die Orangenstücke geben.
  • Essen!

Mit was kombiniert Ihr Schokolade am liebsten?

Freitag, 4. April 2014

Chia-Minz-Pudding


Chia-Minz-Pudding

Neulich habe ich den Nachbarn geschockt.
Naja, nicht den Nachbarn. Einen der Hundebesitzer, die mir mit ihrem Vierbeiner begegnen, wenn ich morgens durch den Wald trabe. Wir begrüßen uns immer fröhlich und machen small talk in drei-Wörter-Sätzen.
Letztens nun fragte er mich, was es zum Frühstück gäbe, und da habe ich ihn geschockt, indem ich begeistert posaunte: Vanillepudding!

Pudding zum Frühstück. Davon hat das kleine Mädchen auf der Postkarte geträumt, auf der steht: "Lieber Gott, mach, daß die Vitamine vom Spinat in den Vanillepudding wandern!"

Heute morgen gab es keinen Vanillepudding, aber Spinat. In gewisser Weise. Eigentlich gab es so etwas wie gesundes After-Dinner-Mint in Puddingform: Chia-Minz-Pudding!



Das Chia-Fieber hat auch mich ergriffen - eigentlich schon, bevor die kleinen Wunder-Samen in Deutschland erhältlich waren.
Meine erste Begegnung damit war ein glutenfreies amerikanisches Brotrezept, in dem gemahlene Chia-Samen als Quell- und Bindemittel verwendet wurden.
Ich ersetzte sie durch Flohsamenschalen und dachte nicht weiter darüber nach, bis ich einen Artikel las, in dem die wundersamen Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Chia beschrieben wurden.
Reich an Omega-3-Fett (Alpha-Linolensäure), unlöslichen Faserstoffen, Calcium und Mangan, haben die praecolumbianischen Azteken (also die Azteken, bevor Columbus auftauchte) die Samen offenbar als Power-food benutzt.
Noch heute werden in Südamerika damit geleeartige Getränke hergestellt.

Da meine Glibber-Toleranzgrenze relativ niedrig ist, war ich zuerst skeptisch, doch das Stichwort sättigend, das im Zusammenhang mit der Chia-Super-Pampe fiel, überzeugte mich. Vor fünf Jahren befand ich mich gerade in der Phase, in der ich niemals satt wurde, egal, was ich in mich hinein stopfte, daher entschied ich, mich auf Chia-Jagd zu begeben und das Wunderfutter auszuprobieren.
Bei einem britischen Anbieter wurde ich fündig, besorgte mir ein Päckchen, nachdem ich den ersten Schreck über die in Euro umgerechneten Pfund verdaut hatte, und begann meine Beobachtungsstudie.
Sprich, ich stellte die Dose mit den Samen ins Regal und sah sie mir jeden Tag an. Beobachtete sie.
Und überlegte, was ich damit machen könnte.
Ich wollte ja auch nichts davon verschwenden, wo das Zeug doch so teuer war.
Zwei Jahre später stand die Dose immer noch unberührt da, das Verfallsdatum war längst überschritten, und ich dachte, okay, mach irgendwas damit, bevor du es wegschmeißen mußt.
Ich begann mit Müsli.
Zwei Jahre lang machte ich so etwa einmal pro Woche Müsli, indem ich Chiasamen mit gefrorenem Obst und Wasser über Nacht einweichte und morgens Schafmilchjoghurt, Mandelmus, Hirseflocken, Quinoapops und ein bißchen Trockenobst hinein rührte, um den Glibber nicht zu schmecken.
Dann, nach insgesamt vier Jahren, war die Dose mit den Chiasamen leer.
Jetzt waren die Samen auch hier populär, man stieß überall auf Rezepte für Chia-Pudding in jeder denkbaren Variation, und ich ärgerte mich natürlich, daß ich das nicht ausprobiert hatte.
Und kaufte die nächste Packung Samen.
Und machte Schokoladenpudding.
Tja, und seit dem befinde ich mich im Puddingfieber.

Der dekorative Wert der ganzen Samen ist deutlich höher als jener der gemahlenen, aber der Körper kann die Alpha-Linolensäure aus den frisch gemahlenen Samen wesentlich besser aufnehmen als aus den intakten Körnchen.
Daher lasse ich die Samen ganz, wenn der Pudding für ein Foto Modell stehen soll, ansonsten aber mahle ich sie unmittelbar bevor ich sie in die Flüssigkeit rühre.

In meinem After-Dinner-Mint Pudding habe ich ein wenig Spinatpulver für die grüne Farbe benutzt - man kann auch Spirulina benutzen, habe ich gehört. Keine Sorge, man schmeckt es nicht heraus!
Und ein Wort zum Minzaroma: Erstaunt habe ich vielfach im Netz die Behauptung gelesen, Japanisches Heilpflanzenöl sei nicht zum Verzehr geeignet.
Das ist ein Irrtum. Sicher gibt es Öle, die man lieber nicht zu sich nehmen sollte, aber ätherisches Japanisches Minzöl gehört nicht dazu. Ich habe ein Fläschchen aus dem Drogeriemarkt, auf dem klar und deutlich steht: Zum Einnehmen, Inhalieren und Einreiben in die Haut.
Ich benutze Japanisches Minzöl seit 30 Jahren, wenn ich etwas mit Minzaroma mache, und es hat mir nie geschadet. Im Gegenteil.
Als ich kürzlich Chocolate Covered Katie's unglaublichen mint-chocolate-frosted-chocolate-layer-cake machte, stellte ich fest, daß die Kokossahne mit dem Minzöl eine unglaublich gute Wirkung auf meinen mißgelaunten Magen hatte.
Und mein After-Dinner-Mint Pudding, den ich seit dem regelmäßig mache, hat die gleiche lindernde Wirkung.
Ich liebe Pudding zum Frühstück!



Chia-Minz-Pudding

Zutaten:
  • 125 ml light Kokosmilch (oder jede andere Milch)
  • 2 EL Chiasamen (ungemahlen)
  • 1-2 TL oder nach Geschmack Agavendicksaft oder Erythritol oder anderes Süßungsmittel (ich nehme 1 TL zu Staubzucker gemahlenes Erythritol und 1 TL Agavendicksaft)
  • 1-2 Tropfen Japanisches Minzöl (oder Minzaroma; 1 Tropfen reicht schon, mit 2 Tropfen wird es intensiver)
  • 1 - 1 1/2 TL Spinatpulver, Spirulina oder anderes grünes Färbemittel nach Wunsch (optional)
  • 12 g (1 Quadrat) Bitterschokolade, gehackt

Zubereitung:

  • Chiasamen ganz oder gemahlen in die Milch rühren, bis alle Samen von Milch bedeckt sind; fünf Minuten stehen lassen, noch einmal gut durchrühren, damit die Samen nicht am Boden verklumpen.
  • Über Nacht oder tagsüber mehrere Stunden im Kühlschrank stehen lassen.
  • 1-2 Tropfen Minzöl vor dem Verzehr hinein rühren.
  • Spinat- oder Spirulinapulver, Süßungsmittel und gehackte Schokolade (bis auf einen TL zum Garnieren) einrühren.
  • Essen!

Was ist Euer Lieblingspudding?